Uli Hoeneß über Bayerns Basketballer: "Das größte Ziel ist, Meister zu werden"

Bayerns Basketballer erobern gegen Bonn die Tabellenführung zurück. Für Uli Hoeneß ist klar, wo der Weg der Mannschaft in dieser Saison hinführen soll.
von  Julian Buhl
Handshake nach dem Bayern-Sieg: Hoeneß (links) und Trinchieri.
Handshake nach dem Bayern-Sieg: Hoeneß (links) und Trinchieri. © sampics

MünchenUli Hoeneß erhob sich von seinem Sitz, klatschte noch ein paar Mal in die Hände. Dann bahnte er sich seinen Weg quer über das Parkett im Audi Dome. 

Im Vorbeigehen klatschte er kurz mit Co-Kapitän Vladimir Lucic ab. Dann hatte er sein Ziel erreicht: Andrea Trinchieri. Hoeneß war es ein Bedürfnis, dem Trainer des FC Bayern Basketball noch persönlich zum 100:81-Sieg im Topspiel gegen Bonn zu gratulieren.

Das tat er schließlich auch per Handschlag und wechselte noch ein paar Worte mit dem Italiener. Beide wirkten dabei äußerst zufrieden.

Uli Hoeneß zufrieden: "Die Dreier sind gefallen"

"Man hat am Anfang gemerkt, dass die Mannschaft ein bisschen nervös war. Die letzten Ergebnisse in der Euroleague waren ja nicht so, wie wir uns das erhofft haben", sagte Hoeneß anschließend der AZ: "In der zweiten Halbzeit haben sie dann aber wunderbar gespielt, wirklich sehr attraktiv." Was für Hoeneß dabei "ganz entscheidend" war: "Die Dreier sind gefallen. Das war zuletzt das große Manko, dass wir aus der Distanz nicht getroffen haben."

Stimmt. Gegen Chemnitz hatte der FCBB auch deshalb zuletzt eine bittere 63:65-Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Bonn überzeugte Bayern nun dagegen mit einer Quote von 66 Prozent, die am Ende sogar zu einem BBL-Saisonrekord von 19 verwandelten Dreiern führte. "Wenn ein Spieler den Ball werfen kann, ihn aber an den noch besser positionierten Mitspieler weitergibt, ist das ein Pass mit Liebe", erklärte Trinchieri dessen Zustandekommen mit gewohnt blumigen Worten, "und ein mit Liebe bedachter Ball wird immer reingehen."

Bayern-Basketballer senden Signal an die nationale Konkurrenz

Die plötzliche Wandlung im Spiel der Bayern kam im direkten Duell um die Tabellenführung mit Überraschungsteam Bonn genau zum richtigen Zeitpunkt. Der FCBB eroberte die Spitzenposition in der BBL so auf eindrucksvolle Art und Weise zurück.

Und sendete damit durchaus auch ein Signal an die nationale Konkurrenz. Hoeneß erinnerte dabei noch daran, dass seine Bayern - im Gegensatz zum Gegner - unter der Woche auch noch zwei kräftezehrende Euroleague-Partien zu absolvieren hatten. "Dass wir in der zweiten Halbzeit trotzdem so aufgedreht haben, ist ein gutes Zeichen", sagte der 70-Jährige - und ergänzte: "Zu zeigen, dass wir in Deutschland die Nummer eins sind, ist immer unser Anspruch. Mit der Leistung gegen Bonn haben wir das unterstrichen."

Weiler-Babb: "Dieser Sieg könnte die Wende sein oder zumindest der Anfang"

Trinchieri fasste zufrieden zusammen: "Das war der FC Bayern, den ich heute sehen wollte." Nach den wechselhaften Leistungen in den vergangenen Wochen war das keine Selbstverständlichkeit. "Es ist ein guter Zeitpunkt für einen neuen Start", sagte Bayern-Guard Nick Weiler-Babb und hofft, "dieser Sieg könnte die Wende sein oder zumindest der Anfang".

"Es ist ein guter Zeitpunkt für einen neuen Start", sagt Nick Weiler-Babb (rechts).
"Es ist ein guter Zeitpunkt für einen neuen Start", sagt Nick Weiler-Babb (rechts). © sampics

 

Wo der Weg für Bayern in dieser Saison hinführen soll, ist für Hoeneß klar. "Das größte Ziel ist natürlich, deutscher Meister zu werden", sagte Bayerns Ehrenpräsident auch mit Blick auf den zuletzt zwei Mal in Folge verpassten Titel. "Jetzt sind wir ja Erster. Wenn wir da bleiben und diese Ausgangslage für die Playoffs schaffen, dann haben wir da gute Chancen."

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