"Wie in der Achterbahn": Bayerns Basketballer zurück auf Kurs

Die Basketballer des FC Bayern melden sich mit dem 82:69-Sieg in Berlin nach ihrem Fehlstart endgültig in der Saison zurück. "Wir sind ein Team, das Spiele holen kann", sagt Chefcoach Andrea Trinchieri.
von  Julian Buhl
Feiern in der Halle von Alba Berlin den dritten Euroleague-Sieg in Folge: Die Basketballer des FC Bayern siegen mit 82:69.
Feiern in der Halle von Alba Berlin den dritten Euroleague-Sieg in Folge: Die Basketballer des FC Bayern siegen mit 82:69. © imago images/Contrast

Berlin/München - Andrea Trinchieri hatte nach dem deutschen Euroleague-Duell mit Alba Berlin, das die Basketballer des FC Bayern in der Halle ihres Rivalen am Donnerstagabend mit 82:69 für sich entschieden, mal wieder einen unterhaltsamen Vergleich parat. 

Bayern-Coach Trinchieri: "Wir haben einen Weg gefunden"

"Es war ein hartes Spiel. Wie immer bei Back-to-back-Spielen: Du bist ausgelaugt vom ersten Spiel und der Reise, aber das gilt für beide Teams", sagte der Italiener nach dem zweiten Euroleague-Match in dieser Woche: "Es ist, als würde man Wrestling im Schlamm machen - du fühlst dich schwer und bist langsam. Aber wir haben einen Weg gefunden."

Und so durften er und sein Team sich nach einem lange ausgeglichenen und tatsächlich ziemlich umkämpften Spiel am Ende über den dritten Erfolg in Serie in der Königsklasse und den fünften Pflichtspielsieg in Folge freuen. Nach einem katastrophalen Start mit vier Euroleague-Niederlagen, der auch auf Verletzungen und positive Coronafälle im Kader zurückzuführen war, haben sich die Bayern damit endgültig in dieser Saison zurückgemeldet.

Bayern steht in der Euroleague wieder ganz gut da

"Da wollen wir schon auch zeigen, dass jetzt wieder mit uns zu rechnen ist", hatte Nick Weiler-Babb, der in Berlin mit 16 Punkten zu den Matchwinnern gehörte, Anfang der Woche vor dem Euroleague-Doppel in der AZ angekündigt.

Er und seine Teamkollegen ließen mit dem Coup gegen Mailand (83:77) und dem Statement in Berlin eindrucksvoll Taten folgen. Und sie ließen sich dabei auch vom nächsten Coronafall, der mit dem positiven Test bei Zan Mark Sisko am Spieltag bekanntgegeben wurde, nicht aus dem Konzept bringen.

Mit den drei Siegen (und vier Niederlagen) stehen die Bayern in der Euroleague nun jedenfalls wieder ganz gut da. "Es war wie in der Achterbahn", beschrieb Trinchieri den bisherigen Saisonverlauf, "aber wenn du gegen Mailand gewinnst, in Kaunas und in Berlin, kannst du sagen: Wir sind ein Team, das Spiele holen kann."

Vladimir Lucic sorgt für Bayerns Trendwende

Und - zumindest in der aktuellen Form - möglicherweise auch in dieser Spielzeit doch wieder Playoff-Ansprüche anmelden könnte. "Ich sehe, wie sich mein Team entwickelt. Die Jungs finden zurück in die Spur", sagte Trinchieri: "Wir hatten ein paar gute Spiele und wichtige Siege. Aber es ist erst Oktober und es ist noch viel zu tun."

Die gelungene Trendwende steht zweifellos auch in starkem Zusammenhang mit der Rückkehr von Co-Kapitän Vladimir Lucic, der in seinen ersten beiden Spielen in Kaunas (13 Punkte) und gegen Mailand (20) sofort wieder als Topscorer Bayerns Anführer war. "Was auch immer ich zur besonderen Rolle von Lucic sage, ist zu wenig", sagte Trinchieri: "Man kann es auf dem Court sehen, man kann es in den Gesichtern seiner Mitspieler sehen, wenn er auf dem Parkett steht."

Lucic: "Fühlt sich so an, als ob wir zurück auf Kurs sind"

In Berlin - wo Lucic diesmal nur drei Punkte erzielte - lohnte sich besonders ein Blick in die von Topscorer Darrun Hilliard (26 Punkte), Center Othello Hunter (13/acht Rebounds) oder Weiler-Babb, die diesmal Verantwortung übernahmen. "Wir wollten es einfach mehr", sagte Hilliard.

Und Lucic ergänzte: "Nachdem wir 0:4 gestartet sind, fühlt es sich jetzt so an, als ob wir zurück auf Kurs sind. 3:4 ist sehr solide, vor allem, wenn man unseren bislang ziemlich harten Spielplan sieht." Er selbst habe immer noch mit den Folgen seiner Coronainfektion zu kämpfen und sei "noch weit weg von meiner physischen Bestform".

Für die Konkurrenz dürfte das schon fast wie eine Drohung klingen.

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