FC Bayern Basketball: Alex King im AZ-Interview über München, Rekord und Titel

AZ: Herr King, der FC Bayern trifft heute (19 Uhr) auf Bonn. Wie wichtig ist die erste Partie nach dem Sieg gegen Bamberg und der Länderspielpause?
ALEX KING: Der Coach wird da sicher mit Fingerspitzengefühl herangehen. Wir haben ja aber unsere Systeme und so weiter nicht vergessen. Bonn ist eine unangenehme Mannschaft. Es wird ein hitziges Spiel und wir werden bereit dafür sein.
Wie haben Sie die drei freien Tage in der Pause verbracht?
Die habe ich mit meiner Familie genutzt. Wir sind in die Berge gefahren.
Und wie war der erste Geburtstag Ihrer Zwillinge?
Unheimlich schön, die ganze Familie ist dafür angereist, die Eltern, Schwiegereltern, Tanten, Patentanten.
Spielen Ihre Kinder auch schon Basketball?
Alexis hat zumindest gerne einen Ball in der Hand. Um auf den Korb zu werfen, ist er aber noch zu klein. Emily interessiert sich nicht so für Bälle und ist da eher die Lady.
Mit Ihrem 486. BBL-Einsatz haben Sie im letzten Spiel einen Rekord aufgestellt.
Ich habe erst kurz vor dem Spiel davon erfahren. Dass das dann auch noch mit einem Sieg gegen Bamberg geklappt hat – das war natürlich ein gelungener Tag. Das ist eine Riesenehre für mich. Aber ich habe noch viele Jahre vor mir.
Hatten Sie Kontakt mit Ihrem Vorgänger Chris Ensminger, mit dem Sie noch zusammen in Bonn gespielt haben?
Er hat mir eine nette Nachricht geschickt und mir gratuliert. Dafür habe ich mich bedankt.
Heute Abend geht es für Sie ausgerechnet wieder gegen Bonn. Werden solche Spiele irgendwann Normalität?
Teilweise ja, teilweise nein. Mir liegt an allen meinen Ex-Vereinen noch sehr viel. Bonn ist aber schon besonders, auch weil ich dort meine Frau kennengelernt habe.
Ist es für Sie ein bisschen schade, dass von den 486 BBL-Einsätzen nicht schon mehr für den FC Bayern dabei sind?
Schon. Aber als ich beim FC Bayern angefangen habe, war nicht mal ansatzweise in Planung, dass der Verein mal in die Erste Liga hätte kommen können. Umso mehr freue ich mich, dass ich hier jetzt meinen Rekord aufstellen konnte. München ist ein besonderer Ort für mich, meine Heimatstadt, in der jetzt auch meine Kinder auf die Welt gekommen sind. Und der FC Bayern ist für mich ein spezieller Verein. Einen besseren Platz kann ich mir gerade nicht wünschen.
An dem Sie, 32, Ihre Karriere mal beenden wollen?
Das wäre ein Traum. Für mich wäre es auf jeden Fall eine Ehre, noch ein paar Jahre hier zu spielen.
Ihr Coach bedankte sich zuletzt öffentlich für Ihre Einstellung, obwohl Sie nicht immer allzu viel Spielzeit bekommen.
Es ist toll, so etwas zu hören. Von einem Trainer, zu dem schon ich als kleiner Junge mit 14 aufgeschaut habe. Mein bester Freund ist auch Serbe – und Sasa Djordjevic war sein absoluter Lieblingsspieler. Das hat sich auf mich übertragen. Natürlich wünscht sich jeder Spieler Spielzeit. Aber ich verstehe auch seine Position. Meiner Meinung nach spiele ich aktuell mit den besten Spielern in Deutschland zusammen.
Wird sich das auch in Titeln auszahlen?
Da bin ich sehr optimistisch. Dafür ist es sehr wichtig für uns, auf dem ersten Platz und gesund zu bleiben.
Sehen Sie sich auch als Identifikationsfigur beim FC Bayern?
Auch Tonno (Kapitän Anton Gavel, d. Red.) ist da ganz oben mit dabei. Er ist der Älteste im Team und mit am längsten dabei. Aber natürlich sehe ich mich da schon auch, mit meinem Alter und meiner Erfahrung. Wir versuchen den Jüngeren ein gutes Beispiel zu sein. Ich war bei all meinen Vereinen immer in dieser Rolle und bin gerne so eine Person.