Sieg gegen Mailand: Bayern-Basketballer vermeiden Aus
München - Die Euroleague-Reise des FC Bayern geht weiter! Mit einem 85:79 gegen Armani hat der FCBB das drohende Aus im Viertelfinale der Playoffs noch einmal abgewendet und hält seinen Final-Four-Traum damit am Leben. Mit dem Sieg verkürzen die Bayern in der Best-of-five-Serie nämlich auf 1:2 und dürfen nun am Freitag erneut zu Hause gegen Mailand antreten.
"Keiner will hier 0:3 rausfliegen. Wir wollen allen zeigen, dass wir in die Playoffs gehören", hatte Nationalspieler Paul Zipser vor dem Spiel gesagt. Und sein Trainer Andrea Trinchieri angekündigt: "Es ist an der Zeit, alles reinzuschmeißen und zu riskieren. Am Ende des Tages sind Taten lauter als alle Worte."
Hainer und Hoeneß auf der Tribüne
Taten ließen die Münchner auf dem Parkett gleich zu Beginn der Partie folgen und zeigten, warum sie mit 13 Siegen das beste Heimteam der regulären Saison waren. Bayern startete hochmotiviert und ging gleich mit 5:0 in Führung. Durch einen 14:0-Lauf gewannen sie den ersten Spielabschnitt sogar deutlich mit 23:9. Nach einem verwandelten Dreier von Zan Mark Sisko riss es Uli Hoeneß von seinem Sitz.
Der ehemalige Bayern-Präsident schaute zu seinem Nachfolger Herbert Hainer rüber, der ein paar Plätze neben ihm saß, und ballte die rechte Faust. Doch Mailand fand – wie schon in den ersten beiden Duellen – mal wieder die passende Antwort und kam schnell wieder in Schlagdistanz (25:22). Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte lagen die Gäste dann erstmals vorn (33:32). Bayern behauptete aber die Halbzeitführung (39:35).
Lucic überragt bei den Münchnern
"Wir haben sehr stark angefangen, mit großem Vorsprung, aber Mailand ist eine starke Mannschaft. Es geht ja um alles oder nix heute", sagte Hoeneß der AZ in der Pause und träumte da insgeheim sogar von einem entscheidenden fünften Spiel in der kommenden Woche in Mailand: "Wenn wir das heute schaffen, dann haben wir gute Chancen. Aber es wird schwer genug."
Der Vereins-Patron sollte damit recht behalten. Doch seine Bayern erwischten nach Wiederbeginn erneut den besseren Start. Angeführt von Co-Kapitän Vladimir Lucic, der jetzt seinen Rhythmus in der Offensive fand und mit 27 Zählern am Ende Topscorer war, zog der FCBB wieder auf 18 Punkte weg (53:35) und ließ erst nach fast fünf Minuten wieder die ersten Punkte des Gegners zu.
FC Bayern rettet Vorsprung über die Zeit
In einem hochintensiven Duell verteidigte Bayern seinen Vorsprung zunächst (60:42). Doch Mailand gab sich nicht auf und kämpfte um den Anschluss. Erinnerungen an Spiel eins, in denen die Bayern einen 19-Punkte-Vorsprung wortwörtlich in letzter Sekunde noch verspielt hatten, schlichen sich auch in die Köpfe der Bayern.
Mit 64:51 ging es in den entscheidenden Schlussabschnitt. In dem kam Mailand erwartungsgemäß zunächst noch näher ran (64:57). Nach dessen fünftem Foul verlor Bayern auch noch direkt seinen Spielmacher Wade Baldwin. Der FCBB mobilisierte aber auch ohne ihn noch einmal alle Kräfte. Es wurde trotzdem erneut zu einem Spiel der Nerven. James Gist stellte dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene auf 80:66. Doch Mailand kam 10 Sekunden vorm Ende nochmal auf fünf Punkte (80:75) ran. Aber nicht weiter.