Erst King, jetzt Berlins Lo: Wiedersehens-Woche für Bayerns Basketballer

München - Alex King konnte seine Enttäuschung nicht verbergen, als er mit seinen alten Kollegen abklatschte. Viel lieber hätte er schließlich die Glückwünsche für den Sieg entgegengenommen. Beim Wiedersehen in Würzburg, wohin King bis Saisonende ausgeliehen ist, hatten die Basketballer des FC Bayern aber das bessere Ende auf ihrer Seite. In einem umkämpften Spiel, in dem Würzburg über weite Strecken der Spielzeit führte, siegte der FCBB mit 74:70.
Bayern hält Anschluss
Trotzdem hatte King auch Coach Andrea Trinchieri, der bei Bayern zuletzt keine Verwendung für ihn hatte, durchaus vor Augen geführt, dass er noch lange kein Auslaufmodell ist. Der 35 Jahre alte Rekordspieler der BBL zeigte über knapp 20 Minuten beherzten Einsatz und erzielte zehn Punkte. Für den FCBB hielten Wade Baldwin mit 18 Punkten und sechs Assists) sowie Nick Weiler-Babb (15 Punkte) und Vladimir Lucic (12) dagegen. "Es war ein schwieriges Spiel für uns, weil Würzburg 35 Minuten lang gut gespielt hat und wir nicht voll da waren", sagte Trinchieri, "Wir haben am Ende trotzdem einen Weg gefunden, um das Spiel zu gewinnen." Nach dem Patzer gegen Crailsheim (103:105 n.V.) haben die Bayern damit die zweite Niederlage in Serie in der BBL abgewendet und zumindest den Anschluss an die vier in der Tabelle aktuell vor ihnen platzierten Teams gehalten.
Zipser, Djedovic und Lucic wieder fit
Erfreulich für die Münchner war auch, dass die zuletzt angeschlagenen Paul Zipser sowie die beiden Kapitäne Nihad Djedovic und Lucic wieder mitwirken konnten. Auch wenn zumindest die beiden Letztgenannten nun erst wieder zu ihrer Topform zurückfinden müssen. "Ehrlich gesagt glaube ich, dass das Team mit meiner Rückkehr in den letzten zwei, drei Tagen und auch mit der von Nihad etwas den Rhythmus verlor", sagte Lucic selbstkritisch. Trinchieri hat aber keine andere Wahl, als seine beiden Schlüsselspieler im Rahmen der Spiele wieder an ihre Topform heranzuführen. "Der Spielplan mit den ganzen Verletzungen ist wirklich verrückt", sagte Lucic. Und auch sein Coach räumte ein: "Es ist eine sehr schwierige Phase für uns. Wir spielen ein Spiel nach dem anderen und haben keine Zeit, darüber nachzudenken, sondern müssen uns sofort auf das nächste Spiel konzentrieren."
Revanche auf der Euroleague-Bühne
Zumal der Gegner dabei heute Abend (20.30 Uhr) Alba Berlin heißt. Gegen den Rivalen aus der Hauptstadt kassierten die Bayern kürzlich eine empfindliche 72:85-Niederlage in der BBL. Die Revanche steht nun auf der Euroleague-Bühne an. "Das war das einzige Spiel, in dem die Mannschaft ihr Potenzial nicht abgerufen hat", sagte FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic der AZ: "Wir werden noch einige Male gegen Alba Berlin spielen. Ich gehe davon aus, dass es dann anders ausgehen wird." Diese Erwartung teilt er mit Trinchieri. "Beim letzten Mal haben sie uns den Hintern versohlt, waren in jedem Detail besser als wir", sagte der Italiener: "Wir müssen jetzt Charakter und Persönlichkeit zeigten, wenn wir in dieses Spiel gehen. Und ich bin sicher, dass meine Spieler es kaum erwarten können, es anzugehen."
Das nächste Wiedersehen mit einem Ex-Spieler
Das gilt mit Sicherheit auch für Maodo Lo, der im Sommer aus München in seine Heimatstadt Berlin wechselte. Für Bayern steht also gleich das nächste Wiedersehen mit einem Ex-Spieler an. "Für mich geht es dann auch wieder in die alte Halle, in der ich zwei Jahre gespielt habe", sagte Lo: "Für mich ein besonderes Spiel. Ich erwarte ein toughes Spiel." Das tun die Bayern mit Sicherheit auch.