Neue Gesichter, gleiche Ziele: Hoeneß erklärt das Bayern-Problem

Die Planungen der Basketballer des FC Bayern für den nächsten Angriff laufen bereits auf Hochtouren. "Ich würde mir wünschen, dass mal ein Team über mehrere Jahre zusammenspielt", sagt Hoeneß der AZ.
von  Julian Buhl, Maximilian Koch
Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß.
Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß. © imago/Lackovic

München – Während sich die Spieler gerade von den Strapazen der mit 84 Pflichtspielen beendeten Saison erholen, muss der Urlaub bei den Verantwortlichen des FC Bayern Basketball noch warten. Geschäftsführer Marko Pesic, Sportdirektor Daniele Baiesi und Chefcoach Andrea Trinchieri arbeiten aktuell mit Hochdruck an der Zusammenstellung des neuen Kaders. Und das Bild der Mannschaft, mit der der FCBB nach einer titellosen Spielzeit wieder voll angreifen will, fügt sich immer mehr zusammen.

Mit Elias Harris ist das nächste Puzzleteil dafür gefunden. "Nach internationalen Erfahrungen in Spanien und Japan stehe ich mit viel Selbstbewusstsein in den Startlöchern und freue mich, diese Energie mit nach München zu bringen", sagte der 33 Jahre alte Big Man. "Ich möchte der Mannschaft mit meiner Erfahrung und meinem Skill-Set zum Erfolg verhelfen und Titel und Meisterschaften nach München holen."

Der Neue beim FCBB: Elias Harris, hier noch im Trikot von Bamberg. (Archivbild)
Der Neue beim FCBB: Elias Harris, hier noch im Trikot von Bamberg. (Archivbild) © imago/isslerimages

Elias Harris: Drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege

Wie das geht, weiß Harris ganz genau. Denn der athletische 2,03-Meter-Mann, der von 2013 bis 2020 für die Brose Baskets Bamberg spielte, arbeitete dort bereits sehr erfolgreich drei Jahre lang mit Andrea Trinchieri zusammen und gewann drei Meisterschaften sowie zwei Mal den Pokal.

Auch Baiesi sowie seine neuen, alten Teamkollegen Augustine Rubit, der seinen Vertrag in München bis 2023 verlängert hat, und Andreas Obst kennt er schon aus gemeinsamen Bamberger Zeiten. Zum Wiedersehen mit Leon Radosevic, mit dem er damals (2015-18) ebenfalls zusammenspielte, wird es dagegen nicht kommen. Denn nach vier Jahren hat der Deutsch-Kroate keinen neuen Vertrag mehr beim FCBB erhalten.

Aber auch ohne Radosevic wird Harris ein ihm bereits vertrautes Umfeld vorfinden, das dem Ex-Bamberg-Kapitän die Eingewöhnung erleichtern dürfte. "Er kennt den Trainer und das System", sagte Baiesi. Auch die Form stimmte zuletzt noch. In der spanischen Liga kam er für Saragossa in 19 Partien im Schnitt auf 23 Minuten, 13,3 Punkte sowie 4,4 Rebounds. In der japanischen B-League steigerte bei San-en NeoPhoenix seine Werte auf 17,8 Punkte und 6,6 Rebounds pro Spiel.

FC Bayern Basketball: Drei Schlüsselspieler verlassen den Klub

Man darf gespannt sein, wie sich Harris ins Team des FCBB einfinden wird. Er wird jedenfalls eins der neuen Gesichter sein, mit denen die Bayern ihre alten Ziele in Angriff nehmen werden. Nachdem man Alba Berlin zuletzt drei Mal in Folge die Meisterschaft überlassen musste, soll dies ein viertes Mal nun unbedingt verhindert werden.

Klar ist bereits jetzt, dass der Umbau der Mannschaft dafür mal wieder etwas größer ausfällt. Mit Radosevic, Darrun Hilliard und vor allem Kapitän Nihad Djedovic, der sich nach neun Jahren tränenreich verabschiedet hat, haben bereits drei Schlüsselspieler der vergangenen Saison den Klub verlassen.

Nationalspieler Niklas Wimberg auf Korbjagd. (Archivbild)
Nationalspieler Niklas Wimberg auf Korbjagd. (Archivbild) © Axel Heimken/dpa/Archivbild

Dafür hat der FCBB neben Harris bisher noch Nationalspieler Niklas Wimberg aus Chemnitz und Centertalent Danko Brankovic neu verpflichtet. Die Vertragsverlängerungen von Nick Weiler-Babb (bis 2024) und Othello Hunter (2023), die höchste Priorität hatten, sind gelungen. "Die Mission in München ist noch nicht beendet", sagte der 36 Jahre alte Hunter. Er und Weiler-Babb werden unter anderem mit Kapitän Vladimir Lucic, der seinen Vertrag schon im Frühjahr bis 2025 verlängerte, also auch in der kommenden Saison das Rückgrat der Mannschaft bilden.

Uli Hoeneß: "Die meisten Spieler sind nur ein bis zwei Jahre da"

Auch den Ehrenpräsidenten des FC Bayern dürfte das freuen. "Beim Basketball ist es leider generell schwierig, etwas langfristig analog wie im Fußball aufzubauen, weil die Spieler es nicht gewohnt sind, fünf Jahre bei einem Klub zu bleiben", sagte Uli Hoeneß zuletzt im Gespräch mit der AZ über das Dilemma, in dem der FCBB steckt: "Ein Vladimir Lucic ist da eher eine Ausnahme. Die meisten Spieler sind nur ein bis zwei Jahre da." Manchmal würde in kürzester Zeit trotzdem etwas zusammenwachsen. "Ich würde mir aber wünschen, dass mal ein Team über mehrere Jahre zusammenspielt", so Hoeneß: "Mein großer Traum ist, dass wir in der Allianz Arena Fußball und im SAP Garden Basketball als internationalen Top-Sport in München haben."

Die Verantwortlichen des FCBB, der es zuletzt bereits zwei Mal in Folge in die Playoffs der Euroleague schaffte, arbeiten weiter hart daran.

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