Fia bestätigt Hamilton-Strafe

Das Ergebnis des Formel-1-Rennes von Spa bleibt bestehen. Nach langen Beratungen wies das Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes den Einspruch von McLaren-Mercedes als unzulässig zurück.
von  Abendzeitung
Nun offiziell Dritter von Spa: Lewis Hamilton
Nun offiziell Dritter von Spa: Lewis Hamilton © dpa

Das Ergebnis des Formel-1-Rennes von Spa bleibt bestehen. Nach langen Beratungen wies das Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes den Einspruch von McLaren-Mercedes als unzulässig zurück.

Vizeweltmeister Lewis Hamilton hat für seine «Abkürzung» beim Großen Preis von Belgien endgültig den Sieg aberkannt bekommen. 22 Stunden nach Ende der Anhörung am Grünen Tisch wies das Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes Fia am Dienstag den Protest von Hamiltons Rennstall McLaren-Mercedes gegen die 25-Sekunden-Zeitstrafe ab, durch die der 23-jährige Brite vom ersten auf den dritten Rang zurückgefallen war. Nach der Anhörung der Beteiligten sei man zu dem Schluss gekommen, dass eine Berufung unzulässig sei, hieß es in der Presseerklärung der Fia.

Spannung vor dem Nachtrennen in Singapur

Hamilton erfuhr von der Entscheidung in Singapur. Dorthin war er bereits am Montagabend nach der Verhandlung von Paris aus aufgebrochen. In das mit Spannung erwartete erste Nachtrennen der Formel 1 an diesem Sonntag wird der Silberpfeil-Pilot nun weiterhin mit nur einem Punkt Vorsprung starten. WM-Rivale Felipe Massa, der von der Strafe gegen Hamilton in Spa Francorchamps profitierte und nachträglich den Sieg bejubeln durfte, ist Zweiter im WM-Klassement (77). Die Hoffnungen des Engländers auf ein kleines Sieben-Punkte-Polster erhielten durch die Entscheidung der fünf Richter eine Abfuhr. «Ich hoffe, die Richter sehen die Wahrheit», hatte er kurz nach seiner Anhörung noch gesagt und auf die Zuerkennung der vier verlorenen Punkte von Spa gehofft. «Die Fakten sprechen klar für Lewis», hatte auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor der Verhandlung noch geglaubt. Nach der Mitteilung meinte er: «Zum Glück bleibt Lewis auch so der WM-Führende und wir werden weiter versuchen, auf der Strecke so viel zu erreichen,dass die uns in Spa weggenommenen Punkte, am Ende nicht die Weltmeisterschaft entscheiden.»

Kein Kommentar von Ferrari

Die Rivalen aus Maranello wollten das Urteil nicht weiter kommentieren. Man habe nichts weiter zu dieser Entscheidung durch die Fia zu sagen, erklärte Ferrari-Sprecher Luca Colojanni. Wäre die Entscheidung der Rennkommissare aufgehoben worden, hätte Massa zwei Punkte verloren. In Belgien hatte Hamilton vor rund zwei Wochen kurz vor Schluss Titelverteidiger Kimi Räikkönen im Ferrari überholt, als er in einer Schikane abkürzte. Danach ließ der Brite den später durch einen selbst verschuldeten Unfall ausgeschiedenen Finnen wieder passieren, überholte ihn aber sofort wieder. Renndirektor Charlie Whiting bestätigte zweimal auf Nachfrage, dass er glaube, Hamiltons Manöver sei «okay» gewesen. Die Rennkommissare entschieden aber anders und belegten den Briten mit der Zeitstrafe. Der Grand Prix war bereits beendet und eine Durchfahrtsstrafe praktisch nicht mehr möglich gewesen. Auf Rang zwei kletterte damals der Mönchengladbacher Nick Heidfeld im BMW-Sauber.

Lange Diskussion

In Paragraf 5 des Artikel 152 des International Sporting Code steht, dass Durchfahrtsstrafen nicht anfechtbar durch eine Berufung sind. Diesen Punkt hatten die Beteiligten bereits am Montag zu Beginn der Anhörung über zwei Stunden diskutiert. Hamilton konnte mit seiner Schilderung der Vorkommnisse in der dramatischen Schlussphase des Ardennen-Rennens am 7. September nichts mehr ändern. (Jens Marx, dpa)

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