Kein Glück mit Kostic: Bayerns Basketballer patzen jetzt auch in der Liga

München - Die Basketballer des FC Bayern können ihren Negativtrend auch unter ihrem neuen Trainer einfach nicht stoppen. Die Münchner verloren am Sonntag das vierte Spiel unter der Regie von Oliver Kostic und kassierten beim 74:81 in Ludwigsburg – nach zuvor 14 Siegen – damit ihre erste Niederlage in der laufenden Bundesliga-Saison.
"Es ist immer hart, hier zu spielen, Ludwigsburg ist einfach ein gutes Team", sagte Bayerns Paul Zipser nach der Partie bei "Magenta Sport". In dieser Ausgangslage umso mehr. Die Bayern waren mit zwei Niederlagen im Gepäck von ihrer Griechenland-Reise in der Euroleague zum dritten Auswärtsspiel innerhalb von nur fünf Tagen nach Ludwigsburg gereist. Für die Gastgeber, bei denen Khadeen Carrington 25 Punkte erzielte, war es dagegen das erste Pflichtspiel 2020.
Der Tabellenzweite konnte sich voll auf das Topspiel gegen den Ligaprimus konzentrieren und ist mit dem zwölften Sieg nun bis auf vier Punkte an den FCBB herangerückt. Münchens Topscorer Greg Monroe konnte das mit seinen 18 Zählern genauso wenig verhindern wie Neuzugang Zan Mark Sisko, der bei seinem Bundesliga-Debüt auf zwei Punkte und sechs Assists kam. Die Misere der Bayern setzt sich nun also auch in der heimischen Liga fort, obwohl sie dort immer noch Erster sind.
Genau das umgekehrte Bild ergibt sich aktuell in der Euroleague. Dort sind die Bayern nach den Niederlagen am Mittwoch bei Panathinaikos Athen (83:98) und am Freitag bei Olympiakos Piräus (72:89) Tabellenletzter. In beiden Spielen präsentierte sich der FCBB zwar verbessert und zeigte im Vergleich zur Hinrunde deutlich mehr Gegenwehr. Das Ergebnis war am Ende aber jeweils dasselbe: eine deutliche Niederlage. Sechs in Folge und 14 insgesamt sind es in der Euroleague mittlerweile. Um noch in die eigentlich angepeilten Playoffs zu kommen, bräuchten die Bayern, denen nur sechs Siege gelangen, nun fast schon ein Wunder.
"Abschenken werden wir die Euroleauge-Saison ganz sicher nicht", sagte Marko Pesic noch vor dem Griechenland-Trip der AZ: "Das wäre fatal." Auch in der Außenwirkung. Eigentlich wollen die Bayern ja das Bild eines kontinuierlich aufstrebenden, zukünftigen Playoff-Kandidaten vermitteln. Als Tabellenletzter sind sie aktuell davon aber weiter entfernt denn je.
Wie man sich trotz deutlich geringerer finanzieller Mittel ziemlich gut gegen die europäische Basketball-Elite verkaufen kann, macht den Bayern derzeit ausgerechnet Alba Berlin vor. Der deutsche Vizemeister gewann am Dienstag bei Olympiakos (93:86) und bestand auch am Freitag im Hexenkessel von Roter Stern Belgrad mit 94:85. Dort hatte Bayern zu Jahresbeginn mit 30 Punkten (63:93) verloren. Berlin, das auch bei Panathinaikos (106:105 nach zweifacher Verlängerung) gewann, feierte dagegen seinen bereits dritten Auswärtssieg – den siebten insgesamt.