Fed-Cup-Teamchefin: "Was für ein Tag!"

Paris - Ohlàlà, die deutschen Tennis-Damen!: In der Stadt der Liebe, in der Stadt der schönen Frauen, macht ein deutsches Frauen-Trio auf sich aufmerksam. Angelique Kerber, Sabine Lisicki und überraschend auch Dinah Pfizenmaier sind bei den French Open alle bereits in die dritte Runde eingezogen.
Qualifikantin Pfizenmaier steht wie Lisicki erstmals unter den letzten 32 in Paris und feierte mit dem 6:3, 6:3 über die Polin Urszula Radwanska den bisher größten Erfolg ihrer Karriere. In der älteren Radwanska-Schwester Agnieszka wartet nun eine schwere Gegnerin. Die deutsche Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner zeigte sich äußerst zufrieden mit dem vierten Turniertag. „Was für ein Tag! Angie war souverän, Dinah fantastisch. Sie drohte auf Rang 200 abzurutschen, wenn sie hier nicht gut gespielt hätte”, erklärte Rittner, „aber sie hat den Druck bestens gemeistert und tolles Tennis gezeigt, Respekt!”
Dass sie unter Druck aufblüht, war nicht immer so, denn Druck, den machte sie sich immer selber. „Ich bin sehr gut darin, mich runterzuziehen – oder war es. Ich habe mir eine Krise eingeredet, die gar nicht da war. Ich glaube, dass mir das nicht noch mal passiert”, sagt die Lehrer-Tochter. Pfizenmaier übertrumpfte noch ihren Erfolg vom Vorjahr und hat nun satte 60000 Euro Preisgeld sicher. „Ich habe Spaß, deswegen bin ich in der dritten Runde. Jetzt ist es ein Traum”, kommentierte die 21-Jährige ihren Sieg über Radwanska. Die 40. der Weltrangliste steht 87 Ränge vor Pfizenmaier und hatte zuvor Venus Williams bezwungen. „Man ist nicht mehr so schissig. Man ist mutig, will die Punkte machen”, sagte Pfizenmaier.
Schissig ist eine schon lange nicht mehr. Angelique Kerber,ndie gegen Cepelova nicht so sehr gefordert wie beim Auftakt gegen Mona Barthel. „Ich war schnell gut im Match”, sagte Kerber, deren nächste Kontrahentin Varvara Lepchenko aus den USA ist. Den angeschlagenen Bauchmuskeln gehe es immer besser und auch an ihre Rolle als Gejagte habe sie sich längst gewöhnt, sagte die 25-Jährige. „Das stört mich nicht, das spornt mich sogar an.”
Lisicki wiederum trifft auf Vorjahresfinalistin Sara Errani aus Italien. „Ich freue mich auf solche Matches. Das ist es, wofür ich arbeite”, sagte die Berlinerin: „Ich fühle mich einfach wohl. Ich habe das Spiel vom ersten Schlag an übernommen, sonst wäre es nicht so einfach geworden.”