"Das wird nicht funktionieren": FC-Bayern-Basketball-Star Harris nimmt sein Team in die Pflicht

Die Bayern-Basketballer eilen von Erfolg zu Erfolg ‒ auch, weil der Einfluss der Bank größer wird. Und das auch werden muss.
von  Ruben Stark
Verlässliche Größe von der Bank: Elias Harris (r.).
Verlässliche Größe von der Bank: Elias Harris (r.). © IMAGO/sportworld

München - Gordon Herbert hat schon viel zu viel gesehen und erlebt, als dass ihn das aktuelle Formhoch seiner Bayern-Basketballer gleich in ausgelassene Stimmung versetzen würde. "Wir bewegen uns in die richtige Richtung", sagte der Weltmeister-Coach äußerlich mehr oder weniger ungerührt. Der Weg zur eigenen Team-Identität sei eingeschlagen, "und eine Identität zu erschaffen, ist wirklich wichtig."

FC Bayern Basketball: Edwards, Napier und Booker erzielten zuletzt alleine 80 Punkte

Dazu gehört, dass der Kader des Doublesiegers nach und nach auch in der Breite seine Qualität entfaltet. Die drei Siege der Vorwoche in Bologna (87:84) und bei Villeurbanne (84:71) in der Euroleague sowie in der Bundesliga in Braunschweig (90:72) waren das beste Beispiel.

Lag zuvor fast alle Punkte-Last auf den Schultern von Carsen Edwards, Shabazz Napier und Devin Booker ‒ beim 109:107 gegen Paris vor drei Wochen versammelte das Trio 80 Zähler auf sich ‒ so machten jüngst Elias Harris, Oscar da Silva, Yam Madar, Andreas Obst oder Ivan Kharchenkov verstärkt auf sich aufmerksam. "Wir brauchen die Tiefe des Kaders, wir haben auch die Qualität", sagte Harris dazu.

Der 35 Jahre alte Routinier führte aus, dass diese Entwicklung geradezu zwingend sei für eine erfolgreiche Saison. "Wir haben extrem viele Spiele, dazu die Reisebelastung, da kann es nicht sein, dass fünf, sechs Leute jedes Spiel 30 plus Minuten gehen", schilderte Harris:

"Das wird nicht funktionieren." So ähnlich aber waren die ersten Spiele gelaufen, doch Herbert hat nun offenbar mehr Vertrauen in seine zweite Reihe gefasst, die wochenlangen Ausfälle von Niels Giffey und Vladimir Lucic taten ihr Übriges.

Bayern-Trainer Herbert: "Wir finden als Team zueinander"

"Verletzungen", sagte der Ex-Bundestrainer, "bieten anderen Spielern Chancen, sich zu beweisen. Das haben sie sehr gut gemacht." Bedeutend sei, "wir finden als Team zueinander, in jedem Spiel ist es ein anderer, der herausragt."

Und weil da Silva sowie Nick Weiler-Babb (beide Knieblessur) auf der Kippe stehen für das Euroleague-Duell am Donnerstag (20.45 Uhr) mit Ex-Coach Andrea Trinchieri und Zalgiris Kaunas, ergibt sich vielleicht die nächste unverhoffte Möglichkeit. Wer wird diesmal der X-Faktor?

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