Entblößt in La Fonteta: Bayern-Basketballer gehen in Valencia baden

Bayern-Coach Trinchieri sieht das Defensivverhalten seines Teams bei der Niederlage in Valencia "nahe an Pornografie" und hadert mit fünf bitteren Minuten. Nun geht es bei Titelanwärter FC Barcelona weiter.
Martin Wimösterer |
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"So kann man nicht Basketball spielen": Bayern-Coach Andrea Trinchieri ärgert sich über das Schlussviertel.
"So kann man nicht Basketball spielen": Bayern-Coach Andrea Trinchieri ärgert sich über das Schlussviertel. © sampics/Augenklick

Valencia/München - Ob die "Bombonera" im Fußball oder der "Welli" im Eishockey: Wenn Stadien Spitznamen haben, ist das immer ein schlechtes Zeichen – und zwar für den Gegner. Das haben auch die Bayern-Basketballer bei ihrem Gastspiel in Valencia wieder erfahren.

Euroleague: Gastgeber Valencia trifft plötzlich wirklich alles

"La Fonteta", wie der dortige Pabellón Fuente de San Luis im Volksmund heißt, kochte in den letzten acht Minuten. Bayern, das zu Beginn des Schlussabschnitts überrannt wurde, unterlag 73:82 (32:33).

Wäre Ognjen Jaramaz in der Schlusssekunde des dritten Viertels nicht ausgerutscht – gut möglich, dass die Partie anders verlaufen wäre. Doch der serbische Guard der Bayern verlor seinen Gegner Shannon Evans an der eigenen Dreipunktelinie – und der nutzte den Freiraum. Buzzerbeater! Der FCBB – bis dahin gut im Spiel lag plötzlich fünf statt zwei Punkte zurück. Und die Glut in La Fonteta hatte Zuluft bekommen.

Die Heimmannschaft traf nun, wie verzaubert, wirklich alles. Aus dem Lodern wurde in fünf furiosen Minuten – und einem 12:2-Lauf der Gastgeber – ein Brand. Als die hüpfenden Fans auf den Tribünen zu Pippi-Langstrumpf-Melodie und Trompete ihre Freudengesänge anstimmten, war klar: Die Bayern würden, so sehr sie auch noch kämpften, erneut in Valencia verlieren.

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Bayern-Trainer Andrea Trinchieri überlegte darum auf der Pressekonferenz auch erst einmal satte zehn Sekunden, ehe er sich in einer Antwort versuchte, was denn da plötzlich im Schlussabschnitt auf dem Spielfeld passiert war.

"So was passiert, insbesondere in Valencia", meinte Trinchieri. Binnen drei Minuten sei sein Team plötzlich 15 Punkte zurückgelegen. Nach dramatischer Pause fügte er mit bitterem Lachen zwei Worte zur alles sagenden Begründung an: "La Fonteta".

Doch nur an der Magie und der Atmosphäre festmachen wollte der Italiener den Einbruch, der seine Mannschaft auf Rang 14 der Euroleague zurückwarf, dann auch nicht.

"Nahe an Pornografie" sei das Verteidigungsverhalten seiner Spieler im Eins-gegen-Eins gewesen, haderte der Trinchieri bildlich. Entblößt von den Gegnern. Und das, obwohl sein Team in der sehr intensiven ersten Halbzeit den Gegnern noch das Werfen schwergemacht hatte.

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Zehn Prozent hatten die sonst ordentlichen Scharfschützen der Spanier von der Dreierlinie lange nur verwertet. Doch die Bayern lagen trotzdem zurück. "Wir waren schwach in der Offensive", wetterte Trinchieri.

Ein Beispiel: Augustine Rubit, der "Spieler des Monats" der Königsklasse, erzielte nach gut 17 Minuten seinen ersten und einzigen Punkt der ersten Hälfte – per Freiwurf. Den zweiten vergab er, es folgte ein Turnover – Valencia bestrafte ihn bitter.

Für die Bayern geht es auf ihrer Spanien-Tour – falls man sie bei ihrem Ausflug nach Katalonien so nennen darf – am heutigen Donnerstag (20.30 Uhr) beim FC Barcelona weiter. Wie (früher) die Fußballabteilung gehören auch die Basketballer zu Europas Spitze. In ihrem Palau Blaugrana verloren sie aber vier von elf Saisonspielen.

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