"Es ist ein Privileg": Bayern-Basketballer holen Münchner Kindl nach Hause

Oscar da Silva ist der erste Neuzugang der Basketballer des FC Bayern - und hofft auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen mit der Nationalmannschaft.
von  Ruben Stark, Thomas Becker
Oscar da Silva beim DBB-Training im Münchner BMW Park, der künftig seine Heimspielstätte mit den bayern-Basketballern ist.
Oscar da Silva beim DBB-Training im Münchner BMW Park, der künftig seine Heimspielstätte mit den bayern-Basketballern ist. © IMAGO/Beautiful Sports

München - Natürlich ist Oscar da Silva nicht Jamal Musiala, aber so schlangengleich wie sich der 2,06m-Schlaks um die Fragen der Reporter wand, musste man einfach an den geschmeidigen Dribbler aus der Fußballabteilung denken. Dass beide künftig für den selben Verein auflaufen, wollte der Basketballer noch am Mittwoch nicht bestätigen. Dabei stand es schon längst schwarz auf weiß.

Die Bayern-Basketballer können als ersten Zugang für die neue Saison Oscar da Silva präsentieren. Der 25-jährige Forward wechselt nach zwei Jahren beim FC Barcelona zum deutschen Double-Gewinner und unterschrieb gleich für drei Jahre bis 2027.

Oscar Da Silva: "Es ist ein Privileg, in der Heimatstadt zu spielen"

Da Silva, der sich derzeit mit der erweiterten Auswahl des Weltmeisters auf Olympia vorbereitet, sagte im DBB-Quartier: "Ich freue mich, nach sieben Jahren überwiegend im Ausland in die Heimat zurückzukehren und meinem sozialen Umfeld wieder näher sein zu können. Es ist ein Privileg, in der Heimatstadt zu spielen. Auch sportlich hat der FC Bayern über die letzten Jahre ein sehr spannendes Projekt aufgebaut. Der SAP Garden macht von außen einen erstklassigen Eindruck und soll auch von innen umwerfend aussehen. Ich hoffe, dass die Fanbase die neue Spielstätte genauso genießen wird wie ich."

Tags zuvor hatte das noch defensiver geklungen. In einer Presseaussendung des DBB hatte hinter da Silvas Namen schon FC Bayern gestanden - "Wie konnte das denn passieren?", blaffte der zuletzt bei Barcelona Angestellte den Pressesprecher an, der versicherte, man habe das sofort wieder gelöscht. Da Silva bestätigte, dass es Gespräche mit den Bayern gebe, final sei aber noch nichts. Tags darauf nun der Vollzug: Heureka!

Pesic über Deal mit Da Silva: "Es waren unkomplizierte Verhandlungen"

Da Silva war nach dem Profi-Start in Ludwigsburg und Berlin 2022 vom EuroLeague-Schwergewicht Barça bis 2025 unter Vertrag genommen worden. Die Vereinbarung wurde nun nach einer unruhigen Spielzeit der Katalanen vorzeitig gelöst. "Man hat mir zu verstehen gegebeben, dass auf meiner Position ein Spieler mit einem anderen Profil gefragt sei", erklärte da Silva.

FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic, der zuletzt ebenfalls eisern gemauert hatte, sagte: "Wir waren in der Vergangenheit immer wieder in Kontakt mit Oscar und kennen uns sehr gut. Als klar war, dass wir eine Chance hatten, ihn zu bekommen, haben wir uns sofort um ihn bemüht. Es waren unkomplizierte Verhandlungen, weil wir gemerkt haben, dass es auch Oscars Wunsch war, nach München zu kommen."

Da SIlva über den FC Bayern: " Der Anspruch sollte das Double-Double sein"

In der EuroLeague weist der Stanford-Absolvent 97 Einsätze auf, startete letzte Saison in 20 von 37 Partien. Geboren in München, spielte da Silva erst beim DJK SB München, dann bis 2017 in Schwabing und hatte "mit zwölf oder 13" eine Dauerkarte im Audi Dome: "Ich war oft mit meiner Mutter und meinem Bruder bei den Spielen." Oscars jüngerer Bruder Tristan (23) wurde gerade von den Orlando Magic gedraftet.

Da Silva sieht sich "am liebsten auf der Vier, aber ich kann auch auf dem Flügel und der Fünf aushelfen". Was ihn erwartet ist ihm klar: "Ziel bei Bayern ist es immer, zu gewinnen. Das ist kein Verein, der nur dabei sein will, das weiß ich. Letzte Saison war es das Double und jetzt sollte der Anspruch sein, quasi das Double-Double zu holen."

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