FCBB: Auf der schiefen Bahn

In der Euroleague sind Bayerns Basketballer raus, in der Liga setzte es eine Pleite gegen Trier. „Das nagt am Selbstvertrauen, das ist sehr frustrierend“, sagt Geschäftsführer Marko Pesic
F. Schmidt-Sommerfeld |
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München - Drei Jahre lang ging es immer nur steil bergauf. Aus dem Aufsteiger FC Bayern Basketball wurde in der Liga erst ein Playoff-Team, dann ein Titelaspirant und vergangenen Sommer der deutsche Meister. In der Euroleague schnitt man letzte Saison zudem besser ab als je ein deutsches Team zuvor. Und jetzt?

Ein halbes Jahr später hat das Münchner Basketballprojekt den ersten dicken Knick in der sonst so steilen Erfolgskurve. Sieben der letzten zehn Spiele verlor der deutsche Meister. In der Euroleague ist man bereits ausgeschieden.

„Wenn du sieben von zehn Spielen verlierst, können Leute von außen von einer Krise sprechen“, sagt Geschäftsführer Marko Pesic. „Aber für uns ist von Krise zu sprechen nicht produktiv. Produktiv ist: Unsere Probleme, die spielerisch wie personell offensichtlich sind, so schnell wie möglich zu lösen.“ Der Geschäftsführer als kühler Kopf, den er auch von der Mannschaft fordert: „Wir müssen jetzt ruhig bleiben.“

Besonders nach den bitteren Niederlagen zuletzt: „Wir haben innerhalb von vier Tagen zwei richtige Nackenschläge hinnehmen müssen“, so Marko Pesic. „Erst in Mailand, dann in Trier. Das nagt am Selbstvertrauen. Ich mache mir keine Sorgen, wenn wir in Zukunft fit und eingespielt sind. Aber im Moment ist es nicht so – und diese Phase gilt es zu überleben.“

Trotz der Negativserie in der Euroleague mit sieben Niederlagen aus acht Spielen hielt sich der FCBB zur gleichen Zeit in der Bundesliga weitgehend schadlos, gegen Göttingen und in Berlin ließ man Punkte liegen. Zuletzt zeichnet sich aber auch national ein anderer Trend ab. Playoff-Kandidat Bonn wurde erst in der Verlängerung niedergerungen, gegen Trier gelang am Sonntagabend ein solcher Kraftakt nicht noch einmal. Nach der Führung zur Halbzeit verlor das Team komplett den Faden und so schlussendlich auch das Spiel: 74 zu 79 gegen ein Team, das gegen den Abstieg kämpft. Es ist nach der Niederlage gegen Göttingen schon der zweite dicke Patzer in dieser Saison: „Das sind zwei Spiele, die man nicht verlieren sollte. Wir sind nicht Neunter oder Achtzehnter, trotzdem stört das und nagt an einem“, sagt Pesic.

„Wir haben in unserer Situation alles versucht, in der Defensive irgendwie in den Rhythmus zu kommen und daraus dann einfache Punkte zu machen“, sagte Trainer Svetislav Pesic nach der dritten Bundesligapleite. Harte Verteidigung, die zu Schnellangriffen und daraus resultierenden einfachen Punkten führt – letzte Saison Markenzeichen der Bayern, diese Saison die Ausnahme. In Trier war von den Meisterbayern der zweiten Halbzeit nichts zu sehen und so erzielte man erstmals in dieser Bundesligaspielzeit weniger als 80 Punkte.

„Trotz aller Probleme, die wir haben und bei allem Respekt vor Trier: Solche Spiele müssen wir als Bayern München gewinnen“, sagt Geschäftsführer Marko Pesic. „Das schaffen wir momentan nicht und das ist sehr frustrierend.“
Besonders die Verletzungsprobleme bereiten Pesic weiterhin Sorgen: „Immer wenn wir denken, dass sich die personelle Situation stabilisiert, passiert etwas. Dadurch haben wir keine Kontinuität geschaffen.“
Von den zuletzt häufig verletzten Außenspielern sind außer Bryce Taylor und Vasilje Micic immerhin wieder alle an Bord. Wann die Spieler aber voll leistungsfähig sind und die Mannschaft richtig eingespielt ist, muss Pesic offen lassen: „Ich kann keinen Zeitpunkt sagen.“

Es könnte also noch eine Weile dauern, bis die Erfolgskurve wieder die Bahn der letzten Jahre einschlägt.

 

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