Kriminologe, Weltenbummler: Das ist Braydon Hobbs

Bayerns Neuzugang Braydon Hobbs hat einen Abschluss in Kriminalistik – und will nach seiner Basketball-Karriere Drogenhändler jagen. „Ich bin ein Special Agent auf dem Feld“.
Julian Buhl |
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Hat in München einen Zweijahresvertrag unterschrieben: Der 28-jährige US-Amerikaner Braydon Hobbs.
FC Bayern Basketball Hat in München einen Zweijahresvertrag unterschrieben: Der 28-jährige US-Amerikaner Braydon Hobbs.

Bayerns Neuzugang Braydon Hobbs hat einen Abschluss in Kriminalistik – und will nach seiner Basketball-Karriere Drogenhändler jagen. "Ich bin ein Special Agent auf dem Feld".

München - Braydon Hobbs liebt eben das Ungewöhnliche, das Unvorhersehbare. Und so müssen sich die Basketballer des FC Bayern ab sofort auch auf dem Feld jederzeit auf Überraschungen gefasst machen. Der No-Look-Pass gehört zum Beispiel zu den Spezialitäten des aus Ulm gekommenen Point Guards. Davon konnten sich die neuen Teamkollegen im Trainingslager in Madonna di Campiglio in dieser Woche überzeugen.

"Sie gewöhnen sich langsam daran", sagte Hobbs vor der Abreise zum abschließenden Testspiel am Samstag gegen den italienischen Vizemeister Aquila Basket Trento in Rovereto (ab 18.30 Uhr) der AZ und lachte dabei: "Anton (Gavel, d. Red.) zieht mich schon manchmal ein bisschen auf, und sagt: ,Sogar im Training musst du einfach immer den No-Look-Pass spielen.’" Mit seinen besonderen Passqualitäten soll Hobbs dem Bayernspiel eine neue Facette verleihen.

In der vergangenen Spielzeit verhalf er damit Ulm zu Platz eins in der regulären Saison. "Ich wollte den nächsten Schritt machen, möchte Meister werden. Das ist mein Ziel und auch das des Klubs", sagte Hobbs, der "hier wieder ein Anführer und Coach auf dem Feld" sein will und sich nun bei einem "der beiden Topklubs in Deutschland" wähnt.

Sein kriminologisches Verständnis überträgt er auf den Court

Der 28 Jahre alte US-Amerikaner hat einen – für einen Profi-Basketballer – äußerst ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich. "Bis zu meinem letzten College-Jahr habe ich nicht daran gedacht, danach noch Basketball zu spielen", sagte er, "mehr an ein Leben mit Reisen und die Welt entdecken." Und an eine Zukunft beim FBI oder der DEA, der amerikanischen Sicherheits- oder Drogenbehörde. Dafür besuchte er die Bellarmine University und legte einen Abschluss in Kriminalistik ab. "Seitdem habe ich aber immer Basketball gespielt", erzählte Hoobs, "nach meiner Basketball-Karriere für die DEA (Drug Enforcement Administration, d. Red.) zu arbeiten, ist aber nach wie vor mein großer Traum."

Bis dahin jagt er Bälle und Titel statt Drogenhändler. Sein kriminologisches Verständnis überträgt er dabei durchaus auf den Court. "Ich versuche alles zu sehen, zu antizipieren, dem Gegner einen Schritt voraus zu sein", erklärte er, "gewissermaßen ein Special Agent auf dem Feld."

Ein Weltenbummler beim FC Bayern

Seine Basketballer-Karriere verband Hobbs lange auch mit der Leidenschaft fürs Reisen. Drei Mal unterschrieb er schon Verträge in seinem Lieblingsland Australien und nahm in Kauf, in unterklassigen Ligen zu spielen. "Das Geld war für mich und meine Frau nicht so wichtig", sagte der Mann aus New Albany, Indiana, "wir wollten einfach reisen und etwas von der Welt sehen. Das würde ich für nichts tauschen wollen."

Beim FCBB hat der Weltenbummler nun einen Zweijahresvertrag unterschrieben, plant zumindest vorerst mit seiner Frau Sadie und der 21 Monate alten Tochter ein wenig sesshafter zu werden: "München ist ein guter Ort, um mit einer Familie zu leben." Bei der Integration ins Team hilft ihm vor allem Reggie Redding, mit dem er das Zimmer im Trainingslager teilte. "Wir haben sogar noch auf dem Zimmer Spielzüge im Kopf durchgespielt", verriet Hobbs. Kein Zweifel, dass die beiden sich dabei auch über No-Look-Pässe austauschten – und mit Sicherheit auch über Zukunftspläne bei der DEA.

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