Niklas Wimberg: Bayerns unbesungener Held
Wenn die Personalnot grassiert, wenn Mannschaften immer wieder Ausfälle beklagen, dann schlägt die Stunde der Spieler aus der zweiten Reihe, der sogenannten "unsung heroes". Der unbesungenen Helden, wenn man es wortgetreu ins Deutsche übersetzt.
Aus begrenzten Möglichkeiten das Beste machen
Es rücken also die Spieler in den Mittelpunkt, über die sonst nie jemand spricht, die aber auch ohne besondere Hervorhebung einen Wert für das Gesamtgefüge haben. Genau so einer ist Niklas Wimberg bei den Basketballern des FC Bayern. Er erhält im Normalfall recht wenig Einsatzzeit und versucht aus diesen begrenzten Möglichkeiten das Beste zu machen.
Trinchieris persönlicher MVP
Am Dienstag jedoch beim knappen 80:77 des FC Bayern gegen die wehrhaften Baskets Oldenburg schlug dann seine Stunde. "Niklas Wimberg ist heute mein persönlicher MVP", sagte Trainer Andrea Trinchieri nach dem Spiel, der wertvollste Spieler des Abends also.
Zwei Verletzungen im Spiel
Es sah vor dem Duell mit den Norddeutschen so aus, als würden sich die Ausfälle bei den Münchnern wieder reduzieren. Niels Giffey und Elias Harris waren in den Kader zurückgekehrt und verschafften Trinchieri mehr Alternativen. Dann aber knickte zunächst Corey Walden im ersten Viertel um und später handelte sich Nick Weiler-Babb eine Hüftblessur ein. Neben Augustine Rubit (Leiste), der wohl noch eine Woche ausfällt und Kapitän Vladimir Lucic (Ellbogen), der mehrere Wochen fehlen wird, die nächsten Dezimierungen.
Achter Sieg dank Defensivstärke
Auch Wimberg war es dann, der vor allem mit Defensivstärke dafür sorgte, dass im neunten Bundesligaspiel der achte Sieg eingefahren und die Tabellenführung behauptet wurde. "Wenn ein Spieler, der bisher nicht viel gespielt hat und wenig Möglichkeiten bekam, der MVP ist, dann bedeutet das sehr viel für uns", sagte Trinchieri.
Fünf Spiele in neun Tagen
Geschäftsführer Marko Pesic sprach "ein Riesenkompliment" aus: "Was unser Team seit Wochen leistet, ist grandios." Und es wird weiter enorme Kräfte investieren müssen. Fünf Spiele in neun Tagen stehen in Euroleague und BBL an, ein Mammutprogramm. Gut, dass es für solche Fälle die Wimbergs dieser Welt gibt.