FCB Basketball: Prognose von Michael Körner

Der FC Bayern, Bayreuth und Bamberg sind die bayerischen Schwergewichte in der BBL. Experte Michael Körner vergleicht die drei Klubs für die AZ.
von  Alexander Maier
Michael Körner moderiert schon seit Jahren Basketballspiele.
Michael Körner moderiert schon seit Jahren Basketballspiele. © ho

Der FC Bayern, Bayreuth und Bamberg sind die bayerischen Schwergewichte in der BBL. Experte Michael Körner vergleicht die drei Klubs für die AZ und gibt eine Prognose zu den Playoffs ab.

München - FC Bayern gegen Brose Bamberg: In den letzten Jahren war es DAS Duell der Basketball-Bundesliga. Die beiden Titelaspiranten sind jedoch nicht die einzigen bayerischen Vertreter in der BBL, zusammen mit Würzburg und Bayreuth kommen insgesamt vier der achtzehn Mannschaften aus dem Freistaat. Würzburg – trainiert von Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann – dümpelt aktuell im Niemandsland der Tabelle umher.

Tabelle in bayerischer Hand

Für Furore sorgt hingegen das dritte, das etwas kleinere bayerische B, neben Bamberg und dem FC Bayern – Bayreuth. Platz zwei (Bamberg), drei (FC Bayern) und vier (Bayreuth) der Tabelle sind fest in bayerischer Hand. Michael Körner, Experte und Kommentator bei Telekom Basketball, nimmt die drei großen bayerischen B vor dem Gastspiel der Münchner am Samstag in Bayreuth (20.30 Uhr/telekombasketball.de, Sport.1) für die AZgenauer unter die Lupe.

Die Trainer: "Drei absolute Ausnahme-Coaches. Andrea Trinchieri hat bei Bamberg ein tolles Spielsystem entwickelt, welches von vielen Team adaptiert wird. Bayerns Sasa Djordjevic ist einer der besten Point Guards der Basketball-Historie in Europa, er bringt extrem viel taktisches Wissen mit", sagt Experte Körner: "Die Aufgabe bei Bayern ist nicht einfach, aber das Team entwickelt sich super. Der basketballbesessene der drei ist Raoul Korner von Bayreuth, er widmet alles dem Sport, hat kaum Privatleben. Aus dem niedrigen Budget hat er ein starkes Team mit hohem Identifikationsfaktor geformt."

Die Teams: "Bamberg und Bayern sind die ausgeglichensten Teams der Liga. Bei beiden Mannschaften gibt es keinen einzigen Spieler, der leistungstechnisch abfällt. Bayreuth verfügt über andere Qualitäten", sagt Körner, "man hatte absolute Glücksgriffe beim Scouting. Sie sind zwar nicht so tief besetzt, müssen aber auch nur einmal in der Woche ran. Daher kann Bayreuth mit extrem viel Energie spielen. Von der Qualität des Kaders her stehen Bayern und Bamberg noch eine Stufe drüber."

Die Stars: "Wenn ich bei Bamberg jemanden herauspicken müsste, dann Nicolò Melli. Er ist einer der besten Power Fowards in Europa. Ein Allrounder, der keinerlei Schwächen hat", sagt Kommentator Körner, "bei Bayern fällt mir Maxi Kleber am meisten auf. Er hat seine erste verletzungsfreie Saison, man kann endlich sein volles Potenzial erkennen. Trey Lewis von Bayreuth ist in seinem ersten Profijahr, kam vom US-College. Er hat sich sofort auf den europäischen Basketball eingestellt, ist Leistungsträger, hat ein unglaubliches Verständnis fürs Spiel."

Michael Körner moderiert schon seit Jahren Basketballspiele.
Michael Körner moderiert schon seit Jahren Basketballspiele. © ho

Das Umfeld: "Bayreuth ist eine Basketballhochburg. Die Stadt ist basketballverliebt, es gibt eine treue Fanbase. Bamberg hat eine Sonderstellung. Da sind zehn Prozent der Bevölkerung bei jedem Spiel in der Halle. Ein extrem lautes und emotionales Publikum, der Name Freak City kommt nicht von irgendwo", sagt Körner: "Die Stimmung bei den Münchnern ist gut, aber anders. Die Bayern achten viel auf das Entertainment. Aber so positiv durchgeknallt wie bei den Oberfranken ist man in der Landeshauptstadt noch nicht."

Die Hallen: "Was die Bayern aus dem Audi Dome rausholen, ist bemerkenswert. Man hat viel investiert, die Aufteilung der Tribünen ist einmalig und hat einen besonderen Charme", erklärt Körner: "Die Arena in Bamberg ist eine sehr kompakte Halle, steile Ränge, das Publikum ist nah am Spielfeld. Dadurch entsteht diese Hexenkessel-Atmosphäre, in der man seine eigene Stimme nicht mehr hören kann. Vor 30 Jahren war die Oberfrankenhalle der Bayreuther das Maß aller Dinge. Heute müsste sie dringen renoviert werden, dies ist jedoch kaum zu stemmen."

Die Playoffs: "Bayreuth wird voraussichtlich in der ersten Runde Heimrecht haben, die Runde können sie überstehen. Dann kommt, wenn alles normal läuft, Ulm. Da wäre wohl Schluss", sagt Körner, "Bayern und Bamberg würden aktuell im Halbfinale aufeinandertreffen. Es hat sich gezeigt, dass sich beide Mannschaften gegenseitig schlagen können. Eine enge Sache. Am Ende könnte das Heimrecht den Ausschlag gebend – im Moment liegt dies bei Bamberg."

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