FC-Bayern-Basketballer starten ins Abenteuer Moskau

München - Den ersten Rückschlag mussten die Basketballer des FC Bayern schon verkraften, bevor sie am Montagnachmittag überhaupt zu ihrer Moskau-Mission aufbrachen. Nihad Djedovic und Vladimir Lucic gehörten nämlich nicht zur Münchner Reisegruppe. Die beiden Kapitäne mussten genau wie Youngster Matej Rudan (Sprunggelenk) und die schon länger verletzten Zan Mark Sisko und Robin Amaize (muskuläre Probleme) in München bleiben.
Die Topscorer fehlen
Djedovic befindet sich nach muskulären Problemen noch im Aufbautraining. Lucic gab zuletzt sein Comeback, klagt aber wieder über verstärkte Rückenprobleme, die einen Einsatz unmöglich machen. Das Fehlen ihres Topscorers trifft Bayern besonders hart. Nur mit einem Elfer-Kader kann der FCBB nun in die russische Hauptstadt reisen. "Zum Münchner Notaufgebot", wie es der Klub selbst bezeichnet, gehören auch die beiden Talente Sasha Grant, 18, und Jason George, 19.

Zwei schwierige Spiele in Moskau
Unglückliche Umstände, die für den FCBB zur absoluten Unzeit kommen. Schließlich erschweren sie das ohnehin schon knifflige Abenteuer Moskau noch mehr. Mit den beiden Euroleague-Spielen bei Khimki heute Abend und am Freitag bei ZSKA (jeweils 18 Uhr) warten dabei schon aus sportlicher Sicht zwei große Kaliber. Khimki hat bei einer Bilanz von 2:19 schließlich nichts mehr zu verlieren und dürfte auch deshalb mit seinem mit Stars gespickten Team um Alexej Shved ein gefährlicher Gegner für werden. ZSKA ist mit 15 Siegen punktgleich mit Tabellenführer Barcelona und einer der Topfavoriten auf den Titel.
Teurer Trip: Mehrere Zehntausend Euro für die Reise nach Russland
Auch logistisch stellt der fünftägige Trip nach Russland eine Herausforderung dar. Der FCBB lässt sich den auch aufgrund des dadurch erhöhten Sicherheitsaspekts mehrere Zehntausend Euro kosten und ist per Charterflug unterwegs. Der knapp 20-köpfige Münchner Reisetross, zu dem unter anderem auch Geschäftsführer Marko Pesic gehört, bezieht zunächst in einem Flughafenhotel sein Quartier, wo man wie üblich wieder eine eigene Etage bewohnen wird. Dort wird die Mannschaft auch den Regenerationstag nach dem Spiel am Mittwoch komplett verbringen.
Hotel-Wechsel geplant
Am Donnerstag zieht man dann noch einmal in ein Hotel in der Nähe der ZSKA-Arena um, wo die Bayern am Donnerstagabend auch ihr Abschlusstraining absolvieren werden. Unmittelbar nach dem Spiel am Freitag geht es dann noch in der Nacht zurück nach München. Möglich machen das auch die für die Spiele ohnehin notwendigen Corona-Tests.
Corona-Ausbreitung und Proteste verschärfen die Situation vor Ort
Um die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, wird sich Bayern nur in seiner Blase zwischen Flughafen, Hotel und Halle bewegen. Die aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin angespannten Situation in Russland und Moskau hat sich aufgrund der schwelenden Proteste gegen Präsident Wladimir Putin schließlich nochmals verschärft. Umso erstaunlicher, dass die beiden Spiele wieder vor Zuschauern ausgetragen werden sollen, zumal vor allem die russischen Teams in der Hinrunde von zahlreichen Coronafällen betroffen waren. ZSKA spielte zuletzt dennoch bereits wieder vor knapp 43.00 Fans. Khimki will gegen Bayern erstmals wieder Zuschauern zulassen, es ist von einer Kapazität von 20 Prozent die Rede.
Sieg gegen Khimki wäre enorm wichtig
"Das ist jetzt der Moment, an dem wir uns auf uns selbst fokussieren müssen. Wir müssen zurück auf unseren Weg, der uns zu einigen guten Resultaten geführt hat", sagte FCBB-Chefcoach Andrea Trinchieri allen Umständen zum Trotz vor dem Abflug. Ein Erfolg gegen Khimki wäre für die Bayern enorm wichtig, um mit dem 13. Sieg ihre gute Position im Kampf um die Playoffs zu behaupten. Trinchieri müsse "meinem Team klarmachen, dass wir auf diesen Gegner ohne einen Blick auf die Tabelle schauen müssen".
Die Bayern treffen in Russland auf ehemalige Mitspieler
Zum Wiedersehen kommt es bei der Partie mit den beiden ehemaligen Bayern-Meisterspielern Devin Booker und Stefan Jovic. Der dritte Ex-Münchner, Greg Monroe, gehört dagegen nicht mehr zum Team. Der nach AZ-Informationen mit 1,4 Millionen Euro netto dotierte Jahresvertrag mit dem Ex-NBA-Profi wurde kürzlich aufgelöst. Die Moskau-Mission der Bayern wird trotzdem eine heikle werden.