Flossenschwimmen: Wie die Delfine

Die Flossenschwimmer trainieren in der Olympia-Schwimmhalle – und kommen dabei ziemlich außer Atem. Denn der Sport ist höchst anstrengend. Die AZ hat vorbeigeschaut.
Frauke Gerbig |
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Geben Vollgas unter Wasser: Drei Flossenschwimmer in der Olympia-Schwimmhalle.
Gerbig Geben Vollgas unter Wasser: Drei Flossenschwimmer in der Olympia-Schwimmhalle.

Schräg fällt die Abendsonne in die OlympiaSchwimmhalle und verwandelt die Becken in schimmernde Lagunen. Von dieser Stimmung bekommen die zwölf Flossenschwimmer nichts mit. Unter der Leitung ihrer Trainerin Jenny Sadzik trainieren die zehn Männer und zwei Frauen eine Stunde im Sprungbecken vor allem unter Wasser. Wenn man etwas von ihnen sieht, dann sind es ihre Flossen, die senkrecht wie bei Walen oder Delfinen nach oben stehen, wenn sie in die Tiefe tauchen oder ihre Schatten, die im klaren Wasser auf dem Beckenboden von einer zur anderen Seite zu schweben scheinen.

Mit dem Urlaubsschnorcheln, das viele von ihren Ferien am Meer her kennen, hat das Flossen- und Schnorcheltraining hier nichts zu tun. Während man im Meer, ausgerüstet mit Taucherbrille, Flossen und Schnorchel, gemütlich an der Wasseroberfläche dahinpaddelt, um sich die bunte Unterwasserwelt anzusehen, ist das hier anstrengender Sport. Trainerin Jenny Sadzik ist selbst Taucherin, die das gesamte Trainingsprogramm mitmacht.

Ihre Anweisungen sind freundlich-prägnant, viel Zeit zum Plaudern gibt es nicht, dazu fehlt schlichtweg der Atem. „Es sind unterschiedliche Gründe, warum die Teilnehmer zum Flossentraining kommen”, sagt die Trainerin. „Manche wollen sich fürs Gerätetauchen fit machen, andere sich aufs sportliche Schnorcheln im Urlaub vorbereiten.” Auch Anfänger sind bei Jenny Sadzik willkommen: „Jeder macht beim Training so viel und so intensiv mit, wie es für ihn oder sie möglich ist. Anfänger werden speziell in die Flossen- und Schnorcheltechnik eingewiesen.”

Mit sechs Bahnen Einschwimmen beginnt das Training, in der Mitte des Beckens sollen die Teilnehmer auf fünf Meter abtauchen. Danach folgen, ganz ähnlich wie beim Ausdauertraining im Trockenen, unterschiedliche Übungen, die Kondition, Muskulatur und Lungenvolumen stärken. Langes und langsames Tauchen wechseln sich mit intensivem Abtauchen oder Schnelltauchen ab.

Am Ende der Stunde spielen die Frauen und Männer Unterwasser-Frisbee, ein spielerisches Trainingselement, das Körperbeherrschung und Lungenvolumen trainiert. Tipp: Beim Flossenschlag kommt der Impuls aus der Hüfte heraus, der Unterschenkel bewegt sich dabei nur wenig. Alternativ wird der Delfinschlag mit beiden Beinen geübt, um einen anderen Bewegungsablauf zu trainieren.

Schwimmkenntnisse und vor allem gesunde Ohren sind beim Flossen- und Schnorcheltraining Voraussetzung, denn beim Tieftauchen muss immer ein Druckausgleich praktiziert werden. Das Flossentraining im Olympiaschwimmbad in München findet jeden Freitag von 18.30 bis 19.30 Uhr statt. Das Training ist kostenlos, man zahlt nur den Schwimmbadeintritt.
 

Weitere Infos:
Ausrüstung: Schwimmbadflossen, Taucherbrille, Schnorchel.
Kostenpunkt: ca. 140 Euro.
Internet: www.swm.de

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