Einladung zu Gourmetabenden: Bayern-Basketballer starten in die Euroleague

München - Es ist wie die knusprige Kruste auf einem herzhaften Braten, die Sahne auf einer sündhaft guten Torte. Man möchte sich die Finger danach abschlecken.
Aber nein, es folgt keine Anleitung für das nächste Sonntagsessen, mit Sicherheit aber etwas für Basketball-Gourmets. Die Euroleague beginnt, in der sich das "Who-is-Who" des Kontinents wöchentlich begegnet und sportliche Leckerbissen garantiert.
Mittendrin der FC Bayern als ambitionierter deutscher Vertreter neben Alba Berlin, der gedenkt, seine Viertelfinal-Teilnahmen aus den vergangenen beiden Spielzeiten zu wiederholen. "Wir wollen natürlich in die Playoffs, aber das wird sehr, sehr schwer", sagt Geschäftsführer Marko Pesic.
Bayern-Gegner Fenerbahce reist mit Starensemble nach München
Wer will ihm da widersprechen, angesichts der Konkurrenz vom FC Barcelona über Real Madrid bis hin zum amtierenden Champion Anadolu Efes Istanbul oder dem ersten Gegner Fenerbahce Istanbul. Der türkische Topklub stellt sich am Donnerstag (20.30 Uhr) im Audi Dome mit einem wahren Starensemble vor. Zum Kader gehört in Nemanja Bjelica ein aktueller NBA-Titelträger.
Im Sommer beendete der 34-Jährige sein Engagement in Nordamerika nach sieben Jahren. Nach Übersee gewechselt war Bjelica einst 2015 von Fenerbahce als bester Spieler der Euroleague. Nun ist er zurück, ob er spielt, ist wegen einer Wadenblessur allerdings offen.
Doch es gibt nicht nur Bjelica, auch die Guards Nick Calathes und Scottie Wilbekin sowie viele andere mehr verkörpern europäisches Spitzenniveau. Selbst der Coach hat einen klangvollen Namen: Griechenlands Nationaltrainer Dimitris Itoudis.
Herbert Hainer will Bayerns Basketballer an die europäische Spitze führen
Pesic meint, dass 16 der 18 Teams in der Euroleague sich die Qualifikation für die Playoffs ausrechnen, zehn das Final Four anstreben und bestimmt fünf den Titel zum Ziel haben.
Allein das illustriert, welch enormer Qualität sich die Bayern stellen müssen. Aber die Münchner wollen das auch, wollen sich in Europa an den Besten orientieren. "Wir versuchen, den Bayern-Basketball kontinuierlich weiterzuentwickeln, in die deutsche und die europäische Spitze", sagt Präsident Herbert Hainer. Wie nah das Team von Andrea Trinchieri diesem Anspruch zu diesem frühen Saisonzeitpunkt schon sein kann, vermag selbst der Coach nicht zu beurteilen. "Das weiß niemand", sagt der Italiener.
Bei den Bayern-Basketballern wurde in die Breite investiert
Was Trinchieri sehr wohl verlangt, ist ein hohes Energielevel. Dafür hat der FC Bayern auch in die Breite der Mannschaft investiert. "Das gibt uns mehr Möglichkeiten zur Rotation", meint Hainer. Schließlich soll die Kraft ausreichen bis in die entscheidende Saisonphase, um in Bestform zu sein, wenn Titel vergeben werden. Daher wäre es auch kein Drama, sollte nach den jüngsten Siegen zum Ligastart ein Dämpfer auf internationalem Parkett folgen.
"Wir haben genug Erfahrung gesammelt, dass wir ruhig bleiben werden, egal wie die Saison läuft", sagt Pesic. Lieber wäre ihm ein spektakuläres Europapokal-Dinner. Mit leckerem Hauptgang und Kirsche auf dem Dessert.