FC Bayern Basketball: Alex King im AZ-Interview über die BBL-Playoffs
Der deutsche Nationalspieler Alex King (32) wechselte 2016 von Alba Berlin zum FC Bayern. Mit dem geht es am Samstag (20:30 Uhr, Audi Dome) im dritten Viertelfinalspiel der BBL-Playoffs gegen die Frankfurt Skyliners (Stand 1:1).
Herr King, das dritte Play-off-Spiel gegen Frankfurt steht an – der Klub, mit dem Sie 2004 zum ersten und bislang einzigen Mal deutscher Meister geworden sind. Ist das für Sie noch ein besonderes Spiel?
ALEX KING: Jetzt ist es ein normales Spiel für mich. Frankfurt war in meiner Karriere zwar die längste Station gewesen, aber nach all den Spielen, die ich mittlerweile bestritten habe, ist das Routine. Wenn wir in Frankfurt sind, sehe ich immer noch Betreuer und Mitarbeiter von früher, da tauscht man sich aus. Aber von den alten Mannschaftskollegen ist sowieso niemand mehr da.
Heißt, Sie haben auch nicht das Problem mancher Fußballer, die sich bei einem Tor gegen den Ex-Klub nicht zu jubeln trauen.
Nein, das wird mir nicht passieren – wenn ich denn zum Korb komme.
Da sind wir schon bei der Aufstellung. Ist der Kollege Vladimir Lucic nach seiner Schulterverletzung wieder fit?
Das wissen wir noch nicht. Am Donnerstag und Freitag war er bei Untersuchungen. Falls er nicht dabei sein sollte, sind wir trotzdem bereit. Das ist unsere Qualität, dass wir eine tiefe Bank haben. Jeder kann jeden ersetzen, wobei Lucic einer unserer Top-Spieler ist. Sein Ausfall würde uns schon wehtun.
Wie ist die Stimmung im Team nach dem ungewöhnlichen Zeitpunkt des Trainerwechsels kurz vor Playoff-Beginn? Was hat sich verändert?
So viel haben wir am System gar nicht geändert. Wir haben viel an der Kommunikation und an der Verteidigungsstellung gearbeitet, stecken mehr Energie in die Verteidigung. Wir spielen ja einen schönen Basketball, müssen aber auch mal leichte Körbe erzwingen. Wenn wir eine schöne Offense spielen, dann nur, wenn auch die Defense steht. Wenn man sich die Serie anschaut: low scoring game. Im letzten Spiel haben wir wenig Fastbreak-Punkte erzielen können – dabei ist das eine unserer Stärken.
Alex King: "Habe noch ein paar Jahre in mir"
Mal in die Glaskugel geschaut: Alba Berlin, wo Sie drei Jahre gespielt haben und auch Kapitän waren, das wäre doch ein schöner Finalgegner, oder?
Ehrlich gesagt ist das jetzt erst mal weit weg. So ein Endspiel wünschen sich natürlich viele und es wäre wieder so ein Traumfinale wie vor vier Jahren, als Bayern Meister wurde. Eine Finalserie vom Feinsten! Sehr viele Emotionen von beiden Seiten, von beiden Trainern, von der Presse – das war echt hitzig. Aber wir sind jetzt im Viertelfinale und man darf niemanden unterschätzen.
Zum Beispiel Bamberg: Die blühen gerade auf, spielen wieder einen richtig guten Basketball. Den deutschen Meister darf man niemals unterschätzen. Sie sind vor zwei Jahren wieder in Ihre Heimatstadt zurückgekehrt – war das auch eine Herzens-Entscheidung für München?
Das hat damals gerade gepasst. Alba hat mir kein Angebot gemacht, lange warten wollte ich nicht, und als Bayern mit der Anfrage kam, musste ich nicht lange überlegen.
Ihr Vertrag läuft im Sommer aus – wie geht's weiter?
Ich bin jetzt 32, habe aber noch ein paar Jahre in mir. Nicht nur ein paar Jahre Basketball, sondern hochkarätigen Basketball. Wenn man sich wie ich in München wohl fühlt, ist man auch nicht abgeneigt, hier zu bleiben. Aber das sind Entscheidungen des Managements. Wichtig ist jetzt nur, die Meisterschaft zu gewinnen.
Und dann irgendwann in dieser neuen tollen Halle im Olympiapark zu spielen...
Das wäre geil! Ein Traum für mich!