Launige und befreite Bayern Basketballer fordern Olympiakos heraus

Für die Atmosphäre eines Klubs ist die Laune des Cheftrainers häufig ein ganz guter Seismograph. Jetzt ist es freilich nicht so, dass Andrea Trinchieri ein durch und durch griesgrämiger Typ wäre, wenn die Ergebnisse nicht stimmen, aber man merkt auch dem Italiener an, dass die Bayern-Basketballer gerade vier Pflichtspiele am Stück gewonnen haben. Da geht doch alles ein bisschen leichter von der Hand, inklusive der Unterhaltungen mit den manchmal ach so lästigen Fragestellern.
Trendwende bei FC Bayern Basketballer
Trinchieri zählte extra "Druck, Stress und Frustration" auf als Symptome der Siegessehnsucht – und die plagte den FC Bayern im Oktober schon zuweilen.
Der Euroleague-Erfolg gegen den amtierenden Champion Efes Istanbul Anfang dieses Monats war dann "die Trendwende", wie der Coach meinte, da schlugen die Münchner erstmals in dieser Saison einen Großkopferten.
"Ich sehe Fortschritte, das ist gut", analysierte Trinchieri: "Ein Team wächst nicht linear, aber wir haben in den letzten drei Wochen eine gewisse Kontinuität gefunden. Wir bringen die Teile zusammen, es sieht so ähnlich aus wie wir uns das im Sommer vorgestellt haben."
Niels Giffey feiert seine Bayern-Heimpremiere
Am Donnerstag gegen Olympiakos Piräus (20.30 Uhr/Magentasport) soll es in der Form weitergehen und Erfolg Nummer drei im internationalen Königswettbewerb gelingen.
Niels Giffey feiert dann seine Bayern-Heimpremiere, nachdem der Berliner sein Debüt gleich an der alten Wirkungsstätte bei Alba gegeben hatte. "Es ist gut, ein Pflaster relativ schnell abzureißen. Es war nicht einfach, denn es ist Heimat – und wird es immer bleiben", sagte der Nationalspieler. Ob dieser Giffey, Teil des deutschen EM-Bronzeteams im Sommer, das fehlende Puzzlestück auf dem Weg zur Bundesliga-Meisterschaft sei, wurde Trinchieri gefragt. "Nein", antwortete der 54-Jährige und erklärte launig: "Ich denke, das wäre Stephen Curry." Nach einem Blick zu Sportdirektor Andrea Baiesi kündigte er augenzwinkernd "ein paar Telefonate" an.
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Bayern-Coach Trinchieri: "Wir sind immer noch hungrig"
So wenig gehaltvoll die kleine Episode sein mag, sie zeugt von zurückgewonnener Leichtigkeit. Trinchieri spricht von einer "Befreiung" durch den Efes-Triumph, der obendrein die Gewissheit brachte, auch in dieser Saison im Konzert der europäischen Top-Klubs mitspielen zu können. "Wir sind immer noch hungrig", stellte der Coach vor dem Duell mit "einem der großen Favoriten auf den Titel" klar, der im Bulgaren Sasha Vezenkov den Top-Scorer der Liga im Team weiß.
Trinchieri lachte herzhaft, als er auf die Gerüchte um einen Wechsel zu Real Madrid angesprochen wurde. Dann parierte er professionell. "Sie sind ein großartiger Klub, Bayern ist das auch. Ich bin hier und es gibt wirklich nichts dazu zu sagen. Ich sage das auch nicht mit einem Unterton. Es ist so", betonte Trinchieri. Während der Saison, so wollte er sich verstanden wissen, ist eine Veränderung ausgeschlossen. Er hat noch einiges vor mit Bayern. Geht doch alles gerade viel leichter von der Hand. . .