Revanche und Rüffel: Bayerns Basketballer schließen zur Tabellenspitze auf
München - Auf den ersten Blick war Andrea Trinchieri zufrieden. Mit dem 93:80 gegen Oldenburg war Bayerns Basketballern in der Bundesliga der Heimsieg gelungen, der ihnen noch am Freitag in der Euroleague gegen Real Madrid (86:90) knapp verwehrt geblieben war.
"Das war ein solides, seriöses Spiel mit guten Momenten, sechs Spielern im zweistelligen Bereich und 25 Assists", sagte der Chefcoach des FCBB. "Das ist die beste Art und Weise zurückzukommen. Also war das ein guter Tag im Office." Mit dem Sieg schlossen seine Bayern schließlich auch zu den mit Hamburg, Bamberg und Bonn punktgleichen Teams (alle 10:4) an der Tabellenspitze auf.
Trinchieris Kritik an den Youngstern
Eine Sache missfiel Trinchieri aber dennoch: Die Spieler aus der zweiten Reihe hatten es gegen Oldenburg nämlich zum wiederholten Mal nicht geschafft, seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Die drei Jungprofis Joshua Obiesi, Jason George (jeweils 1:15) und Marvin Ogunsipe (1:29) kamen gemeinsam gerade einmal auf insgesamt vier knapp Minuten Einsatzzeit. "Wenn du aber am Freitag nicht spielst, musst du am Sonntag die doppelte Energie haben, den doppelten Einfluss mit viel Leistung. So hilfst du den müden Spielern", sagte Trinchieri, der all das offenbar bei den genannten Spielern vermisste.
"Manchmal sind aber unsere Spieler, die erstmals auf diesem Level sind, erschrocken, was sie zu tun haben. Die Software ihres Computers ist dann blockiert, sie denken zu viel nach", sagte Trinchieri. Als Beispiel nannte er eine Szene, in der George nicht foulte, weil ihm nicht bewusst war, dass sein Team noch ein Foul übrig hatte. Und solche Unaufmerksamkeiten duldet Trinchieri eigentlich nicht: "Das nächste Mal werde ich mir zwei Mal überlegen, ob ich ihn aufs Feld bringe."