Zufrieden hoch drei: Die AZ stellt die Neuzugänge des FC Bayern Basketball vor

München – In der Theorie gefällt Marko Pesic die neue Mannschaft des FC Bayern Basketball schon mal ziemlich gut.
Hainer: "Wir haben uns in der Breite und Tiefe enorm verstärken können"
"Der Trainer ist zufrieden, ich bin zufrieden und die Spieler, die geblieben sind, sind es auch", sagt der Geschäftsführer des FCBB über den Kader für die kommende Saison - zufrieden hoch drei! Schon der erste Praxistest, der am Sonntag (18 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Ulm ansteht, wird Hinweise darauf geben, ob der denn auch hält, was er verspricht.
Das ist jedenfalls ziemlich viel. Nachdem fünf US-Amerikaner den Klub verlassen haben, haben sich die Bayern nämlich mit neun Neuen teilweise hochkarätig verstärkt. Sie sollen auch den Verlust der beiden Stars Wade Baldwin und Jalen Reynolds vergessen machen.
"Wir haben uns in der Breite und Tiefe enorm verstärken können und sind sehr positiv und zuversichtlich, was die kommende Saison angeht", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer. Nach mehreren positiven Coronatests im Team ist noch nicht klar, welche Neuzugänge bereits am Sonntag spielen können. Die AZ stellt sie hier aber schon mal vor...
Andreas Obst (25, Guard)
"Ich habe ihn als Kind zurückgelassen und nun als Mann zurückbekommen", sagt FCBB-Coach Andrea Trinchieri über den Nationalspieler, dem er einst in Bamberg zu seinem Profidebüt verhalf. In der Vorbereitung präsentierte er sich bereits in bestechender Form und deutete an, dass er Bayern mit seinem starken Dreierwurf wirklich verstärken könnte. "Ich bin glücklich, einen frischen, jungen, deutschen Spieler zu haben, der eine große Rolle übernehmen kann", sagt Trinchieri, "ich glaube, er ist bereit dafür."
Ognjen Jaramaz (26, Guard)
Der Serbe wechselte von Partizan Belgrad, wo er bereits mit Trinchieri zusammenarbeitete, zu Bayern. "Er kam in unglaublicher Verfassung zu uns und war in fast allen Testspielen sehr gut", sagt Trinchieri. Jaramaz hat das Potenzial, zu DER Überraschung zu werden. Pesic hat bereits große Erwartungen in den Belgrad-Import: "Er soll über Jahre hinaus die Guard-Achse bei uns mit bilden. Und ähnlich wie Vladimir Lucic Verantwortung bei uns übernehmen und lange bleiben."
Darrun Hilliard (28, Guard)
Mit dem US-Amerikaner kommt ein Starting-Five-Spieler von ZSKA Moskau, dem Final-Four-Stammgast der Euroleague. "Darrun kämpft, denn es wird viel von ihm erwartet", sagt Trinchieri: "Sein Spiel wird sich verändern, er wird bei uns andere Dinge tun." Das müsse Hilliard nun verstehen und mit seinem basketballerischen Instinkt umsetzen. "Bayern hat große Ambitionen, sie haben das erste Mal die Playoffs erreicht", sagt Hilliard, "und natürlich wollen wir versuchen, es vielleicht noch einmal zu schaffen."

Corey Walden (29, Guard)
Der US-Guard spielte ebenfalls bereits bei Partizan unter Trinchieri und kommt nun als Wunschspieler vom großen Stadtrivalen Roter Stern zu Bayern. "Er macht es bislang sehr gut. Walden, Hilliard, Jaramaz können sehr attraktiven Basketball spielen", sagt Trinchieri, der auch Zan Mark Sisko und Nick Weiler-Babb nach wie vor zu seiner Guardrotation zählt: "Wir werden jetzt mit mehr Tempo spielen."
Joshua Obiesi (21, Guard)
In Würzburg kam er bislang zu insgesamt 60 BBL-Einsätzen. "Joshua ist ein talentierter Guard, der auf seinem Weg zuletzt etwas Zeit verloren hat", sagt Sportdirektor Daniele Baiesi, "er kommt aber jetzt nach München, um sich in seiner Heimatstadt neu zu beweisen.” Obiesi wird aber hart um Einsatzminuten kämpfen müssen.
Deshaun Thomas (30, Forward)
In der europäischen Königsklasse lief er schon für Barcelona, Efes Istanbul, Maccabi, und Panathinaikos auf. Nach einem Zwischenstopp bei Alvark Tokio ist er nun in München gelandet. "Bei Thomas müssen wir einen Weg finden, ihn als Waffe einzusetzen", sagt Trinchieri: "Er kann uns viel geben. Wir werden langsam herausfinden, was er vor allem in der Offensive alles für uns leisten kann."

Augustine Rubit (32, Power Forward)
"Oh, ich hatte eine harte Zeit mit dir", habe ihm der US-Amerikaner bei seinem Anruf gesagt, verriet Trinchieri mit einem Schmunzeln über seinen einstigen Schützling in Bamberg, der von Zalgiris Kaunas kommt: "Er hat vier Jahre lang in der Euroleague gespielt. Jetzt ist er ein erwachsener Spieler. In Bamberg musste ich ihm 50 Informationen am Tag geben, jetzt sind es vielleicht noch fünf." Er könne es kaum erwarten, "ihn mit Hunter und Radosevic zusammenzutun", sagt Trinchieri über seine Big Men.
Gavin Schilling (25, Power Forward)
Der Deutsch-Amerikaner kommt aus Braunschweig, wo er in der vergangenen Saison zweitbester Rebounder der Liga war (7,5) und 10,9 Punkte pro Spiel erzielte. "Hier ist jetzt alles größer und schwieriger", sagt Trinchieri, "er muss sich auf diesem Level stabilisieren. Er ist noch ein sensibles Kind und hat große Erwartungen an sich selbst. Manchmal überwältigen diese ihn noch".
Othello Hunter (35, Center)
Mit ihm haben sich die Bayern einen Euroleague-Champion geholt, der schon für Real Madrid, Olympiakos und Maccabi Tel Aviv spielte - und 2019 mit ZSKA Moskau den Titel gewann. "Ich glaube die Fans werden ihn lieben", sagt Trinchieri, "er ist ein weiser Spieler, ein großartiger Veteran, der mit unglaublicher Energie spielt."
Auch Sportdirektor Daniele Baiesi gerät ins Schwärmen: "Der Wert seiner puren Anwesenheit wird nicht zu bemessen sein für uns. Wir sind unglaublich stolz, dass ein solch großartiger und hochdekorierter Spieler für uns spielen wird."