Niederlage in Berlin: Bayerns Basketballer starten mit deftiger Abreibung ins neue Jahr
München - Das alte Jahr hatten die Basketballer des FC Bayern noch am Mittwoch mit einem Triumph gegen den FC Barcelona (90:77) grandios abgeschlossen und wähnten sich in der Euroleague weiter in einem Traum.
Am Sonntagabend folgte beim Gipfeltreffen in der Bundesliga bei Meister Alba Berlin gleich im ersten Spiel 2021 die große Ernüchterung für die Bayern. Die Münchner mussten sich im direkten Duell der beiden Topfavoriten auf den Titel nämlich geschlagen geben – und das mit 72:85 auch noch überraschend deutlich.
Alba Berlin massiv ersatzgeschwächt
Gegen die massiv ersatzgeschwächten Albatrosse, die damit ihren siebten Sieg im achten Ligaspiel feierten, war das nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Am zweiten Euroleague-Spieltag hatten die Bayern das deutsche Duell noch mit 90:72 für sich entschieden.
Beim Wiedersehen musste Berlin nun neben Peyton Siva und Marcus Eriksson auch noch auf Luke Sikma und Niels Giffey verzichten. Zudem befindet sich Trainer Aito Garcia Reneses weiter in Corona-Quarantäne. Umso süßer dürfte ihnen der erste Sieg seit Dezember 2018 gegen den großen Rivalen geschmeckt haben. Mit 17 Punkten avancierte Topscorer Louis Olinde dabei zum Matchwinner.
"Der Spielplan ist die Hölle, das ist eigentlich nicht vertretbar", hatte Alba-Manager Marco Baldi vor der Partie mit Blick auf die zahlreichen Verletzten geklagt und gesagt: "Uns trägt der Zusammenhalt und die Geschlossenheit des Teams, aber auch das ist irgendwann mal endlich, wenn die Energie total ausgeht." Für die Bayern hatten die Berliner offenbar noch genug Energie im Tank.
Zweite Saisonniederlage für Bayern in der BBL
Die mussten sich nach der Niederlage in Oldenburg im neunten Saisonspiel bereits zum zweiten Mal in der BBL geschlagen gegeben und verlieren damit vorerst etwas den Anschluss an die Tabellenspitze. "Wir sind als Team heute nicht mit der richtigen Mentalität ins Spiel gegangen", sagte FCBB-Profi Paul Zipser nach der Partie bei "Magentasport".
Die Münchner vermissten ihren Vizekapitän Vladimir Lucic, der sich nach überstandenen Rückenproblemen noch im Aufbautraining befindet, schmerzlich, auch Zan Mark Sisko und Robin Amaize mussten aufgrund von Muskelverletzungen passen. James Gist pausierte als überzähliger ausländischer Spieler.
Trotz der zahlreichen Ausfälle fand Berlin gleich gut ins Spiel, entschied das erste Viertel dank einer starken Defensive mit 18:12 für sich und blieb auch bis zur Halbzeit in Führung (39:36). "Uns fehlt ein bisschen die Energie heute, aber ich glaube, in den nächsten zwanzig Minuten wird das schon passen", sagte Bayern-Kapitän Nihad Djedovic zur Pause.
Sieg von Alba Berlin nie in Gefahr
Doch der Ex-Alba-Spieler sollte nicht Recht behalten. Die Berliner blieben das dominante Team, gingen Mitte des dritten Abschnitts erstmals zweistellig in Führung (51:41) und spielten das Spiel fortan souverän herunter. Im letzten Spielabschnitt führte Alba zwischenzeitlich sogar mit 20 Punkten. Der Sieg geriet so nie in Gefahr.
Die Art und Weise der Niederlage dürfte den Bayern zu denken geben. Eins hat sie nämlich gezeigt: Das Vorhaben, Berlin den Meistertitel wieder abzujagen, wird keine einfache Mission für die Münchner.