FC Bayern droht das Aus: Alarmstufe Rot
Dem FC Bayern droht bereits im Viertelfinale das Aus gegen Frankfurt. Präsident Hoeneß ist beim Auswärtsspiel mit in der Halle.
München - Die Gesichter der Spieler sagten alles. Die Anspannung war den Basketballer des FC Bayern ins Gesicht gemeißelt, als sie sich gestern am Audi Dome trafen. Nach einem gemeinsamen Essen und einer einstündigen, außerordentlichen Teambesprechung am Sonntag ging es im Teambus auf die 400 Kilometer lange Fahrt zum Showdown am Main. Eine Partie, bei der für die Bayern so viel auf dem Spiel steht. Es herrscht Alarmstufe Rot.
Es ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Eine weitere Pleite am Dienstag (19 Uhr) gegen Frankfurt und die Saison, die so verheißungsvoll mit dem ersten Pokalgewinn seit 50 Jahren, dem ersten Einzug der Vereinsgesichte ins Halbfinale des Europacups und dem Gewinn der Hauptrunde, begonnen hätte, könnte in einem Fiasko enden.
Wie hatte Präsident Uli Hoeneß, der in Frankfurt mit dabei sein wird, verkündet? "Wir haben wirtschaftlich einen enormen Kraftakt gemacht und unheimlich viel Geld investiert. Es gibt keine Zweifel, dass wir den besten Kader der Liga haben."
Der beste Kader der Liga präsentierte sich nicht als bestes Team der Liga. Nach der 83:86-Heimpleite liegt Bayern mit 1:2 zurück. Vor allem die Art, wie die Bayern nach einer tollen ersten Halbzeit, in der man mit 19 Punkten führte, in Spiel drei auseinanderfielen, gibt Grund zur Sorge. Doch die Spieler geben sich optimistisch. "Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und dürfen ihnen nicht mehr so viele unbedrängte Würfe gewähren", sagte FCBB-Guard Reggie Redding der AZ.
Auch für Teamkollege Braydon Hobbs war trotz der Niederlage nicht alles schlecht. "Wir kamen eigentlich mit der richtigen Einstellung heraus und haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. Aber Frankfurt hat dann super getroffen", so Hobbs.
Diese Treffer erzielte Frankfurt großteils aus der Distanz. Elf von dreizehn Dreiern landeten in Hälfte zwei im Ziel. "Manchmal muss man auch als Gegner einfach den Hut ziehen. Da hat wirklich alles gepasst. Noch einmal wird das aber nicht passieren", sagte Redding.
Es geht nur noch um Sieg oder Niederlage
Aufgegeben haben die Bayern-Cracks noch lange nicht. "Jetzt werden wir sehen, woraus wir gemacht sind", sagte Redding, "wir müssen bis zum Ende kämpfen." Zustimmung von Hobbs: "Es geht darum, Mentalität zu zeigen. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen." Dennoch, das Ausscheiden schwebt wie Gewitterwolken über den Spielerköpfen. Nur mit einem Auswärtssieg kann der FCBB ein Entscheidungsspiel am Donnerstag (20.30 Uhr) in München erzwingen.
"Frankfurt ist nicht der einfachste Ort, um zu gewinnen, aber wir haben das schon geschafft", sagte Redding. Die Stimmung im Team sei laut Hobbs aber gut. Für ihn wäre ein Entscheidungsspiel am Donnerstag besonders schön - da hat er nämlich Geburtstag. "Mit einem Sieg in Frankfurt könnte mir das Team schon vorab ein Geschenk machen", ließ er seine Teamkollegen wissen.
Die Bewertung dieser Saison hängt nun auch von Spiel vier ab . Ein Aus käme einem Debakel gleich. "Wir sind mit drei Titelchancen in die Saison gestartet. Wenn man am Ende nur einen Titel holt, ist das enttäuschend", sagte Hobbs. Bayerns Alex King sieht aber einen klaren Unterschied zum Samstag: "Jetzt haben sie den Druck und müssen zu Hause gewinnen. Hoffentlich können wir befreiter aufspielen." Für den Bayern-Leader Redding gibt es keine Ausreden mehr. "Es geht nur noch um Sieg oder Niederlage. So einfach ist das."
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