FC Bayern Basketballstar Bryce Taylor im Interview

Bryce Taylor, der Kapitän der Basketballer des FC Bayern, spricht hier über den Playoffstart gegen Alba Berlin, die Titelambitionen der Münchner und den Besuch eines NBA-Stars.
Alexander Maier |
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Seit 2013 bei den Lakers: Nick Young (R.) hier gegen Superstar Stephen Curry.
dpa Seit 2013 bei den Lakers: Nick Young (R.) hier gegen Superstar Stephen Curry.

München - Der 30-jährige US-Amerikaner Bryce Taylor spielt seit 2013 bei den Basketballern des FC Bayern, seit 2014 ist er Kapitän. Im Viertelfinale der Playoffs geht es nun für die Münchner ab Samstag (20.30 Uhr, Audi Dome) gegen Taylors Ex-Klub Berlin.

AZ: Herr Taylor, Sie haben mit dem FC Bayern Basketball die Vorrunde mit nur vier Niederlagen beendet, wie zufrieden sind Sie bislang mit der Saison?
BRYCE TAYLOR:
Insgesamt war es eine gute Hauptrunde. Wir haben nur vier Mal verloren. Wenn man die Siege gegen Hagen dazurechnet (Insolvenz; d. Red), hätten wir 30 Siege, das wäre unsere beste Statistik. Leider haben wir zwei Hauptziele knapp verpasst, den Sieg im Pokalfinale sowie die Final Four im EuroCup. Aber man muss auch die ganzen Veränderungen im Kader bedenken, wir sind im Verlauf der Saison immer besser geworden. Die letzten Wochen waren wir richtig stark. Also glaube ich, dass wir mit einem guten Rhythmus in die Playoffs starten und gute Chancen haben dieses Jahr.

In den wichtigen Spielen haben Sie sich teilweise selbst geschlagen. Was muss sich in den Playoffs ändern, damit das nicht wieder passiert?
Wir sind jetzt besser als vor ein paar Monaten. Mit Dru Joyce haben wir einen neuen Spielmacher. Außerdem ist Maik Zirbes besser integriert, ein toller Big Guy, den man immer anspielen kann. Auch der Rest hat sich verbessert. Es ist richtig, dass wir in den wichtigen Spielen nicht unsere Leistung abgerufen haben. Das gelingt uns aber mittlerweile, wie zum Beispiel gegen Bamberg oder Ulm.

Und was ist drin dieses Jahr?
Ich glaube, wir haben eine gute Chance, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir dürfen Berlin im Viertelfinale nicht unterschätzen. Dann würde höchstwahrscheinlich Bamberg kommen. Das Problem ist, dass sie im entscheidenden Spiel Heimrecht haben. Aber ich habe sehr großes Vertrauen in unser Team dieses Jahr. Ich habe einfach ein sehr gutes Gefühl.

Was sagen Sie zu Ihrem ersten Gegner, Alba Berlin?
Es gibt eine große Vergangenheit zwischen Alba und Bayern. 2014 haben wir sie im Finale geschlagen, die Saison darauf in einem spannenden Halbfinale. Es ist schwer, gegen Berlin zu spielen, die Playoffs sind immer ihre stärkste Phase. Jetzt wurde ihr Coach entlassen und Dragan Milosavljevic, ihr wichtigster Spieler, ist verletzt. Das ist natürlich eine schwere Situation. Ich erwarte dennoch eine sehr harte Serie, sie werden um ihre Saison kämpfen.

Sie konnten Alba diese Saison bereits drei Mal schlagen, kann man aus diesen Siegen etwas in die Playoffs mitnehmen?
Sie haben ja quasi ein neues Team, spielen einen ganz anderen Basketball. Und wie gesagt, wir sind viel stärker als damals. Wir legen nicht so viel Wert auf die vergangenen Auseinandersetzungen. Es wäre sehr gefährlich, aufgrund dieser Begegnungen überheblich zu werden.

Sie haben von 2010 bis 2012 bei Alba gespielt, macht das nochmal einen besonderen Reiz aus?
Ich fahre immer gerne nach Berlin und bin sehr verbunden mit der Stadt. Die Spiele direkt nach dem Wechsel waren natürlich noch sehr besonders, mittlerweile ist das aber schon weit weg. Ich fokussiere mich nur auf die Playoffs und den wichtigen, ersten Sieg. Der würde uns viel Druck nehmen.

Hat Ihnen die Niederlage gegen Bayreuth, die erste nach zuvor 15 Siegen, ebenfalls Druck genommen?
Ich glaube, es war eine Warnung, dass wir konstant bleiben müssen. Wir waren in dieser Partie 17 Punkte vorne. Dann haben wir unseren Fokus verloren. Aber vielleicht kam die Niederlage ja zum richtigen Zeitpunkt, damit wir uns künftig auf unsere Aufgaben besinnen.

Welche Rolle kommt Ihnen als Kapitän in den Playoffs zu?
Die Intensität steigt in den Playoffs, die Spiele werden härter. Wir müssen also mit mehr Energie und Willen spielen. Ich möchte dabei als Kapitän vorangehen, die Jungs immer motivieren, auch wenn es nicht so läuft. Also jemand sein, auf den die anderen als Vorbild blicken können. Und natürlich will ich ein paar Bälle versenken (lacht).

Welchen Einfluss haben die Fans in den kommenden Wochen?
Sie können uns immer helfen, uns durch die entscheidenden Situationen tragen. In den Playoffs ist alles noch lauter, noch intensiver. Das ist einer der Gründe, warum wir uns so sehr auf die Playoffs Freude.

Seit 2013 bei den Lakers: Nick Young (R.) hier gegen Superstar Stephen Curry.
Seit 2013 bei den Lakers: Nick Young (R.) hier gegen Superstar Stephen Curry. © dpa

Ein ganz besonderer Fan wird am Samstag im Stadion sein: NBA-Star Nick Young, ein Freund von Ihnen.
Er hat mir vor einer Woche geschrieben, dass er nach München kommt, um sich ein Spiel anzusehen. Er ist ein Freund aus der High School, damals haben wir gegeneinander gespielt. Heute trainieren wir im Sommer zusammen. Wir haben einige gemeinsame Interessen und gemeinsame Freunde. Es ist super spannend, denn unsere Karrieren finden am jeweils anderen Ende der Welt statt und im Sommer treffen wir uns, reden darüber.

Wird er das erste Mal in Deutschland sein?
Ja, sonst sehen wir uns immer in Los Angeles. Dort können wir zusammen trainieren, feiern und einfach eine gute Zeit haben. Mal sehen, wie viel Zeit er in München haben wird, auch ich bin viel beschäftigt wegen der Playoffs. Aber wir finden sicher ein paar Stunden, in denen ich ihm die Stadt zeigen kann.

Mehr zum Thema: Bayern gegen Alba: "Eine heiße Kiste!"

 

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