Dru Joyce: "LeBron James und ich haben viel gemeinsam"

Neu-Bayer Dru Joyce ist der beste Freund von NBA-Superstar James. Im AZ-Interview spricht er über ihn und seinen Wechsel nach München.
Julian Buhl |
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Freunde und Teamkollegen in der Highschool: (v.l.) Romeo Travis, Willie McGee, LeBron James, Dru Joyce, Sian Cotton.
privat Freunde und Teamkollegen in der Highschool: (v.l.) Romeo Travis, Willie McGee, LeBron James, Dru Joyce, Sian Cotton.

Anfangs März wechselte Dru Joyce aus Weißrussland zum FC Bayern. Er unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende.

München - Neu-Bayer Dru Joyce ist der beste Freund von NBA-Superstar James. Im AZ-Interview spricht er über ihn und seinen Wechsel nach München.

AZ: Herr Joyce, was können wir nach Ihrem Wechsel von Minsk zum FC Bayern jetzt von Ihnen alles erwarten?
DRU JOYCE:
Den Basketball, den ich seit 20 Jahren spiele: Ich lese die gegnerische Defensive und bin ein Leader auf dem Feld. Ich bin hier, um mich auf dem höchsten Niveau zu messen.

Sie sollen auch eine Art Lehrer für Nick Johnson sein, oder?
Wenn du schon zehn, zwölf Jahre Profi-Basketball spielst, ist es an der Zeit, etwas von deinem Wissen zurückzugeben. Das haben andere Spieler genauso für mich gemacht. Ich bin nicht hier, um Nick zu zeigen, wie Basketball funktioniert. Aber wenn er mal meinen Rat brauchen sollte, bin ich gerne für ihn da.

Wie lange dauert es, bis Sie voll ins Team integriert sind?
Es braucht noch Zeit und ein paar Spiele. Nicht nur ich muss mich ans Team anpassen, sondern auch umgekehrt. Ich habe zuvor nur mit Maik Zirbes zusammengespielt und gegen einige andere. Aber wenn der Coach meinen Namen ruft, werde ich bereit sein.

Bis Februar waren sie der All-time-Assist-Leader der BBL. Sind Sie zurückgekommen, um den Tübinger Jared Jordan wieder zu überholen?
Nein. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er mich einholt. Aber es gibt bei Bayern wichtigere Ziele.

Titel?
Das ist etwas, das mir bisher verwehrt geblieben ist. Ich war ein paar Mal in den Finals, durfte aber nie die Trophäe in die Höhe stemmen. Das möchte ich unbedingt noch tun, bevor ich meine Karriere beende. Am besten am Ende dieser Saison.

Sie und NBA-Superstar LeBron James sind beste Freunde. Haben Sie mit ihm schon über den FC Bayern gesprochen?
Ich hatte ihm schon bevor der Wechsel perfekt war davon erzählt und ihm gesagt, dass er mir die Daumen drücken soll. Jetzt, wo es geklappt hat, hat LeBron mir, genau wie meine Freunde und meine Familie, dazu gratuliert.

Kannte James den FC Bayern?
Er weiß wahrscheinlich mehr über den Fußballverein als das Basketballteam. Aber er kennt die Marke und den Namen FC Bayern definitiv.

Und wie steht er zu den Bayern-Fußballern?
Ich weiß nicht, ob er die Fußballer des FC Bayern mögen kann. Denn er hat ja Anteile am FC Liverpool gekauft. Das gibt es vielleicht einen Interessenskonflikt.

Wie halten Sie Kontakt?
Wir schreiben sehr viel miteinander, haben seit Jahren zusammen mit anderen Freunden einen Gruppenchat. Da geht es hauptsächlich um viel Comedy.

Freunde und Teamkollegen in der Highschool: (v.l.) Romeo Travis, Willie McGee, LeBron James, Dru Joyce, Sian Cotton.
Freunde und Teamkollegen in der Highschool: (v.l.) Romeo Travis, Willie McGee, LeBron James, Dru Joyce, Sian Cotton. © privat

Ist es wahr, dass Sie sogar James’ Trauzeuge waren?
Das wird überall geschrieben, stimmt aber nicht. Ich konnte leider gar nicht zu seiner Hochzeit kommen, weil ich da ein Spiel mit Oldenburg hatte. Das war schon hart für mich, aber er war auf meiner Hochzeit.

Und Ihr Trauzeuge?
Er war einer meiner Brautführer, aber nicht mein Haupttrauzeuge.

Haben Sie viele gemeinsame Interessen?
Wir reden mit unseren Freunden schon auch mal über Basketball, aber eigentlich über alles und es wird viel rumgealbert. Wir gehen gerne gut zusammen Essen, mal auf ein Konzert, schauen Comedy-Shows an, machen eben ganz normale Sachen.

Und haben Sie auch auf dem Court Gemeinsamkeiten?
Definitiv. Wir haben ja schon als Kinder zusammengespielt und von denselben Trainern gelernt. Uns wurde schon da beigebracht, den Extrapass zu spielen, die Mitspieler einzubinden und sie besser zu machen. Nur werde ich – im Gegensatz zu ihm – nicht gleich von den Medien kritisiert, wenn ich mal einen Wurf nicht selber nehme und stattdessen den Extrapass suche.

In der Highschool gewannen Sie gemeinsam Titel mit den Akron Zips. War es hart zu sehen, wie James sich zum Star entwickelte, während Sie die Chance dazu nicht bekamen?
Ich musste mir viel negative Kritik anhören, dass ich nicht so gut wäre. Damals habe ich darüber gelacht, war sicher, dass die Möglichkeit für mich noch kommen würde. Als wir Teamkollegen waren, hatten wir ein größeres Ziel – und das war nicht, den Leuten zu beweisen, dass LeBron nicht der einzige Topspieler bei uns war. Es ging darum, Titel zu gewinnen. Ich kannte meinen Wert für das Team – was die Leute dachten, war mir egal.

Ist es ein Traum von Ihnen, irgendwann, irgendwo noch einmal zusammenzuspielen?
Es wäre großartig, wenn wir noch einmal zusammen auf dem Feld stehen könnten. Ich weiß nicht, wann, wie und wo das vielleicht möglich sein könnte, aber das wäre etwas ganz Besonderes für uns beide. Es würde nicht viel Training brauchen. Wir könnten einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben.

Ist Ihre Familie auch schon in München eingetroffen?
Meine Frau und meine beiden Kinder sind auf dem Weg. In Minsk waren sie nicht dabei. Aber hier in Deutschland haben meine Kinder schon länger gelebt als in den USA.

Wie haben Sie Ihren Sohn (3) genannt? Nach Ihnen, so wie Ihr Vater, James Dru Joyce II, Sie?
Nein. Ich dachte, James Dru Joyce III war genug. Ich wollte, dass er seinen eigenen Namen bekommt und an dem Namen Kanen bin ich einfach nicht vorbeigekommen.

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