Formel 1: Ferrari gegen Mercedes - was kann Sebastian Vettel reißen?

Die Vorbereitungen gehen in die heiße Phase: Bei den letzten Formel-1-Testfahrten in Barcelona wird sich zeigen, ob Ferrari-Star Sebastian Vettel Mercedes tatsächlich unter Druck setzen kann.
von  sid
Sebastian Vettel: "Ich habe keine Kristallkugel. Ich habe nur zwei andere Kugeln, aber die nützen dafür nichts."
Sebastian Vettel: "Ich habe keine Kristallkugel. Ich habe nur zwei andere Kugeln, aber die nützen dafür nichts." © dpa

Hamburg/Barcelona - Mercedes ärgern, Lewis Hamilton triezen und den eigenen Ferrari weiter auf Tempo trimmen: Für Sebastian Vettel beginnt bei den letzten Testfahrten endgültig die heiße Phase in der Vorbereitung auf die neue Formel-1-Saison.

Vor dem Kräftemessen in Barcelona (7. bis 10. März) ist der Heppenheimer vorsichtig optimistisch für 2017: "Die Latte liegt hoch, das wissen wir, aber wir sind dran."

Schon in der Vorwoche hatte die Scuderia nach dem Seuchenjahr 2016 überrascht, Vettel und sein Kollege Kimi Räikkönen waren nicht weit entfernt von den abermals favorisierten Silberpfeilen. In den kommenden Tagen wird sich nun in Spanien zeigen, ob Ferrari die Lücke zum Branchenprimus Mercedes weiter schließen kann und sich zu einem echten Herausforderer für das erste Rennen in gut zwei Wochen in Melbourne aufschwingt.

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"Mein Bauchgefühl ist besser als im Vorjahr", sagte Vettel, der aber keine konkrete Prognose abgeben wollte: "Ich habe keine Kristallkugel. Ich habe nur zwei andere Kugeln, aber die nützen dafür nichts."

In dieser Saison gilt ein komplett neues Aerodynamik-Reglement, umso wichtiger sind die Testfahrten für die Teams. Jeder Kilometer zählt. Und Mercedes soll für die Tage in Barcelona ein besonders großes Update für die Wagen von Vize-Weltmeister Hamilton und Valtteri Bottas im Gepäck haben. "Wir hoffen definitiv, dass wir einen guten Schritt vorwärts kommen", sagte der Nachfolger des zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg aus Finnland.

Hamilton-Spitze in Richtung Rosberg

Und Hamilton strotzt als unangefochtene Nummer eins bei Mercedes derzeit ohnehin vor Selbstbewusstsein. "Ich will die Pole, die schnellste Runde und den Sieg", sagte der Brite über seine Ziele für Melbourne und stichelte zudem ein bisschen in Richtung von Rosberg.

Die Zusammenarbeit mit Bottas laufe hervorragend. "Es gibt keine Spiele - es gibt völlige Transparenz", sagte Hamilton: "Ich habe das Gefühl, wir haben jetzt schon eine bessere Arbeitsbeziehung, als ich sie je mit einem Teamkollegen hatte."

Die Experten im Fahrerlager gehen ohnehin davon aus, dass das Duo Hamilton/Bottas in diesem Jahr nur sehr schwierig zu schlagen sein wird. Zu launisch präsentierte sich zuletzt Ferrari, das schon bei den Tests 2016 keine schlechte Figur gemacht hatte. Und dann fuhr Vettel doch wieder nur hinterher.

Wehrlein gibt seinen Einstand

Entsprechend zurückhaltend äußerte sich Ferrari-Präsident Sergio Marchionne zuletzt: "Ich gebe keine Prognosen mehr, wie viele Rennen wir gewinnen werden und wann wir gewinnen. Was ich jedoch versprechen kann ist, dass wir kämpfen werden und dass wir die Zielstrebigkeit und die Hingabe besitzen, wieder an die Spitze zurückzukehren."

Sein Debüt für Sauber wird am Dienstag Pascal Wehrlein feiern. Der 22-Jährige hat nach seiner überstandenen Rückenverletzung von den Ärzten des Weltverbandes FIA grünes Licht für einen Einsatz erhalten. "Wir Freude uns mitzuteilen, dass Pascal morgen seine ersten Runden im C36 absolvieren wird", teilte Sauber mit.

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Im Vorjahr hatte Wehrlein seine Debütsaison für das mittlerweile insolvente Manor-Team absolviert. Mit Spannung wird zudem der Auftritt von Red Bull erwartet, der Brauserennstall präsentierte sich in der Vorwoche überraschend lahm.

Doch Top-Talent Max Verstappen sieht noch keinen Grund zur Panik. "Für uns geht es jetzt noch nicht darum, zu zeigen, wie schnell wir sein können", sagte der Niederländer: "Es ist wichtig, dass wir Kilometer sammeln, um zu sehen, ob alle Teile auch funktionieren."

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