Und jetzt auch noch Real: Bayerns Basketballer unter Druck

München - Keine Frage, den Basketballern vom FC Bayern wird gerade eine Menge abverlangt. Die Mannschaft von Coach Andrea Trinchieri befindet sich inmitten eines gut zweiwöchigem Blocks mit acht Spielen. Der begann bestens, mit drei Siegen in Folge nämlich. Doch danach kamen zwei Niederlagen – beide mit ziemlich bescheidener Trefferquote in so manchem Bereich. Und weil sich jetzt die Königlichen von Real Madrid am Dienstagabend (20.30 Uhr/Magentasport) im Audi Dome vorstellen, sei die Frage gestattet: Ist dies der Beginn einer Pleitenserie?
Energie das Problemfeld des FC Bayern
"Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen einfach mehr als Team spielen und weniger in die Einzelaktionen gehen", sagte Flügelspieler Elias Harris nach dem 68:78 bei den Telekom Baskets Bonn, der zweiten Schlappe in der Bundesliga. Damit einher ging der Verlust der Tabellenführung in der BBL, die just der Gegner übernahm. "Sie haben mit mehr Energie und Tempo gespielt, das konnten wir nicht matchen", musste Trinchieri eingestehen. Die Energie, das ist aktuell wohl das beherrschende Problemfeld beim FC Bayern Basketball. Die Blessuren von Kapitän Vladimir Lucic (Ellbogen) und Augustine Rubit (Leiste), zwei Fixpunkte in der Rotation, wirken sich aus, dazu muss Trinchieri die Spielzeit bei Nick Weiler-Babb gut steuern, weil den Nationalspieler weiterhin Hüftschmerzen behindern.
Wenn dann noch die Leichtigkeit abhandenkommt, wird es kompliziert. Können die Bayern sich dieses Gefühl gegen das Starensemble aus Spanien zurückholen? "Wir hoffen, dass unsere Fans uns jene Energie liefern, die wir gut gebrauchen können", sagte Trinchieri, denn Real habe "alles, individuelle Qualität, Größe, Athletik und Unmengen an Erfahrung".
"Wir haben eine gute Mannschaft"
Was die Bayern dagegenhalten sollten, ist das von Harris geforderte bessere Mannschaftsspiel neben der fraglos vorhandenen eigenen Qualität. Die Klasse etwa eines Isaac Bonga, Andreas Obst oder Cassius Winston ist es auch, die den 33-jährigen Harris grundsätzlich optimistisch stimmt. "Wir haben eine gute Mannschaft und arbeiten hart im Training", betonte der NBA-erfahrene Profi, "da ist also noch deutlich Luft nach oben." Um dieses Potenzial freizulegen, wäre das Madrid-Duell doch geradezu ideal.