Formel-1-Cockpit für Senna: Es liegt (nicht nur) am Namen

14 Jahre nach dem Tod des legendären Champions Ayrton Senna engagiert Honda dessen Neffen Bruno. „Ich spüre keinen Druck“.
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Fährt in der nächsten WM-Saison für Honda in der Formel 1: Bruno Senna.
Bongarts/Getty Images Fährt in der nächsten WM-Saison für Honda in der Formel 1: Bruno Senna.

BARCELONA - 14 Jahre nach dem Tod des legendären Champions Ayrton Senna engagiert Honda dessen Neffen Bruno. „Ich spüre keinen Druck“.

Bruno Senna steht breitbeinig an einen Truck gelehnt und grinst zufrieden in sich hinein. Er hat gerade 107 Runden im Formel-1-Renner von Honda hinter sich. In Barcelona, auf einem Kurs, der den Fahrern mit seinen enormen Kurvengeschwindigkeiten die Hälse langzieht. Doch Senna wackelt nach diesem Arbeitstag schelmig mit dem Kopf und sagt: „Alles okay, keine Probleme."

Kann man so sagen. Denn der Neffe des 1994 verstorbenen legendären Fahr-Genies Ayrton Senna distanzierte seinen erfahreneren Shoot-Out-Gegner Lucas di Grassi, immerhin Renault-Testfahrer, deutlich. Und bewegte sich einen ganzen Tag lang auf dem Tempo von Jenson Button (153 Grand Prix, 1 Sieg). „Bruno überzeugte in jeder Hinsicht“, sagt Honda-Teamchef Ross Brawn und nennt die Gründe: „Vor allem mit seiner Konstanz und seiner enorm schnellen Auffassungsgabe.“

Und damit ist klar, dass Senna junior 2009 den F1-Rekordfahrer Rubens Barrichello bei Honda ersetzen wird. Denn Honda, einst mit Ayrton Senna Weltmeister, braucht dringend einen klangvollen Namen im Aufgebot. Diese Woche wollen die Japaner den Coup bekannt geben.

Es war für Bruno Senna ein weiter Weg dorthin, aber ein schneller. Denn er hatte seiner Mutter Viviane Lalli, Ayrtons Schwester, nach dessen tödlichem Unfall 1994 versprochen: „Ich fahre keine Rennen.“ Kurz nach seinem Onkel, wohl der beste und zugleich charismatischste Formel-1-Pilot aller Zeiten, starb auch noch sein Vater, allerdings bei einem Motorradunfall in Sao Paulo.

Also hielt Bruno mit Rücksicht auf die leidgeprüfte Mutter noch acht Jahre die Füße still. „Aber für mich war immer klar, dass ich Rennen fahren wollte."

Deshalb wandte er sich 2003 an Gerhard Berger. Der Ex-Teamkollege von Ayrton Senna und Freund der Familie war damals BMW-Sportchef und half mit ersten Formel-BMW-Einsätzen.

Aber es ist nicht der Name Senna, der sich durchsetzte, sondern der Vorname. Ohne die übliche Kartschule boxte sich der schlaksige Bruno durch die wichtigsten Nachwuchsserien, Formel BMW, britische Formel 3 und GP 2. Dort gewann er, natürlich, in Monaco, wo Onkel Ayrton sechsmal triumphiert hatte. Seinen ersten Sieg fuhr er – natürlich – im Regen ein. Auch den liebte der große Vorfahre. Der kleine Senna liebt also schwierige Strecken, schwierige Bedingungen - und ist dabei sehr entspannt. „Ich spüre keinen Druck“, sagt der 25-Jährige.

Sieht aus, als reife da ein Großer heran. Peter Hesseler

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