Fleiß im Kreuz

Zweitliga-Basketball beim FC Bayern: Neuzugang Cedric Brooks hat eine bewegte Vergangenheit und ein bemerkenswertes Tattoo. Hier erklärt er es.
MÜNCHEN Der Mann ist viel unterwegs gewesen. Basketball-Profi Cedric Brooks (28), geboren in Frankfurt und aufgewachsen in den USA, hat mal für einen französischen Klub gespielt, mal in Ungarn bei Atomeromu und vor ein paar Jahren auch schon für den heutigen Bundesligisten TSV Nördlingen. Jetzt, hofft Brooks, ist er dort angekommen, wo er dauerhaft hingehört: in München. Beim FC Bayern. „Ich will jetzt länger bleiben“, sagt er.
Am Samstagabend (19.30 Uhr, Säbener Straße) gibt er sein Bundesliga-Heimdebüt im Bayern-Dress. Vielleicht bekommen die Fans dann Gelegenheit zu erkennen, dass sich Brooks nicht nur durch seine wechselhafte Vergangenheit und seine spielerischen Qualitäten von den Kollegen unterscheidet. Sondern auch optisch. Brooks ist quasi rundum tätowiert, ein Gesamtkunstwerk. Das herausragende Tattoo erstreckt sich über den gesamten Rücken, vor einem Jahr hat er es stechen lassen. Ein Jesus am Kreuz, darüber der Spruch: „Without sacrafice there is not victory.“ Frei übersetzt bedeutet das in etwa: Ohne Fleiß kein Preis.
Brooks will das als sein Lebensmotto verstanden wissen. Seine Kindheit, sagt er, sei „verdammt hart“ gewesen. Sein Vater, ein GI, war energisch: „Immer wenn ich etwas falsch gemacht habe, sagte mein Dad: ,Du übst es so lange, bis du es kannst!’ Er war streng, aber fair.“
Das Tattoo ist wie ein Bekenntnis zum Ehrgeiz. Brooks will sich bei den Bayern-Basketballern mit diesem Einsatz unentbehrlich machen. Dann wird er auch lange bleiben. Eine Wohnung in Giesing hat er schon. Und am Samstag soll der erste Sieg her. Der Preis für den Fleiß.
Reinhard Franke