Doppelcomeback: Basketballer wie zuvor Robben und Co.

München - Arjen Robben hatte einen straffen Zeitplan an diesem Samstag. Um 17.21 Uhr erzielte er noch in allerletzter Sekunde, in der fünften Minute der Nachspielzeit, das Siegtor beim 5:4 der Fußballer des FC Bayern in Leipzig. Gegen 21 Uhr war der Niederländer schon wieder zurück in München. Gemeinsam mit Vereinspräsident Uli Hoeneß war er in den Audi Dome zum Spiel der Bayern-Basketballer gegen Alba Berlin geeilt. Nachdem Robben und Hoeneß Mitte des zweiten Viertels dort auf der Tribüne Platz genommen hatten, erlebten sie auch das zweite packende Duell der Bayern an diesem Tag live mit.
Wie zuvor die Fußballer in Leipzig gerieten auch die Basketballer gegen Berlin zwischenzeitlich deutlich in Rückstand (51:60). Und wie die kickenden Vereinskollegen drehten auch sie die Partie am Ende noch und machten das bayerische Doppelcomeback damit perfekt. Mit 80:73 rangen die Bayern-Basketballer Alba nieder. Damit führen sie nun in der Playoff-Viertelfinalserie 2:1 und haben am Dienstag in Berlin (20.30 Uhr) den ersten Matchball, um ins Halbfinale einzuziehen.
"Das war ein hartes Spiel. Alba hat gleich da weitergemacht, wo sie beim letzten Spiel aufgehört haben", sagte FCBB-Coach Sasa Djordjevic: "Sie waren energiegeladen und aggressiv auf dem Feld."
Stille und nervöse Minuten im Spiel der Bayern
Der bessere Start gelang zunächst noch den Münchnern, die mit 14:2 und 29:16 führten. Doch Alba kämpfte sich zur Pause wieder auf 34:37 ran. Und die Bayern erlebten ein unangenehmes Déjà-vu. "Wie schon am Donnerstag in Berlin (76:83; d. Red.) haben wir im dritten Viertel die Kontrolle verloren", stellte FCBB-Guard Anton Gavel hinterher fest und sprach von "stillen Minuten in unserem Spiel, in denen nichts läuft". Stille und vor allem nervöse Minuten. Die Gastgeber vergaben unter anderem zwölf (von 33) Freiwürfe, kassierten in dieser äußerst kritischen und hektischen Phase auch noch ein unsportliches Foul sowie ein Technisches Foul gegen ihren Trainer. "Wir hatten im dritten Viertel eine Chance, das Spiel zu gewinnen", sagte Albas Coach Thomas Päch: „Leider sind wir am Ende nicht mit dem Druck und der Physis klargekommen."
Denn die Bayern gaben, wie Djordjevic zufrieden feststellte, "doch noch die passende Antwort". Vor allem Bryce Taylor, mit 13 Punkten neben Vladimir Lucic (14) Topscorer, tat das eindrucksvoll. Der Bayern-Kapitän übernahm Verantwortung und brachte sein Team mit neun Punkten in Folge zurück in die Partie. "Wir haben zusammengehalten und das so noch gedreht“, befand Gavel, "davon kann man aber nicht jedes Mal ausgehen." Der 32-Jährige räumte selbstkritisch ein, Alba "gerade in Spiel zwei auf die Beine geholfen" und "ein bisschen Selbstvertrauen gegeben" zu haben. Nach dem deutlichen Auftaktsieg der Bayern (95:68) ist die Serie nun jedenfalls zu einer ziemlich umkämpften geworden. "Wir fahren jetzt nach Berlin und wollen die Serie zumachen", sagte Gavel. "Dass wir auch dort bestehen können, haben wir schon zwei Mal in diesem Jahr gezeigt."