Trainer-Wechsel machte Weiler-Babb zum Spezialagenten der Bayern-Basketballer

Nick Weiler-Babb ist beim FC Bayern Basketball der Mann für die besonderen Fälle und anders als im Vorjahr beim Ex-Bundestrainer ein Fixpunkt des Teams. Er sagt: "Ich habe mehr Selbstvertrauen."
von  Ruben Stark
Nick Weiler-Babb in Aktion.
Nick Weiler-Babb in Aktion. © IMAGO/Revierfoto

München – Wenn es in dieser Saison für die Bayern-Basketballer so richtig zählt, wenn es darum geht, einem Spiel die besondere Note zu geben oder es dem Gegner möglich unangenehm zu machen, dann schlägt häufig die Stunde von Nick Weiler-Babb.

Der Defensivspezialist ist nun schon im fünften Jahr beim Team aus dem Sendlinger Westpark – nur Kapitän Vladimir Lucic ist länger da – und hat unter Trainer Gordon Herbert noch an Wert gewonnen.

Weiler-Babb soll sich "den besten oder effektivsten Spieler des Gegners" kümmern

"Ich bin viel mehr ins Spiel eingebunden, in der Offensive wie in der Defensive", erzählt der 28-Jährige im AZ-Gespräch, "dieses Jahr spiele ich Point Guard, trage das Team ein Stück, löse die Spielzüge aus." Und er ist eben der Mann für die besonderen Fälle, der bayerische Spezialagent, das Sondereinsatzkommando Weiler-Babb, wenn man so will.

"Ich habe die Aufgabe, mich um den besten oder effektivsten Spieler des Gegners zu kümmern", sagt der Nationalspieler mit der US-amerikanischen Herkunft. Denn, gerade seine Qualität bei der Eingrenzung von Raum und Zeit für den Kontrahenten sucht beim FCBB seinesgleichen.

"Das hilft mir", erklärt Weiler-Babb, "auch offensiv den Rhythmus und das Gefühl für das Tempo des Spiels zu finden. Es ist großer Teil meines Spiels geworden, seit ich Profi bin. Das Team und der Coach erwarten das aber auch."

Pesic über Weiler-Babb: "Nick ist inzwischen eines der Gesichter unseres Teams"

Dass der Taktgeber der Herbert-Bayern die Erwartungen beständig erfüllt, fand seinen Ausdruck nicht zuletzt in der Vertragsverlängerung im Sommer bis zum Ende der Saison 2025/26 und die Bestätigung in den Wochen seit Saisonstart. Geschäftsführer Marko Pesic sagt: "Nick ist inzwischen, wie ein Vlado Lucic oder Andi Obst, eines der Gesichter unseres Teams und ich denke, beide Seiten wissen, was sie aneinander haben."

Pesic ist im Klub eine Bezugsperson für Weiler-Babb – genauso wie es Ex-Sportdirektor Daniele Baiesi war, der ihn einst zu den Bayern holte und zu dem er auch nach dessen Weggang im Sommer weiter Kontakt hält. "Es ist gut, wenn man solche Leute um sich hat."

Weiler-Babb zieht es nach der Karriere wohl zurück in die USA

Auf diese Art ist München für den eher introvierten Typen zu einer "zweiten Heimat" geworden, sein Sohn ist hier geboren. Aber sein Herz ist auch in den Vereinigten Staaten bei seinen Eltern, die Sohn und Enkel wegen der großen Entfernung nur selten sehen können. Deshalb klingt es eher so, als ziehe es Weiler-Babb mit seiner Frau wieder zurück in die USA, wenn die Karriere vorüber ist.

Bis dahin hat der Double-Gewinner aber noch einiges vor, das nächste Ziel heißt Olympiakos Piräus, der Euroleague-Gegner am Freitag im SAP Garden (20.45 Uhr). "Sie sind immer einer der großen Favoriten", sagt Weiler-Babb, der empfiehlt, den Griechen selbstbewusst zu begegnen. Zudem wird Coach Herbert gewiss eine neue Sonderaufgabe für den Spe-zialagenten haben.

Es zeichnet sich früh ab, dass Weiler-Babb einer der Profiteure des Trainerwechsels von Pablo Laso zu Herbert sein wird. "Meine Rolle ist klarer, ich habe deutlich mehr Selbstvertrauen", betont der aus Topeka in Kansas stammende Profi – und schon bald den nächsten Auftrag.

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