FC Atemlos: Bayerns Basketballer vor extrem harter Woche

Vier Spiele in sieben Tagen: Die nächste Englische Woche für Bayerns Basketballer steht an. Weiler-Babb: "Ich will immer spielen."
von  Thomas Becker
Bayern-Trainer Andrea Trinchieri (links) und Nick Weiler-Babb.
Bayern-Trainer Andrea Trinchieri (links) und Nick Weiler-Babb. © imago images/camera4+

München - Theoretisch könnte sich Nick Weiler-Babb das SuperBowl-Finale in der kommenden Woche schon ansehen. Ab 0.30 Uhr in der Nacht auf Montag stehen sich die Tampa Bay Bucaneers und die Kansas Chiefs gegenüber - eigentlich klar, wem der 25-Jährige da die Daumen drückt, stammt er doch aus dem Städtchen Topeka, keine 60 Meilen entfernt von Kansas City. "Ich bin kein Super-Fan der Kansas Chiefs, aber noch weniger einer von Tampa Bay", sagt Weiler-Babb und fügt an: "Mein Team sind die Dallas Cowboys." Dazu später mehr.

Harte Woche: FCBB spielt zuerst gegen ewigen Rivalen Bamberg

Dass sich der Zugang der Bayern-Basketballer so spät noch vor die Glotze setzt, ist allerdings unwahrscheinlich. Am Sonntagabend tritt er mit seinem Klub beim ewigen Rivalen Bamberg an, und selbst wenn er um Mitternacht wieder daheim sein sollte, wird er nur noch platt ins Bett fallen. Ab Mittwoch stehen nämlich nicht weniger als vier Spiele binnen sieben Tagen auf dem Programm, drei davon auswärts. Am Mittwoch ist um 20.30 Uhr Tip-Off für das BBL-Duell in Würzburg, am Freitag (20.30 Uhr) kommt Alba Berlin zum EuroLeague-Derby, ehe die Bayern nach Bamberg (Sonntag, 18 Uhr) und Ulm (Dienstag, 19 Uhr) müssen.

Basketballprofis sind Reisestrapazen gewöhnt, erst recht wenn sie wie Weiler-Babb aus den Vereinigten Staaten stammen, wo man automatisch zum Vielflieger wird. Aber auch als Euroleague-Teilnehmer kommt man ganz schön herum. Die Bayern hatten zuletzt innerhalb von drei Tagen zwei enge Partien in Moskau für sich entschieden, ehe es in der heimischen Liga gegen Crailsheim die nächste Niederlage setzte. Nick Weiler-Babb, MVP des Euroleague-Doppelspieltags, sagte: "Am Sonntag waren wir noch ein bisschen müde von der langen Woche in Russland. Daraus müssen wir lernen."

Bayerns Topspieler Weiler-Babb: "Ich will natürlich auch immer spielen"

Gerade für ihn waren es zuletzt anstrengende Wochen. Sechs Verletzte im Kader bescherten dem Zugang aus Ludwigsburg reichlich Einsatzzeit: "Das waren viele Minuten, viele Spiele, so viele wie noch nie für mich", sagte Weiler-Babb, schiebt aber gleich hinterher: "Ich will natürlich auch immer spielen. Ich bin ja noch jung."

So jung, dass ihn sein Coach noch formen kann. Andrea Trinchieri hat ihn mal mit einem alten Volvo im Schongang verglichen - dieses Bild müsste der Coach mittlerweile wohl korrigieren. Weiler-Babb sagt über seinen Boss: "Er ist ein sehr fordernder Coach. Einer der Besten im Business. Er kennt deine Stärken und Schwächen ganz genau, weiß, zu was du fähig bist - und genau das verlangt er auch von dir. Er lässt dir keine Pause, weder im Spiel noch im Training, sondern pusht dich ständig - um dich besser zu machen, und das auf seine ganz eigene Art."

Weiler-Babb kellnerte früher mal in Papas Restaurant

Insofern wundert es nicht, dass Weiler-Babb seine freie Zeit daheim so beschreibt: "Definitiv ausruhen, so wenig wie möglich machen! Nur noch die Füße hoch, fernsehen, entspannen. Das ist echt wichtig!" Dass er den Dallas Cowboys die Daumen drückt, geht auf seine Highschool-Zeit im nahen Arlington zurück - und auf "Babb Brothers BBQ and Blues", dem Restaurant von Papa Mike, bei dem Nick früher ab und zu kellnerte.

Mittlerweile grillt der Vater in "Flint Hills Smokehouse" in Maple Hill, einem 600-Seelen-Dorf westlich von Topeka. Dass seine Söhne Nick und der fünf Jahre ältere Chris den Laden übernehmen, davon träumt er schon lange. Demnächst haben die Brüder mal wieder Gelegenheit die Sache zu besprechen: Chris spielt nach Stationen in Russland, Griechenland und der Türkei nun für die Telekom Baskets Bonn.

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