Braydon Hobbs: Der Retter von der Bank

Frankfurt - Genau 25 Minuten lang schmorte Braydon Hobbs auf der Ersatzbank der Bayern-Basketballer. Weil Dejan Radonjic ihn bis dahin nicht einsetzte, musste der US-Amerikaner tatenlos dabei zusehen, wie seine Teamkollegen beim Auswärtsspiel in Frankfurt auf die erste Niederlage unter ihrem neuen Coach zusteuerten.
Zum Glück für die Bayern ist Hobbs aber ein Point Guard, der die Geschehnisse auf dem Parkett mit einem äußerst aufmerksamen Spielmacher-Blick verfolgt - und zwar auch von der Seitenlinie aus.
Und so sah er eben, dass seine Mitspieler bis dahin von der Dreierlinie lediglich einen ihrer elf Wurfversuche im Korb versenken konnten. Also nahm Hobbs nach seiner Einwechslung gleich mal zwei Dreier - und traf beide. Zur Aufholjagd der Bayern, die zwischenzeitlich mit 51:69 zurücklagen, trug er auch mit fünf Assists bei. Die nutzte vor allem FCBB-Topscorer Vladimir Lucic (19 Punkte), die Münchner gewannen das Schlussviertel so mit 38:18 - und damit die Partie am Ende doch noch mit 87:83.
"Du darfst nie aufgeben, auch nicht, wenn du mit 18 Punkten zurückliegst", sagte Hobbs bei "Telekom Sport": "Wir wollten unseren ersten Platz unbedingt verteidigen." Der wäre bei einer Niederlage nämlich weg und Berlin neuer Tabellenführer gewesen. "Das war mit Sicherheit ein wichtiger Sieg für uns!", sagte Radonjic. Bedanken durfte er sich dafür bei seinem Retter von der Bank.