Das sagt Uli Hoeneß vor dem Playoff-Start der Basketballer des FC Bayern München

Präsident Uli Hoeneß erklärt die Basketballer des FC Bayern vor den Playoffs zum Favoriten auf den Titel. "Es gibt keine Zweifel, dass wir den besten Kader in der Liga haben", sagt er und watscht Mourinho ab.
München - Wie ernst es Uli Hoeneß mit dem Gewinn des deutschen Meistertitels der Bayern-Basketballer ist, machte der Klub-Präsident zuletzt noch einmal für alle Beobachter mehr als deutlich.
Beim Heimspiel gegen Außenseiter Bremerhaven, bei dem sich seine Bayern bis in die Schlussphase schwertaten und zurücklagen, hielt es den 66-Jährigen nämlich nicht mehr auf seinem Zuschauersitz.
Bayern-Basketballer: Ihr Auftritt, Uli Hoeneß!
Vor Beginn des Schlussviertels stürmte Hoeneß also auf das Parkett und redete auf Vladimir Lucic ein. "Ich habe ihm und Braydon Hobbs gesagt, dass Alba Berlin weit zurückliegt und sie jetzt Gas geben sollen", erklärte er sein ungewöhnliches Eingreifen ins Geschehen: "Das war nichts für schwache Nerven!"
Und Hoeneß’ Wunsch war Lucic Befehl. Vor allem dank seiner 16 Zähler in der Schlussphase siegten die Bayern am Ende noch mit 98:85 – und sicherten sich damit und dank Berlins Patzer Platz eins in der regulären Saison. Der garantiert ihnen Heimvorteil bis in eine mögliche Finalserie und damit die bestmögliche Ausgangsposition. Mehr aber auch nicht.
"Jetzt beginnt eine neue Episode mit den Playoffs, quasi die Sahne auf den Kaffee", weiß auch Hoeneß. Mit der Viertelfinalserie gegen Frankfurt, die am Samstag (20:30 Uhr/Telekom Sport) in München beginnt, geht es quasi wieder bei null los.
"In den Playoffs erwarten uns ausschließlich Spiele auf Augenhöhe, und da wird man sehen, wie sich die Mannschaft bewährt", sagte Hoeneß: "Ich gehe aber fest davon aus, dass wir besser spielen werden."
Bayern-Basketballer: Bloß keinen Superstar als Trainer
Die Voraussetzungen für den angestrebten Titelgewinn sieht er jedenfalls erfüllt. "Wir haben wirtschaftlich einen enormen Kraftakt gemacht, wir haben unheimlich viel Geld investiert. Und es gibt keine Zweifel, dass wir den besten Kader in der Liga haben", sagte Hoeneß im Basketball-Magazin "Playoff" der Süddeutschen Zeitung.
Dem Gelingen ihrer Meister-Mission wollen die Bayern unterordnen. Daher sei auch die Trennung von Trainer Sasa Djordjevic, der wenige Wochen nach dem Pokalsieg durch Dejan Radonjic ersetzt worden war, laut Hoeneß "unausweichlich" gewesen, "um den Erfolg dieser Saison nicht zu gefährden".
Unter anderem habe es auf der Ebene der leitenden Mitarbeiter, also mit Geschäftsführer Marko Pesic und Sportdirektor Daniele Baiesi "nur ein Nebeneinander, kein Miteinander" gegeben.
"Man muss darauf achten, dass man nicht den Superstar als Trainer hat, sondern jemanden, der sich in die Gruppe integriert", sagte Hoeneß und gab neben Djordjevic auch noch einem anderen verbal einen mit: "Ich nehme jetzt ein Beispiel aus dem Fußball: José Mourinho bei Manchester United ist ein Superstar. Aber er hat den Verein kein Stück weiter gebracht. Alles konzentriert sich immer nur auf ihn."
Bayern-Basketballer vor wichtigster Periode der Saison
Bei den Bayern-Basketballern leitet Radonjic nun seit knapp einem Monat die Geschicke. In acht Spielen feierte er mit dem FCBB acht Siege, auch wenn sein Team dabei nicht immer vollends zu überzeugen wusste.
Den 83:72-Auswärtserfolg in Bonn am letzten Spieltag wertete Radonjic allerdings als "unser bislang bestes Spiel" unter seiner Regie. "Wir sind bereit für die Playoffs", befand er deshalb: "Jeder spielt für diesen Monat, der jetzt ansteht. Jetzt kommt die wichtigste Periode der Saison." Oder eben die Sahne auf den Kaffee.
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