Ferrari hat jetzt "zwei starke Fahrer"

Die Situation ist neu für Sebastian Vettel. "Wir haben zwei starke Fahrer", betont Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene. Mit Psycho-Tricks kitzelt er das Beste aus Kimi Räikkönen raus. Der Finne wird zum echten teaminternen Gegner.
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Gleich stark: Sebastian Vettel (r.) und Kimi Räikkönen.
dpa Gleich stark: Sebastian Vettel (r.) und Kimi Räikkönen.

Sakhir (dpa) - Kimi Räikkönen schlenderte sichtlich entspannt und mit dem Arm über der Schulter seiner Freundin Minttu durchs Fahrerlager, als sein Teamchef verriet, wie er den coolen Finnen endgültig zum harten teaminternen Konkurrenten für Sebastian Vettel im Titelrennen gemacht hat.

"Kimi is back. Wir haben zwei starke Fahrer", betonte Maurizio Arrivabene und erklärte: Räikkönen brauche immer ein bisschen "Trouble", also Schwierigkeiten oder Ärger, damit er zur Bestform auflaufe.

Mit kleinen psychologischen Tricks hat Arrivabene dafür gesorgt, dass der 35 Jahre Räikkönen erstmals seit dem 13. September 2009 (Dritter beim Scuderia-Heimrennen in Monza) wieder mit einem Ferrari unter die besten drei fuhr - und erstmals seinen Kumpel Vettel im direkten Teamduell bezwang. "Ich freue mich sehr für Kimi", meinte Vettel, der wiederum erstmals in seiner noch jungen Ferrari-Zeit als Fünfter beim Großen Preis von Bahrain das Podest klar verpasste. "Er hat ein paar Fehler gemacht. Aber er ist wie wir alle auch nur ein Mensch", betonte Arrivabene.

Einer, der nun vor einer neuen Erfahrung steht. Bei Red Bull hatte Vettel Routinier Mark Webber schnell im Griff. Der Australier gewann hier und da mal; zu einer echten Konkurrenz im Kampf um den Titel oder die natürliche Vorherrschaft unter Teamkollegen wurde er aber nie.

Daniel Ricciardo schnitt in Vettels letzter Red-Bull-Saison im Vorjahr zwar deutlich erfolgreicher ab, aber beide spielten bei der WM-Vergabe keine große Rolle. Räikkönen hat das Zeug dazu, Vettel das Leben schwer zu machen und im Titelrennen mitzumischen.

"Ich hatte eine ziemlich harte Zeit im vergangenen Jahr", meinte der Finne rückblickend, als der Ferrari der Spitze weit hinterherfuhr und ihm so gut wie nichts ging. Am Ende wurde er 2014 nur Zwölfter im Gesamtklassement. Zum ersten Mal hatte Räikkönen damit die Top Ten verpasst, selbst in seinem Debütjahr 2001 war er im Sauber auf Platz zehn gekommen.

Nun ist Räikkönen Teil eines Quartetts, das bislang alle Podestplätze in dieser Saison unter sich ausgemacht hat: der dreifache Sieger und souveräne Spitzenreiter Lewis Hamilton, der Gesamtzweite Nico Rosberg, Malaysia-Gewinner Vettel und er.

Zudem ist der Finne Vettels erster Maßstab. Im Vorjahr bei seiner Rückkehr zu Ferrari war der Wagen zu schwach und das Teamduell mit Fernando Alonso spielte im WM-Kampf keine Rolle. Jetzt ist Räikkönen, der 2007 den bislang letzten Fahrertitel für die Scuderia holte, auf Touren.

Damit er auch Vettel weiter antreibt und die beiden zusammen gegen die Silberpfeile mit Titelverteidiger Hamilton und Vizechampion Rosberg ankämpfen können, lässt Arrivabene den Finnen in Sachen Vertrag für die nächste Saison weiter zappeln. "Manchmal muss man den Stift hinlegen und dann wieder wegnehmen - und Kimi fährt aufs Podium", sagte der Italiener. Und vor Vettel...

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