Rotation ins Glück: Der Plan der Bayern-Basketballer geht auf
München - Wie ernst Andrea Trinchieri das Duell seiner Bayern-Basketballer mit Ludwigsburg nahm, war schon an seiner Kaderzusammenstellung abzulesen. Der Chefcoach des FCBB schickte beim 90:73 gegen den Vizemeister seine beste Formation aufs Parkett. Während Kapitän Nihad Djedovic (Adduktorenprobleme) verletzungsbedingt pausieren musste, lief Vizekapitän Vladimir Lucic erstmals in der BBL auf, nachdem er an den ersten beiden Spieltagen noch geschont worden war.
Schwieriger Start ins fünfte Spiel binnen zehn Tagen
Dazu waren unter anderem mit Spielmacher Wade Baldwin und Center Jalen Reynolds auch zwei weitere absolute Schlüsselspieler der jüngsten Erfolge in der Euroleague im Kader. Auffällig dagegen, dass TJ Bray zum wiederholten Mal in einem wichtigen Spiel nicht dazugehörte. Mit 17 seiner insgesamt 19 Punkte in der ersten Hälfte war es auch Baldwin, der Bayern in der ersten Hälfte im Spiel hielt (38:38). "Das war unser fünftes Spiel in zehn Tagen, und das haben wir in der ersten Halbzeit gespürt", sagte Trinchieri hinterher: "Wir waren unkonzentriert, müde, schlapp und haben ohne Energie gespielt."
Bayern-Lauf in der BBL und in der Euroleague
Beschweren wollte der Italiener sich dennoch nicht über seine Spieler, "denn sie haben all ihre Kräfte im dritten Viertel gebündelt". Und zogen damit uneinholbar und bisweilen auf bis zu 29 Punkte weg. "Dies war ein wichtiger Sieg für uns, denn jetzt sind wir nach der knappen Niederlage gegen Moskau wieder voll da und wollen unsere Siegesserie wiederaufnehmen", sagte Topscorer Baldwin.
In der Liga steht der FCBB nach dem dritten Sieg im dritten Spiel auf Platz zwei. Diesen Tabellenplatz belegen die Münchner ja auch in der Euroleague mit einer Traumbilanz von sieben Erfolgen und nur drei Niederlagen. Das war vor den vergangenen zehn Tagen nicht zwingend zu erwarten. Bei vier Siegen musste man sich nur ZSKA Moskau, dem Euroleague-Champion von 2019 geschlagen geben.
Am Nikolaussonntag geht's in der Liga weiter
Diese Bilanz hat auch viel mit Trinchieris Rotationsplan zu tun. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern versteht er es, seinen Topspielern speziell in der Liga auch die nötigen Pausen zu verschaffen - und die Spiele trotzdem zu gewinnen. Ein größerer Spielerkader verhilft ihm allerdings auch zu mehr und besseren Möglichkeiten dazu. Aufgrund des deutlichen Vorsprungs konnte er seine Starspieler auch gegen Ludwigsburg in den Schlussminuten wieder schonen.
In den kommenden beiden Wochen wird das aber vorerst nicht mehr nötig sein. Dort steht jeweils am Freitag (bei Panathinaikos Athen und sieben Tage später gegen Khimki Moskau) nur ein Spiel in der Euroleague auf dem Programm. Erst am Nikolaussonntag geht es in der Liga dann gegen Göttingen weiter. Und mit Sicherheit dann auch wieder mit Trinchieris Rotation.
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