Florian Mayer: "Extrem gut"
MÜNCHEN Die Voraussetzungen hätten besser nicht sein können. Sonnenschein und lange Schlangen an den Kassenhäuschen vor dem Iphitos-Gelände, es war angerichtet für den Erstrunden-Auftritt der deutschen Tennis-Elite bei den BMW Open. Und zumindest ein deutsches Davis-Cup-Duo enttäuschte die Erwartungen der Zuschauer nicht.
Für ein erstes Ausrufezeichen sorgte Philipp Petzschner, der am Aumeister gegen den acht Weltranglistenplätze über ihm notierten Ivan Dodig besonders im ersten Satz begeisterndes Tennis zeigte. Der Nummer 65 der Welt war die Spielfreude anzumerken, am Ende behielt Petzschner, der sich im zweiten Durchgang auch von einem 0:3-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen ließ, gegen den Kroaten verdientermaßen in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:4 die Oberhand.
In der nächsten Runde wartet jetzt mit Bachinger-Bezwinger und Titelverteidiger Mikhail Youzhny ein harter Brocken auf den 27-Jährigen – für Petzschner nicht nur deshalb ein Spiel mit besonderem Hintergrund: „Mit ihm habe ich noch eine Rechnung offen, nachdem ich im letzten Jahr hier im Halbfinale gegen ihn ausgeschieden bin”, sagt Petzschner angriffslustig: „Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Spiel und werde sicher nicht nur antreten um ein bisschen mitzuspielen.” Schließlich habe er sich viel vorgenommen: mindestens ins Halbfinale zu kommen.
Weniger überraschend, aber ebenso souverän wie Petzschners Erfolg, war auch der Auftritt von Florian Mayer. Die deutsche Nummer eins ließ bei seinem Auftaktmatch dem belgischen Qualifikanten Steve Darcis keine Chance. „Ich war zwar bei meinem Heimspiel hier in München etwas angespannt, aber ich dann habe ich es richtig genossen. Das hat Spaß gemacht”, sagte Mayer. Nach Gründen für den momentanen Höhenflug muss er nicht lange suchen: „Ich bin im besten Tennisalter, gereift und fühle mich gerade einfach extrem gut, auch im privaten Bereich. Auch heute habe ich gut gespielt und von daher überhaupt nichts zu meckern.”
Schade aus deutscher Sicht: Mayers Kontrahent in der zweiten Runde wird nicht Rainer Schüttler sondern Teymuraz Gabashvili heißen. Der Routinier verpasste es einen Tag nach seinem 35. Geburtstag, sich trotz eines vielversprechenden Auftakts selbst ein verspätetes Geschenk zu machen. Mit 6:2 und 2:0 lag der Korbacher bereits in Front, dann gelang ihm allerdings nicht mehr viel und er musste sich dem Russen doch noch in drei Sätzen geschlagen geben.
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