FC Bayern Basketball: Geschäftsführer Marko Pesic im AZ-Interview

Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic spricht in der AZ über die Neuzugänge, die Hilfe von Präsident Uli Hoeneß und die Ziele für die neue BBL-Saison.
Julian Buhl |
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FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic (links) ist sehr zufrieden mit den bisherigen Transfers, insbesondere mit Stefan Jovic.
Rauchensteiner/Augenklick, imago/Zuma Press FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic (links) ist sehr zufrieden mit den bisherigen Transfers, insbesondere mit Stefan Jovic.

München - Marko Pesic (40) war deutscher Basketball-Nationalspieler. Seit 2011 ist er Sportdirektor der Basketballabteilung des FC Bayern, ab 2013 auch Geschäftsführer.

AZ: Herr Pesic, die Kaderplanung des FC Bayern Basketball für die kommende Spielzeit ist schon weit fortgeschritten. Wie fällt Ihr erstes Fazit dabei aus?
MARKO PESIC: Wir sind sehr zufrieden. Denn wir haben wie geplant eine Mischung aus Kontinuität mit wichtigen Spielern der vergangenen Saison erreicht und uns punktuell verstärkt.

Mit den beiden Point-Guards Braydon Hobbs, Stefan Jovic und Milan Macvan. Drei Wunschspieler?
Jovic und Hobbs waren das von Anfang an. Macvan ist ein sehr guter Spieler, aber auch ein Produkt des Kleber-Wechsels (in die NBA zu den Dallas Mavericks; d. Red.). Maxi ist eigentlich nicht zu ersetzen, denn er ist ein deutscher Spieler und bringt Dinge mit, wie kaum ein anderer. Da war Macvan unserer erste Option.

Die Point-Guard-Position war in den vergangenen Jahren die Problemzone, 2016 verpflichteten Sie Nick Johnson erst im November. Sind Sie die Spielmachersuche nun bewusst als Erstes angegangen?
Für uns ist es jetzt ein bisschen einfacher zu planen, weil wir mit Uli Hoeneß wieder jemanden an unserer Seite haben, der den Sport total versteht. Daher waren wir an Jovic und Hobbs schon sehr, sehr früh dran. Es stimmt schon, dass wir in der letzten Saison zu lange auf Nick Johnson gewartet haben. Das wollten wir dieses Jahr unter keinen Umständen zulassen.

"Ich bin wirklich stolz"

Bei Ihrer Vertragsverlängerung sagten Sie kürzlich, dass Sie sich auf die erste Transferphase seit drei Jahren freuen, in der Hoeneß wieder von Beginn an mitwirkt. Haben sich Ihre Erwartungen denn erfüllt?
Selbstverständlich, und ohne sein Commitment hätte ich meinen Vertrag wohl auch nicht verlängert. Er weiß eben, wie wichtig es ist, frühzeitig an Spielern dran zu sein und begleitet alles die ganze Zeit sehr eng. Wenn zum Beispiel Stefan Jovic jetzt noch auf dem Markt wäre, wäre er wahrscheinlich beim FC Barcelona gelandet. Uli Hoeneß hat uns enorm geholfen.

Haben Sie in Jovic nun also den dominanten Point Guard gefunden, den Hoeneß bereits am Saisonende gefordert hat?
Ganz sicher. Er ist einer der besten Spielmacher in Europa, jemand, der ein Spiel leitet - und alle um ihn herum spielen durch ihn besser. Ich bin wirklich stolz, dass es uns gelungen ist, diesen Spieler zu bekommen. Er könnte ein ähnlich wichtiger Transfer wie der von Malcolm Delaney (Meisterspieler von 2014; d. Red.) sein.

Jovic führte Roter Stern Belgrad gemeinsam mit Maik Zirbes zu Titeln, das Traumduo ist nun in München wieder vereint.
Wenn Zirbes und Jovic gesund bleiben, bin ich sehr zuversichtlich, dass sie daran anknüpfen, wo sie vor zwei Jahren aufgehört haben. Stefan zieht Spieler mit sich, und Maik, Milan Macvan und einige andere haben auch unterschrieben, weil sie gesehen haben, welche Qualität unsere Guards haben.

Suchen Sie noch weitere Verstärkungen?
Wenn sich noch etwas besonders Interessantes für uns ergibt, werden wir noch etwas machen. Unser neuer Sportdirektor Daniele Baiesi arbeitet mit den Trainern daran. Wir haben aber schon ein stimmiges Team und fühlen uns gut gerüstet.

Baiesi sucht also noch den nächsten Wanamaker oder Causeur, um den nächsten Liga-MVP nach München zu lotsen?
Nach meinem Geschmack findet er lieber den nächsten Zipser (wechselte 2016 von Bayern zu den Chicago Bulls; d.Red.) und Kleber. Jede Mannschaft ist anders. Ich weiß nicht, ob ein Wanamaker bei uns so funktioniert hätte, wie in Bamberg. Baiesi hat einen interessanten Blick und wird uns sicherlich bereichern.

In Kapitän Bryce Taylor, der nach Bamberg geht, und Kleber haben zwei Identifikationsfiguren den Verein verlassen. Wie ersetzen Sie die?
Beide waren wichtige Spieler für den FC Bayern und haben viel für den Verein getan, aber umgekehrt auch viel bekommen. Jetzt ist es die Aufgabe des Vereins und der Spieler, die da sind, solche Dinge aufzufangen.

Hoeneß sagte kürzlich, Bamberg müsse nun wieder mit Bayern rechnen. Stimmen Sie ihm da zu?
Bamberg interessiert mich ehrlich gesagt zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich. Es reicht doch, wenn sie ständig über uns sprechen.

Wie sehen dann Ihre Ziele für die kommende Saison aus?
Wir wollen eine sehr gute Saison abliefern. Unsere Spieler sollen sich zunächst finden, ein Zusammenspiel entwickeln - dann ist alles möglich. Es ist aber noch zu früh, um konkrete Saisonziele auszugeben. Alle reden über Bamberg, dabei stand auch Oldenburg in den Finals und Ulm hat die Hauptrunde gewonnen. Es gibt also noch andere Mannschaften, die wir schlagen müssen. Bamberg war zuletzt außer Reichweite, das muss man akzeptieren. Wir werden schauen, wie nahe wir rankommen.

Die komplette Starting-Five der Meistermannschaft hat den Klub verlassen. Ist Bamberg tatsächlich immer noch außer Reichweite?
Sie haben aber auch wieder viel Geld für neue Spieler ausgegeben. Aber wie gesagt, wir wollen uns nicht mit Bamberg vergleichen.

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