Bayerns Basketballer starten glanzlos in die Jubiläumssaison

Bayerns Basketballer starten mit einem Sieg gegen Vechta in ihre zehnte BBL-Saison – und überzeugen weiter in der Euroleague.
von  Julian Buhl
Topscorer gegen Rasta Vechta: Nick Weiler Babb
Topscorer gegen Rasta Vechta: Nick Weiler Babb © Lackovic / imago images

München - Die Basketballer des FC Bayern sind erfolgreich in ihre Jubiläumssaison gestartet. Zum Auftakt ihrer zehnten Spielzeit in der Basketball Bundesliga (BBL) besiegten die Münchner Rasta Vechta mit 90:78 – von einem Galaauftritt war der FCBB dabei allerdings weit entfernt.
"Es ist offensichtlich, dass wir nicht geglänzt haben", sagte Chefcoach Andrea Trinchieri: "Wir waren überall einen Schritt hintendran. Aber das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben."

Die Bayern, die ohne die von Trinchieri geschonten Vladimir Lucic, Wade Baldwin, TJ Bray sowie Leon Radosevic spielten, starteten zunächst konzentriert in die Partie – und führten nach dem ersten Viertel bereits zweistellig (27:16). Die Gastgeber ruhten sich dann allerdings zunächst ein wenig zu sehr auf ihrem nur vermeintlich komfortablen Punkte-Polster aus. Vechta konnte den Rückstand so wieder Stück für Stück verkürzen (29:24, 40:39). Trinchieri missfiel das Auftreten seiner Mannschaft speziell in dieser Phase ziemlich, was er an der Seitenlinie auch lautstark zum Ausdruck brachte.

Nick Weiler Babb: Topscorer der Basketballer des FC Bayern

In der Halbzeitpause (44:40) dürfte der Italiener ebenfalls deutliche Worte gefunden haben. Nach dem Seitenwechsel zogen die Gastgeber das Tempo jedenfalls wieder an. Aber Vechta blieb bis ins Schlussviertel weiter dran (62:57, 76:71), auch wenn der Sieg der Bayern zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geriet. Dafür sorgten vor allem Topscorer Nick Weiler Babb (21 Punkte) und Kapitän Nihad Djedovic (14).

Mit dem wackeligen, unterm Strich aber dennoch gelungenen BBL-Auftakt rundeten die Bayern auch ein erfolgreiches Heimspiel-Wochenende ab. Denn schon am Freitag konnte der FCBB mit dem 74:59 gegen Roter Stern Belgrad den nächsten Sieg in der Euroleague feiern. Durch den Erfolg steuern die Bayern – nach der Niederlage zuletzt bei Real Madrid – in der europäischen Königsklasse also wieder auf die Erfolgsspur. Mit fünf Siegen nach acht Spieltagen ist der FCBB dort aktuell Tabellendritter – nur der FC Barcelona hat einmal mehr gewonnen.

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Starke Defensivleistung gegen Roter Stern Belgrad

Gegen Roter Stern, das mit Euroleague-Topscorer Jordan Loyd antrat, beeindruckten die Münchner einmal mehr vor allem mit einer starken Defensivleistung. "Es ist unglaublich, was wir heute defensiv geschafft haben; wir haben nur 59 Punkte zugelassen", sagte Nationalspieler Paul Zipser. In dem lange sehr ausgeglichenen Duell verschaffte den Bayern ein 13:0-Lauf im Schlussviertel, das sie mit 19:8 dominierten, den entscheidenden Vorteil. Topscorer waren die beiden Guards Weiler-Babb und Baldwin mit jeweils 15 Punkten. Center Jalen Reynolds trug mit elf Rebounds seinen Teil zu Bayerns Dominanz unter dem Korb (37:31 Rebounds) bei.

Headcoach Andrea Trinchieri sprach von einem "großen Sieg" und meinte: "Lasst uns so weitermachen." Zuletzt war das nach den Auswärtssiegen bei Maccabi Tel Aviv und Fenerbahce nicht ganz so gut gelungen und eine Niederlage im Pokal gegen Bayreuth gefolgt. "Wir dürfen nicht den gleichen Fehler wieder machen – wir gewinnen in der Euroleague und verlieren im Pokal", mahnte Zipser und stellte klar: "Die Deutsche Meisterschaft ist Prio 1!"

In der vergangenen Saison war der FCBB beim Meisterturnier in München schließlich als Titelverteidiger im Playoff-Viertelfinale an Ludwigsburg gescheitert und hatte damit den dritten Titel in Serie krachend verpasst.
So ganz nach oberster Priorität sah das, was Zipser und seine Teamkollegen nun beim Ligaauftakt auf dem Parkett zeigten, allerdings noch nicht aus. Wenn auch etwas holprig, die Mission Wiedergutmachung hat dennoch begonnen.

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