Trinchieris Klage: "Eine kapitale Sünde"

Bayerns Basketballer belohnen sich gegen Bonn nicht für ihre starke Aufholjagd.
von  Thomas Becker
"Dramatisch soft", sagt Trinchieri (r.), hier mit Bonga.
"Dramatisch soft", sagt Trinchieri (r.), hier mit Bonga. © sampics

München - Dass Andrea Trinchieri gern in Bildern spricht, ist bekannt. Nach der dritten Niederlage in Serie beim 73:77-Heim-Misserfolg gegen die Telekom Baskets Bonn klagte der Bayern-Coach: "Wir haben gespielt und gekämpft - aber nicht, um zu gewinnen. Und das ist eine kapitale Sünde."

Gute Leistungen, null Ausbeute: Der FC Bayern verzeichnet mal wieder eine ziemlich deprimierende Woche. Zwei Niederlagen in der Euroleague, darunter ein großartiges, aber letztlich dennoch verlorenes Spiel gegen den FC Barcelona und jetzt auch noch in der BBL eine verdiente Niederlage gegen Bonn, das damit den zweiten Tabellenplatz verteidigte.

"So ein Spiel hätte man auch gewinnen können"

"Gegen Bonn musst du über 40 Minuten gut spielen. Das war ein bisschen schwer. Von der Physis her war das heute Euroleague-Level, aber über so etwas denken wir eigentlich gar nicht nach. So ein Spiel hätte man auch gewinnen können", haderte Isaac Bonga, mit 28 Punkten bester Werfer.

Die ersatzgeschwächten Bayern (ohne Lucic, Obst, Hunter und Harris) hatten im vierten Spiel innerhalb einer Woche einen schweren Start: Nach 14 Minuten stand des 18:32.

"Unser erstes Viertel war wirklich schlecht", konstatierte Trinchieri, "aber dann konnten wir sie in zwei Vierteln bei zwölf und 16 Punkten halten. Wir hatten die Chance zu gewinnen, aber in dem Moment verloren wir den Ball. Unsere Offense war nicht gut genug, und unsere Defense gegen TJ Shorts in der zweiten Hälfte sehr schlecht. Deswegen haben wir verloren."

Nach der knappen Niederlage in der mit 6.500 Zuschauern ausverkauften Halle wurde der Bayern-Coach grundsätzlich: "Wir haben so schlecht begonnen, weil wir nicht bereit waren für solch ein Spiel. Wir waren dramatisch soft und haben offensiv und wie defensiv nicht hart gespielt. Diese Einstellung stört mich wirklich sehr." Dann ging er ins Detail: "Unsere Guards waren offensiv schlecht, sie haben sieben Korbleger verlegt, das hat auch ihre Defensive beeinflusst." Dass die mittlerweile schon fünfte Niederlage in der Liga seinen Klub nachhaltig ins Hintertreffen bringen wird, könne er jedoch ausschließen. "Ich war schon fünfmal in den BBL-Finals, nicht immer von Position eins", so Trinchieri, "das Ranking und die Niederlage sind also nicht die wirkliche Tragödie, sondern, wie wir gespielt haben."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.