Der Blick in die Bayern-Zukunft ist vielversprechend
Corona, Krieg und Verletzungen - all diese Dinge stellten für die Basketballer des FC Bayern in ihrer Euroleague-Saison die weitaus größeren Hindernisse dar, die es auf dem Weg in die Playoffs zu überwinden galt, als nur die Gegner auf dem Parkett.
Viele verletzte Spieler erschwerten die Saison
Gleich zu Beginn mussten die Münchner coronabedingt wochenlang auf ihren Anführer Vladimir Lucic verzichten und einen Start mit vier Niederlagen kompensieren. Anschließend fehlte Topscorer Darrun Hilliard (Knie) monatelang, der sich in Spiel eins in Barcelona auch noch das Schlüsselbein brach. Corey Walden verpasste die Viertelfinal-Serie als Folge seiner Coronainfektion komplett. Auch Paul Zipser, der nach seiner Hirn-OP inzwischen zwar sein Comeback feierte, erlebte diese nur als Zuschauer.
Trotz dieser erschwerenden Umstände schafften die Bayern es gegen Topfavorit Barcelona ins entscheidende fünfte Duell. "Ein Spiel, das wir aus vielen Gründen eigentlich gar nicht hätten haben dürfen", sagte Chefcoach Andrea Trinchieri, "aber wir haben die Realitäten unserer Saison nicht akzeptieren wollen, dass alles schief ging, was schief gehen konnte."
FCBB meint internationale Ambitionen ernst
Ja, Bayern war der größte Profiteur vom Ausschluss der russischen Mannschaften, der wegen des Angriffskriegs in der Ukraine erfolgte - und schaffte es auch dadurch noch in die Playoffs.
Dass sie sich den Platz dort aber absolut verdient haben, bewiesen die Münchner mit einer packenden Serie, die sie Barça bis zum entscheidenden Showdown lieferten. Die Final-Four-Teilnahme hat, wie Präsident Herbert Hainer betonte, ohnehin keiner von den Bayern erwartet.
Noch nicht. Mit ihren Leistungen eilen sie ihren eigenen Ansprüchen sogar voraus. Mittelfristig soll sich beides einander annähern, das Vordringen in Europas Spitze - und damit ins Final Four - ist das erklärte Ziel. Der im Olympiapark gerade entstehende SAP Garden soll entscheidend helfen, das zu erreichen. Insofern war die Euroleague-Kampagne ein Blick in die Zukunft. Ein vielversprechender, der zeigt, wie ernst es die Bayern mit ihren internationalen Ambitionen meinen.