Bayerns Basketballer im Jagdmodus

Der FCBB gewinnt nach dem Sieg bei Baskonia auch bei Tabellennachbar Villeurbanne mit 77:68 und meldet sich damit im Kampf um die Playoffs zurück. Trinchieri sagt: "Den Tabellenstand kenne ich nicht."
von  Julian Buhl
Bayerns Cheftrainer Andrea Trinchieri.
Bayerns Cheftrainer Andrea Trinchieri. © Tobias Hase/dpa

München/Lyon- Es war definitiv ein Schlüsselspiel ihrer aktuellen Euroleague-Kampagne, das es am Dienstagabend für die Basketballer des FC Bayern in Lyon beim französischen Champion Asvel Villeurbanne zu bestreiten galt. Mit einem 77:68-Erfolg haben die Münchner das Duell der zuvor punktgleichen Tabellennachbarn eindrucksvoll für sich entschieden und sich damit einen ganz wichtigen Big Point im Kampf um die Playoffs gesichert.

Nach einem komplizierten Saisonstart mit vier Niederlagen und zahlreichen corona- sowie verletzungsbedingten Ausfällen ist der FCBB dabei nun plötzlich wieder mittendrin. Mit dem zehnten Sieg im 21. Saisonspiel sind die Münchner, die am Freitag bereits bei Baskonia gewannen (84:77), in der Tabelle auf Platz zehn vorgerückt. Rang acht, der noch zur Teilnahme an der K.o.-Runde berechtigt, ist somit schon wieder in Sichtweite.

Trinchieri richtet den Fokus voll auf den Alba-Kracher

Am Freitag (20.30 Uhr) haben die Bayern im deutschen Duell mit Alba Berlin die Chance, ihre Sieg/Niederlagen-Bilanz auszugleichen und den Druck auf die vor ihnen platzierten Teams weiter zu erhöhen. Die Bayern im Jagd-Modus! Oder etwa nicht?

"Den Tabellenstand kenne ich nicht und ich werde ihn mir auch nicht anschauen", behauptete Bayerns Trainerfuchs Andrea Trinchieri und übte sich in Understatement, "denn wir haben in 72 Stunden wieder ein Spiel, ich muss mich auf mein Team fokussieren und auf die Tabelle schauen, wenn die Zeit dafür gekommen ist."

Dem Italiener ist bewusst, dass der mögliche Weg seiner Mannschaft zurück in die Playoffs noch ein sehr weiter und beschwerlicher sein wird. Das hat der bisherige Saisonverlauf, in dem das Pendel bei Bayern schon in beide Richtungen ziemlich große Ausschläge gezeigt hat, bereits mehr als deutlich gemacht.

Gegen Villeurbanne: Augustine Rubit avanciert zum Matchwinner

Immer mehr zu einer festen Größe im Team der Münchner entwickelt sich dagegen Augustine Rubit. Der US-Amerikaner war in Lyon mit 17 Punkten Topscorer und sicherte sich mit zehn Rebounds sogar ein Double-Double, also zweistellige Werte in zwei Kategorien. "Ich versuche immer das zu geben, was das Team von mir braucht", sagte der Matchwinner bescheiden und erklärte: "Wir haben ihre Physis gematcht, ihnen die Transition weggenommen und jeder unseren Gegner gehalten. Das war das Ziel und wir haben es umgesetzt."

Trinchieri war jedenfalls zufrieden. "Wir waren souverän, sehr fokussiert, sehr konzentriert", sagte er: "Das ist unser drittes Auswärtsspiel in sechs Tagen, deswegen ist das ein toller Sieg. Wir haben gekämpft und gehen nun mit einem sehr, sehr wichtigen Sieg nach Hause."

Auch Ognjen Jaramaz (elf Zähler) und Nationalspieler Andreas Obst (zehn) konnten zweistellig punkten. Nur die Fußverletzung von Corey Walden, der in der ersten Halbzeit umgeknickt war, trübte die positive Stimmung beim FCBB ein wenig.

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