Hart, eklig, geschichtsträchtig: Bayern will das Playoffticket buchen
Valencia/München - Wie man die Playoffs klarmacht, haben die Basketballer des FC Bayern am Dienstagabend schon mal gezeigt. Mit dem souveränen 85:66 gegen den Mitteldeutschen BC, ihrem siebten Ligasieg in Folge, qualifizierte sich der FCBB am 25. BBL-Spieltag nämlich vorzeitig für die K.o.-Runde um die Meisterschaft.
Nachdem Alba Berlin bei den Hamburg Towers patzte, schoben sich die Bayern in der Tabelle mit jetzt 42:8 Punkten zumindest vorübergehend am Meister vorbei auf Platz zwei vor (40:8, ein Spiel weniger).
Teilnahmeberechtigung für die BBL-Playoffs: pure Pflichterfüllung
Das Erlangen der Teilnahmeberechtigung für die BBL-Playoffs ist bei dem festen Vorhaben der Bayern, sich die Meisterschaft in diesem Jahr zurück nach München zu holen, freilich nicht mehr als pure Pflichterfüllung. Einer Sensation käme dagegen das zweite Playoff-Ticket gleich, das der FCBB noch in dieser Woche buchen könnte. Gelingt den Münchnern, die aktuell als Tabellenfünfter bei 19 Saisonsiegen stehen, noch ein weiterer Erfolg, wäre ihnen das in der europäischen Basketball-Königsklasse kaum noch zu nehmen.
Spielen die Ergebnisse der Konkurrenz ein wenig mit, stünde Bayern bei einem eigenen Sieg heute (21 Uhr) in Valencia auch bereits rechnerisch als erste deutsche Mannschaft überhaupt fest, die sich für die K.o.-Runde der Euroleague qualifiziert. Nach dem ersten Matchballspiel in Spanien würden aber noch drei weitere an den drei abschließenden Hauptrundenspieltagen folgen.
"Generell wollen wir die Euroleague-Playoffs erreichen"
Dass sie diese historische Chance final ergreifen wollen, daran lassen die Bayern keinen Zweifel. "Generell wollen wir die Euroleague-Playoffs erreichen. Ein bisschen Geschichte schreiben. Da hat jeder bei uns Bock drauf", sagte Nationalspieler Paul Zipser, "und wenn wir drin sind, dann schauen wir, was passiert. Wir sind eine sehr eklige Mannschaft, gegen die wenige in Europa spielen wollen." Dementsprechend ist klar, was von den Bayern auch in Valencia wieder zu erwarten ist. "Das Gleiche, was man auch sonst von uns kennt", sagte JaJuan Johnson: "Wir spielen hart. Wir mögen es nicht zu verlieren. Es wird ein hartes Spiel werden, aber wir werden bereit sein."
Denn auch Valencia, das mit 16 Siegen aktuell Zehnter ist, wird gegen Bayern um seine letzte Chance auf die Playoffs kämpfen. In Valencia anzutreten sei ohnehin für jede Mannschaft eine Herausforderung, sagte Chefcoach Andrea Trinchieri: "Jetzt, wo sie mit dem Rücken zur Wand stehen, wird es noch schwieriger, gegen sie zu spielen." Auf beiden Mannschaften laste "unglaublicher Druck". Die Dienstreisen nach Spanien standen für die Bayern, die ansonsten schon für so viele positive Überraschungen in dieser Saison gesorgt haben, bislang unter keinem guten Stern. Auf der iberischen Halbinsel gelang den Münchnern nämlich noch kein einziger Sieg. Ein Grund mehr, sich heute Abend in Valencia richtig ins Zeug zu legen.