Formel 1: Eine Weltmeister-Generation altert

Ihr Karriereende ist absehbar. Räikkönen, Alonso, Button. Ein Jahr dürften sie auf jeden Fall noch fahren. Es könnten aber ihre Abschiedsrunden sein. Junge Piloten wie ein Verstappen rücken nach, eine neue Generation. Für Nostalgie ist da kein Platz.  
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Vor elf Jahren standen die Drei schon gemeinsam auf dem Podium. Die nächste Saison könnte ihre letzte sein.
dpa Vor elf Jahren standen die Drei schon gemeinsam auf dem Podium. Die nächste Saison könnte ihre letzte sein.

Ihr Karriereende ist absehbar. Räikkönen, Alonso, Button. Ein Jahr dürften sie auf jeden Fall noch fahren. Es könnten aber ihre Abschiedsrunden sein. Junge Piloten wie ein Verstappen rücken nach, eine neue Generation. Für Nostalgie ist da kein Platz.

Monza - Felipe Massas potenziellem Nachfolger wurde selbst ein bisschen mulmig. Ein 36-Jähriger für einen 35-Jährigen? Für Jenson Button könnte sich bei Williams auf jeden Fall ein Kreis schließen, sollte er zurückkehren. 2000 begann Buttons Karriere in der Formel 1 beim Team aus seinem Heimatland, fast 300 Rennen hat der smarte Brite mittlerweile absolviert. "Es ist immer ein komisches Gefühl, wenn jemand zurücktritt, der so viel erreicht, so viele Siege eingefahren hat und so nah an einer Weltmeisterschaft war", sagte Button über Massa, der noch acht Rennen vollenden und dann aus der Motorsport-Königsklasse aussteigen will.

Auch Button wird das über kurz oder lang sicher tun. Und er ist ein ehemaliger Weltmeister (2009). Wie es Kimi Räikkönen (2007) ist, fast 37 Jahre alt, wie es Fernando Alonso ist, 35 Jahre alt. Der Spanier gewann den Titel sogar zweimal (2005 und 2006). Zusammen absolvierten Button, Räikkönen und Alonso über 800 Grand Prix. 2017 dürften alle drei noch mal an den Start gehen, Alonsos Vertrag bei McLaren ist dann noch gültig, der von Räikkönen bei Ferrari wurde entsprechend verlängert.

Sie sind drei von sechs Fahrern, die seit 2000 die Weltmeister-Titel in der Formel 1 unter sich ausmachten. Michael Schumacher feierte von 2000 bis 2004 fünf seiner sieben WM-Triumphe. Sebastian Vettel, 29 Jahre alt, und Lewis Hamilton, 31 Jahre alt, holten sich die restlichen Titel: Vier gab es für Vettel (2010 bis 2013), drei für Hamilton (2008, 2014 und 2015). Der Brite ist zudem auf dem Weg zu Nummer vier. Vor dem Großen Preis von Italien in Monza an diesem Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) hat er neun Punkte Vorsprung auf seinen gleichaltrigen deutschen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg.

Als Buttons Karriere bei Williams startete war Max Verstapen nicht mal drei Jahre alt

Als Schumacher in seine erste Titelsaison mit Ferrari startete oder Buttons Karriere bei Williams ihren Anfang nahm, war Max Verstappen nicht mal drei Jahre alt. Er ist der derzeit spektakulärste Vertreter der heranrückenden, neuen Formel-1-Generation. "Ich mag es nicht, auf das zurückzuschauen, was war", sagte Verstappen in Monza. Er meinte damit die Duelle gegen Räikkönen am vergangenen Sonntag, es hätte aber auch auf seine generelle Herangehensweise bezogen sein können. Für Nostalgie ist bei dem 18-Jährigen kein Platz. Einer wie Verstappen wächst in einer Formel 1 mit komplizierten Power Units aus Hybrid- und Turboantrieb und all den Einschränkungen durch Reifen oder Kunstgriffe zum Überholen auf.

Alonso hat damit Probleme, große sogar. Diese Formel 1 sei gegen den Instinkt der Fahrer. "Die Autos sind schwer. Wir haben keinen Grip. Wir müssen Benzin sparen, wir müssen die Reifen schonen, wir müssen alles schonen, sobald wir losgefahren sind", sagte er jüngst. Wird es mit der nächsten Reformwelle im kommenden Jahr nicht besser, ist nach der Saison 2017 Schluss für Alonso. Sollte es soweit sein, dürfte Button wieder dieses komische Gefühl beschleichen: Er selbst wäre dann weit über 37 Jahre alt.

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