Felix Neureuther: Lieber Bier als Wodka

Deutschlands Ski-Star Felix Neureuther spricht im im AZ-Interview über Olympia in Sotschi und Facebook.
von  Jupp Suttner
Supertechniker und Fan-Liebling: Felix Neureuther.
Supertechniker und Fan-Liebling: Felix Neureuther. © dpa

Deutschlands Ski-Star Felix Neureuther spricht im im AZ-Interview über Olympia in Sotschi und Facebook.

AZ: Herr Neureuther, am Freitag starten Sie im Slalom von Kitzbühel, in wenigen Wochen kommt Sotschi. Was haben Sie aus Ihren bisherigen Olympia-Teilnahmen gelernt, damit die Spiele zum i-Pünktchen Ihrer Karriere werden?

FELIX NEUREUTHER: Viel! Vor allem: Dass ich mit relativ großer Freude zu einem Großereignis gehe. Wie es etwa bei der WM in Schladming der Fall war. Ich bin mir sicher, wenn ich das umsetzen kann, was ich leisten kann – dass es dann für die anderen schwer wird, mich zu schlagen.

Die australischen Schwimmer führten ihre Misserfolge bei den Olympischen Spielen in London auf zu viel Social Media zurück. Die Kommentare, die sie via Internet erhielten, hätten sie abgelenkt. Wie werden Sie in Sotschi damit umgehen?

Da kann ich nur sagen, dass diese Sportler selbst schuld waren, wenn sie in London den ganzen Tag am Computer hingen. Ich bin auch bei Facebook und habe Spaß damit, aber eben nicht unentwegt. Ich versuche dort einfach, den Leuten etwas zurückzugeben und meine anderen Seiten zu zeigen. Ich stelle jedoch nicht täglich fünf Sachen rein, sondern nur, wenn es etwas Lustiges mitzuteilen gibt.

Helfen Ihre Karriere-Erfolge, entspannter zu einem Großereignis zu gehen?

Nein, denn das ist immer wieder etwas Neues, man will diese Erfolge immer wieder. Ich weiß nun, dass meine Methode funktioniert hat, also brauche ich nicht viel anders zu machen. Ich habe für mich den richtigen Weg gefunden.

Wie sind denn die Torlauf-Hänge von Sotschi?

Keine Ahnung, ich war noch nicht auf diesen Pisten, denn vorolympische Proben gab es ja nur im Speed-Metier. Es ist aber grundsätzlich schwierig, dort zu trainieren, weil die Russen viel blocken.

Und sehr nervös sind. Es war kürzlich zu lesen, dass Ted Ligety, als er am Ruhetag Tiefschneefahren wollte, von Security-Männern mit MGs auf die Piste zurückgetrieben wurde...

Das höre ich jetzt zum ersten Mal. Man vernimmt ja grundsätzlich, dass extrem viele Sicherheitsbeamte dort sind – mit schweren Waffen. Und dass man oft durch Metalldetektoren durch muss. Damit muss man umgehen.

Was verbinden Sie grundsätzlich mit Russland?

Ja mei – ein sehr großes Land... im Ernst: Rein persönlich verbinde ich natürlich, dass ich in Moskau schon mal den Parallelslalom gewonnen habe und dass mich die Stadt unheimlich beeindruckt hat.

Sprechen Sie seit Moskau ein denn schon paar Worte russisch?

Nur zwei: Sa sdorowje – „auf die Gesundheit“. Prost also.

Und dies lernten Sie, als Sie bei Ihrer Siegesfeier den berühmten russischen Wodka erprobten?

Da habe ich zwar – nach dem Essen – einen runtergekippt. Aber ich bin nicht so der Wodka-Fan. Ich komme aus Bayern – und da gibt’s Bier!

 

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