Bayerns Basketballer wollen in die Fußstapfen der Fußballer treten

Vor dem Saisonstart sagt Coach Trinchieri: "Ich will in die Fußstapfen der Fußballer des FC Bayern treten." Präsident Hainer glaubt: "Wir werden irgendwann auch einen Thomas Müller im Basketball haben."
Julian Buhl |
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"Er ist genau der richtige Trainer für unsere Ziele", sagt Hainer (M.) über Trinchieri (l.). Pesic (r.) sieht's ähnlich. Foto: Rauchensteiner/Augenklick
"Er ist genau der richtige Trainer für unsere Ziele", sagt Hainer (M.) über Trinchieri (l.). Pesic (r.) sieht's ähnlich. Foto: Rauchensteiner/Augenklick © Rauchensteiner/Augenklick

München - Zu Beginn der Woche bat Andrea Trinchieri die Basketballer des FC Bayern zu einem außergewöhnlichen Termin in der Vorbereitung auf die Saison, die am Freitag (20.30 Uhr/Magenta Sport) mit dem Euroleague-Heimspiel gegen Olimpia Mailand beginnen wird. Der neue Cheftrainer des FCBB besichtigte mit seiner Mannschaft am Montag nämlich die Allianz Arena und das Vereinsmuseum im Bauch des Stadions.

"Ich fand unseren Besuch wirklich beeindruckend", berichtete der Italiener. Als er dort über den Rasen im Stadion des Champions-League- und Triple-Siegers schlenderte, "habe ich dort etwas Besonderes gefühlt".

In dem Moment, der ihm und den Spielern geholfen habe, den FC Bayern als Klub besser zu verstehen und zu begreifen, erkannte er einen "guten Ausgangspunkt", auf den er seine Arbeit nun aufbauen wolle. "Ich will in die Fußstapfen der Fußballer des FC Bayern treten", sagte er also: "Wir sind Teil einer Familie. Und wenn wir ein bisschen ihrer DNA nehmen und in die Basketballabteilung injizieren können, wäre das gut." Inwieweit das gelingen wird, dazu wird die kommende Saison - sozusagen als Bayerns DNA-Test - nun erste Antworten liefern.

"Ich fand unseren Besuch wirklich beeindruckend", sagt Trinchieri (3.v.l.) über die Besichtigung der Allianz Arena mit dem Team.
"Ich fand unseren Besuch wirklich beeindruckend", sagt Trinchieri (3.v.l.) über die Besichtigung der Allianz Arena mit dem Team. © FCBB/ho

Olimpia Mailand kommt zum Trinchieri-Debüt

Die Hoffnung der Bayern auf ein Auftaktspiel vor ein paar Zuschauern unter coronakonformen Bedingungen erfüllte sich nicht. Die Stadt begründete ihre Entscheidung mit dem 7-Tage-Inzidenz-Wert für München, der über dem kritischen Wert von 35 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern lag. Es wurde festgelegt, dass er künftig drei Tage vor einem Spiel unter 35 liegen muss, damit Zuschauer zugelassen werden können. FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic erklärte es zu seinem persönlichen Ziel, "diese Saison irgendwann diesen Audi Dome ausverkauft zu sehen".

Zu Trinchieris Debüt kommt ausgerechnet sein Heimatverein Olimpia Mailand nach München, wo er als Assistenzcoach einst seine Karriere begann. "Meine Stadt. Mein Klub", sagte der 52-Jährige, der in erster Linie eins sieht: "Eines der besten Teams der Euroleague." Mailand, das sich trotz Corona-Krise unter anderem mit Ex-Bayern-Star Malcolm Delaney sowie Kyle Hines weiter hochkarätig verstärkt hat, reist als klarer Favorit an.

Während Milan als frischgekürter italienischer Supercup-Champion antritt, ist es für den FCBB das erste Pflichtspiel der neuen Spielzeit. Und gleich der erste Härtetest für die neu zusammengestellte Mannschaft, die mit fünf US-Amerikanern verstärkt wurde, nachdem unter anderem Kapitän Danilo Barthel und Maodo Lo den Klub verlassen haben.

Hainer will "Stammplatz in den Euroleague-Playoffs"

"Es wird super, super schwer. Ich erwarte nicht das perfekte Spiel, aber den perfekten Einsatz von meinen Spielern", sagte Trinchieri und präsentierte folgenden Vergleich: "Wir sind wie ein frisches, neues Auto und wir müssen erst ein paar Kilometer fahren, um zu verstehen, wie das Auto fährt, beschleunigt, bremst - und wann es vielleicht auch mal eine Panne hat."

Präsident Herbert Hainer betonte, man habe Trinchieri geholt, um die Mannschaft zu entwickeln. "Wir hätten ihm auch einen längerfristigen Vertrag gegeben", verriet er: "Er hat aber gesagt: 'Nein, wir machen ein Jahr und ich zeige euch, dass ich es kann. Und dann können wir über einen längeren Vertrag reden.'" Das habe ihm imponiert, genau wie Trinchieris "Leidenschaft, dieses Funkeln in den Augen". Ein Coach müsse das Team und das ganze Umfeld begeistern: "Er ist genau der richtige Trainer für unsere Ziele."

Die da wären? "Wir wollen um den Meistertitel spielen, da gibt es überhaupt kein Vertun", sagte Hainer, der München mittelfristig "schon auch zur europäischen Destination im Basketball machen" und einen "Stammplatz in den Euroleague-Playoffs" einnehmen will.

Dieses Ziel will Bayern jetzt verstärkt mit eigenen Talenten in Angriff nehmen. Im aktuellen Kader heißen die Matej Rudan, Sasha Grant und Jason George. Und unter ihnen sucht Bayern keinen Geringeren als den Thomas Müller des Basketballs. "Denn so ein Thomas Müller tut jeder Mannschaft gut - als Identifikationsfigur, als einer, der mit der Region und den Fans eine gute Verbindung hat", sagte Hainer: "Diese Leute fallen aber nicht wie die Äpfel vom Baum. Wir werden Jahr für Jahr mehr Bayern-Gen reinbringen und dann irgendwann auch einen Thomas Müller im Basketball haben." Einen mit ganz viel Bayern-DNA eben.

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