Bryce Taylor: Damit geht ein Traum in Erfüllung

Gegen Ludwigsburg macht Bayern-Kapitän Bryce Taylor sein 131. Spiel in der BBL und jagt eine weitere Bestmarke. Er träumt aber von mehr.
von  Julian Buhl
"Wir haben noch viele Möglichkeiten, zu zeigen, wer wir sind und als Team zu wachsen", sagt Bryce Taylor.
"Wir haben noch viele Möglichkeiten, zu zeigen, wer wir sind und als Team zu wachsen", sagt Bryce Taylor. © imago

München - Bryce Taylor, Kapitän der Bayern-Basketballer spricht im AZ-Interview über die Bedeutung von Bestmarken und seinen größten Traum.

AZ: Herr Taylor, was erwartet den FC Bayern Basketball heute gegen Ludwigsburg?
BRYCE TAYLOR: Das, was gegen Ludwigsburg immer auf uns zukommt. Es ist schwer, gegen sie zu spielen. Sie spielen aggressiv und sehr physisch in der Defensive. Du musst in diesen Spielen dein Bestes geben.

Es ist auch für Sie persönlich ein besonderes Spiel, Ihr 131. in der Liga für den FC Bayern. Damit sind Sie jetzt der Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen in der Vereinsgeschichte.
Wer ist Erster?

Robin Benzing mit 159 Spielen.
Der Klub ist seit 2011 wieder in der ersten Liga aktiv und ich bin seit vier Jahren hier. Im europäischen Basketball ist es selten, dass ein amerikanischer Spieler so lange bei einem Verein bleibt. Das ist eine große Ehre für mich. Aber ehrlich gesagt, denke ich nicht so viel darüber nach, dass ich jetzt mein 131. Spiel machen werde.

In dieser Saison unmöglich

Benzing würden Sie aber schon gerne einholen, oder?
Das wäre schon cool. In dieser Saison ist es aber unmöglich, noch 28 Spiele zu machen. Dafür müsste ich noch eine weitere Saison hier spielen. Aber ich würde ohnehin gerne so lange hierbleiben wie möglich.

Vielleicht auch für immer, also bis zu Ihrem Karriereende?
Damit würde ein Traum für mich in Erfüllung gehen. Ich bin jetzt 30 und bis 35 möchte ich schon noch spielen. So lange wie ich physisch dazu in der Lage bin, auf hohem Level zu spielen und es genießen kann. Vielleicht ist das ja beim FC Bayern möglich.

"Ich mag die Stadt sehr"

Ist München zu Ihrer zweiten Heimat geworden?
Ich bin sehr glücklich hier, mag die Stadt sehr. Ich sehe Deutschland insgesamt als meine zweite Heimat, weil ich die acht Jahre, die ich schon hier bin, sehr genossen habe. Ich arbeite daran, irgendwann fließend Deutsch zu sprechen, nehme Unterricht. Wenn das abgeschlossen ist, kann ich Deutschland wirklich als meine zweite Heimat bezeichnen.

Mit aktuell 1528 Punkten sind Sie bereits der Alltime-Scoring-Leader des FC Bayern.
Ich hatte auch einige Verletzungen und hätte ansonsten vielleicht schon ein paar mehr Spiele gemacht – und mehr Punkte erzielt. Ich bin da schon stolz darauf. Vielleicht denke ich am Ende meiner Karriere, dass es ganz cool ist, All-Time-Leading-Scorer zu sein oder die meisten Spiele gemacht zu haben. Aber was mich noch viel mehr motiviert und antreibt, sind Auszeichnungen mit dem Team zu gewinnen, Basketball ist ja ein Teamsport.

"Weitere Meisterschaft wäre großartig"

Ist es also ein Traum für Sie als Kapitän, eine Trophäe an das Team zu übergeben?
Definitiv. Das habe ich ständig vor Augen und darauf arbeiten wir hin. Wenn die Möglichkeiten dafür kommen, wollen wir sie ergreifen. Die erste kommt im Februar im Pokal und auch im Eurocup wollen wir weit kommen. Und im Juni kommt das größte Ziel auf uns zu: Es wäre großartig, eine weitere Meisterschaft nach München zu holen.

Wird das Team im Juni dafür bereit sein?
Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber es ist möglich. Das Bamberg-Spiel (59:90, d.Red.) kam vielleicht noch etwas zu früh für uns. Es kommen schon bald weitere, große Tests auf uns zu: gegen Ludwigsburg, im nächsten Heimspiel gegen Ulm. Wir haben noch viele Möglichkeiten, zu zeigen, wer wir sind – und als Team zu wachsen. Wir müssen kontinuierlich besser werden und unseren besten Basketball am Ende der Saison spielen.

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