BBL: Dejan Radonjic exklusiv über Ziele, Fußball und Maik Zirbes
Der 48-jährige Dejan Radonjic ist seit knapp zwei Wochen der Nachfolger von Sasa Djordjevic als Coach des FC Bayern Basketball. Im AZ-Interview spricht er über die Entwicklung der Mannschaft und Druck.
AZ-Interview mit Dejan Radonjic
AZ: Herr Radonjic, in Ihren ersten beiden Spielen als Trainer des FC Bayern Basketball haben Sie gleich zwei Siegen gefeiert. Einen besseren Start hätten Sie sich nicht wünschen können, oder?
DEJAN RADONJIC: Ich habe schon vor den beiden Spielen gesagt: Das Wichtigste für uns ist, zu gewinnen. Bevor ich hier angefangen habe, haben wir schließlich vier Pflichtspiele in Folge verloren. Deshalb bin ich zufrieden, dass uns jetzt wieder zwei Siege gelungen sind.
Konnten Sie mittlerweile auch schon ein paar Veränderungen vornehmen, spielt die Mannschaft nun schon langsam Ihren Basketball?
Wir hatten in dieser Woche zumindest gute Trainingseinheiten und eine sehr gute Atmosphäre dabei. Wir werden sehen, wie sich das in nächster Zeit auf dem Feld auswirken wird. Jetzt ist zunächst das Spiel in Frankfurt das Wichtigste. Das ist eine sehr gute Mannschaft mit sehr guten Spielern und einem sehr guten Coach. Eine erste Reaktion auf meine Trainingseinheiten werden wir aber sicher schon in dieser Partie sehen.
Wird das Duell Frankfurt (So., 15 Uhr), Ihr erstes Auswärtsspiel bei einer physisch sehr starken Mannschaft, Ihre erste größere Herausforderung?
Meine erste große Herausforderung war schon das Spiel gegen Ulm zwei Tage nachdem ich hier angekommen bin. Ich weiß aber, dass wir in Frankfurt auf ein starkes Team treffen werden. Ich erwarte von uns vor allem das, was ich schon in den ersten beiden Spielen erwartet habe: Dass wir gewinnen!
Ist Ihr System ähnlich zu dem, das Sie bei Roter Stern Belgrad spielen ließen?
Mein System ist nicht das gleiche, aber ich möchte schon auch etwas davon hier einbringen. Wie das genau aussehen wird, können Sie in den nächsten Wochen beobachten.
Dejan Radonjic: Am Ende der Saison die Nummer eins sein
Schon in Frankfurt?
Für mich ist es wichtig, meine Mannschaft auf die nächsten Spiele vorzubereiten, auch weil wir nur noch einen Sieg Vorsprung auf unseren Verfolger Alba Berlin haben. Aber noch wichtiger es es, meine Spieler auf die Playoffs vorzubereiten. Unser Ziel ist es schließlich vor allem, am Ende der Saison die Nummer eins zu sein.
Ist der Druck jetzt größer, weil sie sich in der regulären Saison eigentlich keinen Ausrutscher mehr erlauben können und gleichzeitig den Spielern aber Ihre Idee von Basketball vermitteln müssen?
Das ist keine einfache Situation. Aber diesen Druck habe ich erwartet.
Wie optimistisch sind Sie, trotzdem Platz eins in der regulären Saison verteidigen zu können?
Wir haben noch sechs Spiele. Frankfurt wird ein hartes Match für uns. Wenn wir dort bestehen, können wir vielleicht etwas mehr zu unserer Situation sagen.
Wie wichtig sind Maik Zirbes und Stefan Jovic, die Sie aus Ihrer gemeinsamen Zeit bei Roter Stern Belgrad kennen, für Sie?
Ich kenne die beiden natürlich sehr gut, aber ich kenne viele Spieler des FC Bayern. Die beiden Serben Vladimir Lucic und Milan Macvan natürlich, aber auch andere. Vor sieben, acht Jahren habe ich zum Beispiel mit Roter Stern gegen Anton Gavel gespielt, als er noch in Bamberg war und meine Mannschaft damals auch auf ihn vorbereitet. Jeder meiner Spieler ist wichtig für mich.
Dejan Radonjic: Möchte Bayern zum Halbfinaleinzug gratulieren
Sie erinnern sich sicher auch noch an Ihr Euroleague-Spiel 2015, das Sie mit Roter Stern Belgrad hier in München mit 90:79 gewannen. Jovic stellte mit 19 Assists damals ein Rekord auf, spielte dabei vor allem mit Zirbes stark zusammen.
Natürlich erinnere ich mich daran, ein gutes Spiel von uns damals und ein sehr wichtiges. Wir waren vor der Partie in einer nicht einfachen Situation, hatten ein paar Verletzungsprobleme. Wir haben trotzdem gewonnen und danach eine wirklich gute Saison gespielt.
Wie sind denn Ihre ersten Eindrücke von München?
Dazu kann ich noch nicht viel sagen, weil ich fast die ganze Zeit bisher hier in der Halle mit meiner Mannschaft verbracht habe. Bis auf eine Ausnahme.
Welche denn?
Am Mittwochabend war ich gemeinsam mit den Spielern bei dem Champions-League-Spiel der Fußballer des FC Bayern gegen Sevilla. Das war wirklich großartig. Ich möchte ihnen zum Halbfinaleinzug gratulieren.